Die Eisarena
Der neue Fuchsbau
 
Presseschau: Lausitzer Rundschau vom 15.03.2007
15.03.2007 | 09:21 Uhr von
Füchse wollen Eislöwen-Kapitän Klenner
Schon vor dem ersten Bully morgen Abend sorgt das Abstiegsduell zwischen den Lausitzer Füchsen und den Dresdner Eislöwen für viel Wirbel. Einen Tag nachdem Füchse -Geschäftsführer die Stimmung verbal angeheizt hatte ("Dresden hat viel zu verlieren. Wir dagegen können nur gewinnen") gibt es nun Spekulationen um einen brisanten Spielertransfer.

Wie die RUNDSCHAU aus dem Umfeld beider Vereine erfuhr, ist Weißwasser an einer Verpflichtung von Eislöwen-Kapitän Sebastian Klenner für die nächste Saison interessiert.
Bereits im Sommer hätte man den 30-jährigen Verteidiger aus der Füchse -Nachwuchsschmiede gern zurück in die Lausitz geholt. Damals entschied sich der gebürtige Weißwasseraner jedoch für den ambitionierten Club aus der Landeshauptstadt. Klenner unterschrieb zu deutlich besseren Konditionen in Dresden einen Zweijahres-Vertrag, der allerdings nur für die 2. Bundesliga gilt.

Inzwischen haben sich zumindest die finanziellen Verhältnisse deutlich verändert. Laut Geschäftsführer René Reinert werden die Füchse die die Saison mit einer "schwarzen Null" abschließen. Im gleichen Atemzug verweist er auf die Gerüchte von "finanziellen Problemen" in Dresden, die sich laut Reinert angeblich im sechsstelligen Bereich bewegen sollen, nachdem die Eislöwen vor Saisonbeginn auf dem Transfermarkt kräftig zugeschlagen haben.

"Ja, es stimmt. Sebastian Klenner ist ein sehr interessanter Spieler, der gut in unsere neue Philosophie passen würde", sagte der Sportliche Berater der Füchse , Dirk Rohrbach, gestern auf RUNDSCHAU-Nachfrage. Der Plan: Klenner könnte mit seiner reichhaltigen Erfahrung aus der Deutschen Eishockey-Liga die jungen deutschen Spieler führen, die künftig im Fuchsbau noch mehr Verantwortung übernehmen sollen. Aber auch Jörg Wartenberg und Marcel Linke, die ebenfalls aus Weißwasser kommen, würden in dieses Anforderungsprofil passen.

Ohnehin gibt es in diesem Derby um den Klassenerhalt ein Wiedersehen mit vielen bekannten Gesichtern. Denn auch Radek Vit, Martin Sekera und Greg Schmidt trugen bereits das Füchse -Trikot. Schmidt wird die Eislöwen nach Saisonende verlassen. Der Center wechselt in die DEL zu den Straubing Tigers. (Frank Noack)

Blau-gelbe Visionen auf dem Eis
Lausitzer Füchse spielen ab morgen gegen Dresden um den Klassenerhalt und ihre Zukunft

Für die Lausitzer Füchse aus Weißwasser wird es morgen Abend ernst. In maximal sieben Spielen kämpfen sie gegen die Eislöwen Dresden um den Klassenerhalt in der 2. Eishockey-Bundesliga. Wer verliert, muss in die Oberliga absteigen. Doch nicht nur deshalb geht es für den Traditionsverein um sehr viel. Die Füchse spielen neben dem Klassenerhalt um ihre Zukunftsvisionen.

Beim Blick zurück gerät Joachim Franke ins Schwärmen. „Nach den Meisterschaftssiegen ist die Mannschaft immer mit einer Kapelle vom Bahnhof zum Eisstadion marschiert. Wir Jungs sind nebenher gerannt und haben die Spieler angehimmelt“, erzählt Franke. Später stand er dann selbst auf dem Eis in Weißwasser. Der heutige Erfolgstrainer der Berliner Eisschnellläuferin Claudia Pechstein erlebte viele dieser Volksfeste hautnah mit. 1951 holte Weißwasser den ersten DDR-Meistertitel. Bis 1965 wanderte der Meister-Pokal ausschließlich in den Trophäenschrank der Lausitzer. Den letzten Triumph feierte Eishockey- Weißwasser im Frühjahr 1990. 12 000 Fans bejubelten im damaligen Wilhelm-Pieck-Kunsteisstadion den 25. DDR-Meistertitel der Blau- Gelben gegen den Dauerrivalen aus der Hauptstadt Berlin.
Ganz so viele Fans wird die morgen beginnende Abstiegsrunde gegen Dresden sicher nicht anlocken. Und doch steht für die Füchse dabei viel auf dem Spiel. Es geht für sie zwar nicht mehr um die nackte Existenz wie in den meisten Jahren zuvor, als der Traditionsverein immer wieder von finanziellen Krisen geschüttelt wurde. Es geht aber immerhin um die Weichenstellung für die Zukunft.
Denn nach mehreren Spielzeiten der Tristesse will der Club zu neuen Ufern aufbrechen. «Vor allem die vergangenen beiden Jahre haben uns als Verantwortliche, den Sponsoren und natürlich auch den Fans keinen Spaß gemacht. In Zukunft soll Eishockey in Weißwasser wieder Spaß machen» , betont Füchse-Geschäftsführer René Reinert.
Im Mittelpunkt der Visionen steht die neue Eishalle, deren Planung bis zum Jahresende abgeschlossen werden soll. In dieser Woche wurden bei einem Gespräch im Regierungspräsidium Dresden die Fördermöglichkeiten ausgelotet. Zumal die Zeit drängt, denn die jetzige Spielstätte ist hoffnungslos veraltet. Außerdem kostet die Unterhaltung der maroden Kühltechnik, die noch russische Aufschriften trägt, sehr viel Geld.

Gefragter Nachwuchs
Überdies soll die Nachwuchsarbeit – jahrelang das Weißwasseraner Markenzeichen – wieder intensiviert werden. Erklärtes Ziel ist es, wie früher sämtliche Altersklassen mit einer Mannschaft zu besetzen, um den Talenten eine kontinuierliche Entwicklungsmöglichkeit zu geben. Zu diesem Zweck wurde das Nachwuchsleistungszentrum weiter ausgebaut. Ab dem Sommer kann erstmals eine Ganztagsbetreuung angeboten werden. Derzeit sind knapp 200 Nachwuchsspieler in Weißwasser aktiv. „Diese Jungs sind die Zukunft des Vereins“, sagt Thomas Popiesch. Der Cheftrainer der Profis hat am Dienstag seinen Vertrag bis 2010 verlängert und soll neben der Arbeit mit der ersten Mannschaft das Nachwuchskonzept vorantreiben.
Für diese Visionen braucht es Vorbilder – am besten natürlich in der 2. Liga. Deshalb wissen alle Beteiligten, dass der Abstieg in die Drittklassigkeit ein schmerzlicher Rückschritt wäre. Der Eishockey-Standort Weißwasser sei im Falle des Scheiterns aber nicht in Gefahr, versichert Füchse-Geschäftsführer Reinert. „Natürlich ist die Angst vor dem Abstieg da. Er wäre zwar bitter, aber kein Super-GAU für uns. Wir fallen nicht in ein tiefes Loch. Die meisten Sponsoren würden weitermachen.“
Stolz verweist der Logistik- Unternehmer darauf, dass man die Saison voraussichtlich mit einer „schwarzen Null“ abschließen wird. Das war in der Vergangenheit nicht immer so. Zu oft machte man in Weißwasser in der Hoffnung auf kurzfristigen sportlichen Erfolg finanzielle Vorgriffe auf zukünftige Etats. In den meisten Fällen wurden diese Hoffnungen enttäuscht. Auch der tatendurstige Reinert hat diese Lektion sehr schmerzvoll lernen müssen. Inzwischen jedoch wurde – nicht zuletzt durch die Gründung eines einflussreichen Finanzbeirates – das Feld für die Zukunft bereitet. Genau wie die ausgegliederte Profiabteilung ist auch der Gesamtverein ES Weißwasser dank eines Entschuldungskonzeptes mittlerweile von seinen siebenstelligen Verbindlichkeiten herunter und in ruhigem Fahrwasser angekommen. Selbst die jahrelangen Reibereien mit der Stadt Weißwasser, die auf einer gegenseitigen Abneigung einzelner Personen beruhte, scheinen beigelegt.

Wirtschaftliche Konsolidierung
Als eine der letzten Hypotheken aus der Vergangenheit wurde im Sommer der Etat des Profiteams drastisch reduziert, um den Weg für den Neuanfang freizumachen. Reinert als Geschäftsführer setzte die wirtschaftliche Konsolidierung ausdrücklich vor den sportlichen Erfolg.
Dieses Sparkonzept geht bislang auf. Denn Teil eins des Vorhabens ist mit der «schwarzen Null» in den Bilanzen erfüllt. Teil zwei gilt es nun auf dem Eis im brisanten Sachsenderby gegen die mit großen Ambitionen in die Saison gestarteten Eislöwen aus Dresden zu realisieren. Sollte den Füchsen als Außenseiter der Klassenerhalt gelingen, wäre das allemal ein kleines Volksfest wert – so wie damals in den 50er-Jahren. (Frank Noack)

Heißer Tanz
Das wird ein heißer Tanz für die Eishockey-Füchse aus Weißwasser. Ausgerechnet gegen den ungeliebten Rivalen aus Dresden kämpfen sie ab morgen um den Klassenerhalt in der 2. Bundesliga.
Im Sachsenderby geht es für die Füchse aber nicht nur um den sportlichen Aspekt. Nach der jahrelangen Talfahrt der einstigen Talenteschmiede ist man auf dem besten Weg, einen echten Neuanfang zu vollziehen. Die ausgegliederte Profiabteilung und auch der Stammverein ES Weißwasser sind erstmals seit Jahren schuldenfrei.
Die aufgrund der langjährigen Finanznot zerschlagenen Nachwuchs-Strukturen sollen jetzt Schritt für Schritt wiederbelebt werden. Zudem basteln die Stadt und der Verein an den Plänen für den so dringend benötigten Hallenneubau. Diese Projekte stehen und fallen zwar nicht mit dem Klassenerhalt des Profiteams, aber er würde ihnen viel Rückenwind geben.
Sicher, es ist nicht der erste derartige Versuch eines Neuanfangs in Weißwasser. So ernsthaft wie jetzt haben ihn die Verantwortlichen allerdings lange nicht angepackt. (Frank Noack)

Quelle: Lausitzer Rundschau vom 15.03.2007
4534 mal gelesen
 
1 | Synthia | 15.03.2007 @ 09:45
Klenner als Führungsspieler. Bester Witz des Tages. Herr RR wo haben Sie das denn gehört mit Dresden und der sechstelligen Zahl? Von einem Freund, dessen Cousin der einen Freund hat?
2 | Mozart | 15.03.2007 @ 09:50
Synthia, warte einfach das Saisonende ab... Ausserdem hat sogar Hr.Tabor eine Zahl von 150.000€ in der Presse genannt...
3 | Kiesi71 | 15.03.2007 @ 10:11
allerdings dürfte sich die zahl mit den einnahmen aus den playdown-begegnungen etwas verringern
4 | eis-fuchsi | 15.03.2007 @ 11:06
Kiesi, ich glaube nicht, daß sich die Summe verringert.. erstens plante man in Dresden sowieso mit den Playoffs, und dann wird es sicher noch ne dicke Prämie geben, wenn sie den Klassenrhalt schaffen... und falls nicht, dann isses egal, wieviel Miese die haben ;o)
5 | Kiesi71 | 15.03.2007 @ 11:12
wenn man die playoffs im auge hatte glaube ich nicht, das die mannschaft jetzt eine prämie bekommt weil sie den abstieg verhindert hat, aber alles ist möglitsch
6 | pillepalle | 15.03.2007 @ 12:47
Klenner als Chef auf dem Eis ?! Find ich gut
7 | Senator | 15.03.2007 @ 15:50
Mag er auch Probleme in DD haben, aber Klenner ist definitiv für WSW Verhältnisse und Liga 2 ein sehr Guter ! Das er kein Lautsprechertyp ist, ist bekannt.
8 | Aigars44 | 15.03.2007 @ 16:04
@7 stimme dir da voll zu!!!!!!!!!!!!!
9 | Makkaroni | 15.03.2007 @ 23:19
DD plante, nach Pressemitteilungen, die Saison mit ca. 2400 Zuschauern, und hatten zu Saisonbeginn kein Geld für weitere Neuverpflichtungen. Drei Spieler wurden aber noch geholt!!! Hr. Tabor gab zu, dass seit er in Dresden arbeitet, es immer Probleme mit dem Geld gab. ( Presse ) Jetzt kann jeder eins und eins zusammen zählen, bei einem Zuschauerschnitt von 2020 - bei 26 Heimspielen kommt schon eine Menge Geld zusammen. Plus Abgaben, gestiegene Nebenkosten Steuern ....... .
10 | Dipsy | 16.03.2007 @ 09:10
@9 Bitte nochmal recherchieren. Wo du die Zahl von 2400 gelesen haben willst, erschließt sich mir nicht. Meines Wissens war von 2100 die Rede. @Mozart: Die 150.000 galten bei Saisonende jetzt. Die noch mind. 2 Heimspiele werden das Defizit zwar nicht so riesig senken können, aber vielleicht landen wir ja wenigstens bei einem fünfstelligen Betrag. Was nächste Saison passieren wird, darauf haben wir ja eh keinen Einfluss. Ich hoffe nur, dass man aus dieser gelernt hat.
» Die News ist älter als 14 Tage. Die Kommentarfunktion wurde deshalb deaktiviert.
MATCHUP
 
SOMMERPAUSE
LETZTER SPIELTAG
So. 24.03.24
  1 2 3 F
LF 0 0 0 0
KH 0 0 0 0
KURZTABELLE
1. Kassel Huskies 100
2. EV Regensburg 93
3. Eispiraten Crimm 87
4. EV Landshut 85
5. ESV Kaufbeuren 80
6. Krefeld Pinguine 80
7. Ravensburg Tower 78
8. Lausitzer Füchse 77
9. EC Bad Nauheim 75
10. EHC Freiburg 74
11. Star Bulls Rosen 73
12. Selber Wölfe 71
13. Dresdner Eislöwe 68
14. SC Bietigheim St 51
KALENDER
LINKS
ADMINISTRATION