03.01.2010 | 23:43 Uhr
 In den Fußstapfen von Eisebitt und Bresagk
Zum achten Mal stand der Eishockey-Nachwuchs Ostdeutschlands in Weißwasser auf dem Eis. Im Bambini-Turnier ging es um den Glasmacherpokal.
Die Jungen stehen den gestandenen Eishockeyspielern in nichts nach: Jubel zum Himmel, wenn das kleine Hartgummispielgerät als Puck die Torlinie des Gegners überquert. Zu Tode betrübt, müssen sie als fairer Verlierer vom Eis gehen. Neben den Gastgebern der SG Weißwasser/Niesky nahmen Vertretungen der Eisbären Juniors, der SG Chemnitz/Schönheide, die Vertretung des HC Bili Tygri Liberec, des ETC Crimmitschau und die Dresdener Eislöwen an diesem Turnier teil. Natürlich durfte auch der Jubel von den Rängen nicht fehlen. Eltern, Geschwister, Omas und Opas waren bei diesem gut besetzten Turnier des Jahrgangs 2001 und jünger mit dabei. Da wagten selbst gestandene Profis wie Carsten Gosdeck und Marvin Tepper den Blick über die Bande. „Hier steht der Spaß noch im Vordergrund, doch auch wer Spielverständnis hat, um später ein Großer zu werden, ist schon zu erkennen“, so Stürmer Marvin Tepper.

Der Vater fiebert mit dem Sohn

Einer, der unzähligen Duelle auf Weißwassers Eis in eigener Person erlebt hat, ist Torsten Eisebitt. Er konnte unter anderem den letzten DDR-Meistertitel mit der Zahl 25, damals gegen Dynamo Berlin und die jetzigen Eisbären Berlin nach Weißwasser holen. Jetzt stürmt Sohn Leon im blau-gelben Dress. „Da fiebert man wie in alten Zeiten mit“, sagte Eisebitt. Nicht zuletzt würden schöne Erinnerungen an die eigene sportliche Vergangenheit wach werden.

Auch im Kasten kommen alte Eishockeytraditionen zum Vorschein. Die Nummer 30 ist ein Begriff für einen tollen, fairen Sportsmann mit großer Leistungskonstanz über Jahre: Torhüter Thomas Bresagk. Er spielte einst mit Eisebitt, Hannusch, Gebauer und Köllner gegen die Übermacht aus Berlin. Jetzt trägt Arno Tiefensee die 30 im Weißwasseraner Kasten und hat seinen Onkel zum großen Vorbild. Auch er zeigte beim Turnier, dass er bei fleißigem und hartem Training das Zeug zu einem guten Tormann hat.

Bei der Ausrichtung des Turniers wurde einmal mehr offenkundig, dass Eltern und Familienangehörigen einen Bärenanteil am sportlichen Erfolg der Knirpse haben. Sie feuern an, helfen aber auch, die Mannschaftskasse zu füllen: mit dem Verkauf hausbackenen Kuchens, Gegrilltem und wärmenden Getränken. „Das Geld wird für Feiern, Auswärtsfahrten und viele andere Dinge genutzt. Auch in diesem Jahr hat dabei eine Vielzahl von Eltern mitgeholfen“, so die Verantwortliche Kerstin Broda.

Ergebnisse: 1. Platz – HC Bili Tygri Liberec, 2. – Dresdener Eislöwen, 3. – SG Weißwasser/Niesky, 4. – Eisbären Juniors, 5. – ETC Crimmitschau, 6. – SG Chemnitz/Schönheide.
(Von Gunnar Schulze)

Quelle: Sächsische Zeitung vom 04.Januar 2010
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