Die Eisarena
Der neue Fuchsbau
 
„Wir müssen endlich auch die ekligen Tore erzielen“
19.01.2012 | 10:16 Uhr von obelix
Auf das Sachsen-Derby freuen sich schon viele Eishockey-Fans. Aber es geht um mehr als gute Stimmung.

Am Freitag ist wieder Derby-Zeit: zwischen den Lausitzer Füchsen und den Dresdner Eislöwen. Für viele Fans die schönste Zeit im sächsischen Eishockey – für die Mannschaften könnte die Partie im Fuchsbau Weißwasser richtungsweisend sein. Mit dem Sachsen-Derby wird fast schon die Schluss-Phase der Vorrunde in der 2. Eishockey-Bundesliga eingeläutet. Im SZ-Gespräch sagen die beiden Trainer Dirk Rohrbach von den Lausitzer Füchsen und Thomas Popiesch von den Dresdner Eislöwen, wie gerüstet die beiden Zweitligisten in den Kampf um einen Play-off-Platz gehen.
Wie zufrieden sind Sie mit dem bisherigen Saison-Verlauf für Ihre Mannschaft?

Popiesch: Von der Tabellensituation her und den 36 Punkten sind wir natürlich nicht zufrieden. Einsatz und Wille waren der Mannschaft nie abzusprechen. Aber in einigen Situationen haben wir schlechte Entscheidungen getroffen.

Rohrbach: Wir haben das erreicht, was wir uns erhofft hatten. Daher besitzen wir mit den 51 Punkten und dem sechsten Platz eine gute Ausgangsposition.

Worin sehen Sie die hauptsächlichen Ursachen für das bisherige Abschneiden Ihrer Mannschaft?

Rohrbach: Entscheidend war sicher die Rückkehr von Torhüter Jonathan Boutin, der auch in der Liga einen hohen Stellenwert genießt. Wir besitzen wieder ausgeglichene Reihen und sind so breiter aufgestellt als in der vorigen Saison.

Popiesch: Man darf nicht vergessen, dass wir seit zwei Jahren finanziellen Grundzwängen unterliegen. Mit den Sparmaßnahmen und dem dadurch sehr knapp kalkulierten Etat müssen wir mit einem kleinen Kader auskommen. Sportlich waren allerdings einzelne Mannschaftsteile wie die Defensive mitunter überfordert.

Welche Erwartungen haben sich vor allem bisher nicht erfüllt?

Popiesch: Ich hatte mir schon vorgestellt, dass wir vor der Schlussphase nicht auf dem gegenwärtigen vorletzten Platz stehen. Und auch der Punkte-Abstand zum achten Rang ist schon beträchtlich. Wir müssen vor allem mehr Heimspiele gewinnen.

Rohrbach: Unser Überzahlspiel ist immer noch verbesserungswürdig, obwohl dies regelmäßig trainiert wird. Manchmal glänzen wir zu sehr mit Schönheit. Die meisten Partien werden aber durch konsequentes und geradliniges Spiel entschieden. Schnörkellos und auch mit Drecksarbeit. Wir müssen endlich auch die ekligen Tore erzielen.

Ist die Play-off-Runde weiter ein realistisches Ziel oder rechnen Sie bereits mit der Teilnahme an der Abstiegsrunde?

Rohrbach: Ich kenne niemanden bei uns, der nach der bisher ordentlichen Saison freiwillig in die Abstiegsrunde will. Unseren Platz wollen wir vehement verteidigen. Freilich können wir auch noch abrutschen. Deshalb müssen wir auch nach unten schauen.

Popiesch: Für uns sind die Play-offs nur realistisch, wenn wir eine positive Serie starten können und nicht durch weitere Krankheiten und Verletzungen ins Hintertreffen geraten.

Welche ist für Sie die bisher überraschendste Erkenntnis in dieser Saison?

Rohrbach: Die unglaubliche Ausgeglichenheit in der Liga. Bis auf den Spitzenreiter Landshut kann jeder jeden schlagen.

Popiesch: Da stimme ich dem Kollegen zu. Viele Spiele gehen sehr eng zu – eine Tendenz, die sich bereits seit Jahren verstärkt. Die klar führende und überlegen spielende Mannschaft gibt es gar nicht mehr. Beide Teams vergaben oft sicher geglaubte Punkte durch Konzentrationsschwächen in einem einzelnen Drittel.

Worauf sind solche Leistungsschwankungen zurückzuführen?

Popiesch: Das ist schwer auf den Punkt zu bringen. Mal haben die Spieler zu viele Eiszeiten und sind dadurch müde. Mal gab es Phasen, in denen wir viel zu viel wollten und am Ende mit leeren Händen dastanden.

Rohrbach: Die Konzentrationsmängel sind ärgerlich. Aber kein Spieler kann über 60 Minuten oder die gesamte Saison sein Potenzial auf höchstem Niveau abrufen.

Werden Sie noch einmal kurzfristig auf dem Spielermarkt aktiv, wenn personelle Engpässe auftreten sollten?

Rohrbach: Wir haben keinen Spielraum und können uns das auch wirtschaftlich nicht leisten.

Popiesch: Das müsste finanziert werden, und es müssten Spieler, die uns auch sofort helfen können, verfügbar sein. Beides gibt es nicht, daher verschwende ich keinen Gedanken daran.

Bei den Derbys ging es meist hoch her. Die Spiele endeten oft mit knappen Ausgängen. Erwarten Sie das auch diesmal?

Popiesch: Ja. Ich sehe keine Ausnahme. Das waren immer enge und verbissen geführte Spiele.

Rohrbach: Wer wo in der Tabelle steht, wird auch diesmal keine Rolle spielen. Für uns ist das Derby besonders wichtig, weil wir am Wochenende nur die eine Möglichkeit haben, um Punkte zu holen.

Beide Trainer kennen sich seit Jahren gut, teils aus gemeinsamer Arbeit in Weißwasser. Was schätzen Sie an Ihrem Kollegen?

Rohrbach: Thomas Popiesch ist ein hervorragender Analytiker. Er studiert den jeweiligen Gegner genau und arbeitet sehr akribisch.

Popiesch: Rohre gehört zu den Trainern, die aus wenig viel machen können. Wir teilen die gleichen Ansichten und haben ähnliche Denkweisen im Eishockey. Durch seine Persönlichkeit kann er sehr positiv auf die Spieler wirken. Das ist in einem kleineren Verein wie Weißwasser nicht zu unterschätzen.

Gespräch: Berthold Neumann

Quelle: Sächsiche Zeitung - vom 19.01.12
1243 mal gelesen
 
1 | oldfox | 19.01.2012 @ 15:42
Play Offs wären schon wichtig,die Abstiegsrunde ,gespielt wird ab Platz 9 und man fängt bei 0 an.Wenn da der neunte auf der Strecke bleibt,auf die Diskussionen bin ich gespannt.
2 | SvenSchimanski | 19.01.2012 @ 16:16
Endlich auch mal wieder live vor Ort. Bin schon gespannt wie Flitzebogen auf das Spektakel!
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