Den Lausitzern ist ein Transfer-Coup gelungen: Ein Ex-Nationalspieler mit kanadischen Wurzeln wirbelt künftig imFuchsbau.
Seit gestern scheint die Sonne nicht nur über Weißwasser – sie lächelt sogar in den Fuchsbau, der Heimstätte der Lausitzer Füchse, hinein. In der kommenden Saison wird Ex-Nationalspieler Richard Mueller im Füchse-Trikot stürmen und voraussichtlich viele Fans in die Halle von Weißwasser locken. Der Deutsch-Kanadier unterschrieb gestern einen Ein-Jahres-Vertrag.
Die Verpflichtung des 30-Jährigen wird in der Puck-Szene deutschlandweit für Aufsehen sorgen. Seit zwölf Jahren hat kein deutscher Nationalspieler mehr den Weg in die Lausitz gefunden. Mueller feierte mit den Berliner Eisbären drei Deutsche Meisterschaften und einen Pokalsieg. Für mehrere Vereine stand er in 248 Spielen in der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) auf dem Eis. Einen Spieler mit diesen Meriten nach Weißwasser zu locken, steht den Lausitzern – auch aufgrund der wirtschaftlichen Situation in der Region – ausgezeichnet zu Gesicht. Manager Ralf Hantschke wehrte gestern alle Glückwünsche ab. „Entscheidend war, dass wir wussten, dass er auf dem Markt ist. Und wir waren genau zur richtigen Zeit am richtigen Ort“, sagte der Ex-Profi. „Dass wir mit Richard einen so erfahrenen Spieler verpflichten konnten, macht uns natürlich sehr glücklich“, fügte Hantschke hinzu. Den finanziellen Aufwand wollte der Verein nicht kommentieren. Mueller kommt ablösefrei, hatte nach seinem Engagement bei DEL-Vertreter Straubing Tigers zuletzt in Schweden gespielt. Dennoch seien die Füchse kein unkalkulierbares Risiko bei der ohnehin komplizierten Etat-Situation für die bevorstehende Saison eingegangen.
„Die Gelegenheit hat sich kurzfristig ergeben. Deshalb haben wir so schnell gehandelt“, sagte Hantschke und verwies auf das bisherige Mini-Aufgebot. „Auf Grund unseres kleinen Kaders haben wir entschieden, uns noch einmal zu verstärken. Das sportliche Risiko wäre sonst zu groß gewesen“, erklärte der Füchse-Manager.
Damit meinte Hantschke in erster Linie die Lücken, die vor allem die Stürmer Marc Derlago und Danny Albrecht, aber auch der offensivstarke Verteidiger Marcus Sommerfeld mit ihren Weggängen hinterlassen haben. Wenn das Toreschießen nicht mehr funktionierte, brannte im Fuchsbau meistens die Luft. In der Saison 2010/11 bekamen dies die Lausitzer mit voller Wucht zu spüren. Als seinerzeit tor-ärmster Zweitligist konnten sie sich erst in den Play-downs vor dem drohenden Abstieg retten.
Klar, dass vom prominenten Neuzugang deshalb in Weißwasser vor allem eins erwartet wird: Tore, Tore, Tore. Auch auf dem Eis im Fuchsbau soll es künftig müllern – in Anlehnung an Gerd Müller, den deutschen Jahrhundert-Torjäger im Fußball. Dass sich der Eishockey-Profi mit „ue“ schreibt, hatte einst sein Vater veranlasst. Der war aus der Nähe von Augsburg nach Amerika ausgewandert. Mueller ist im kanadischen Richmond unweit von Vancouver aufgewachsen.
Der Profi, der sich in seiner Heimat über den Sommer fit gehalten hat, packt derzeit seine Sachen. Anfang nächster Woche fliegt er nach Deutschland. Und bleibt dann hoffentlich länger als der letzte Superstar, der die Füchse Anfang 2011 verladen hatte. Bates Battaglia, vielgelobter Crack aus der Nordamerikanischen Profiliga (NHL), hielt es nur für zwei Spiele und wenige Tage in Weißwasser aus. Und war dann rasch wieder verschwunden.
„Ich habe nur Gutes über Weißwasser gehört“, sagte Mueller im Gespräch mit den Füchse-Offiziellen. Das lässt doch hoffen. Von Berthold Neumann
Gut recherchiert von der SZ wie eh und je... "Seit zwölf Jahren hat kein deutscher Nationalspieler mehr den Weg in die Lausitz gefunden." - Chris Straube?? Sebastian Klenner??
2 | SEFI | 28.08.2012 @ 09:53
"kommt ablösefrei" ist auch niedlich.
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Seit gestern scheint die Sonne nicht nur über Weißwasser – sie lächelt sogar in den Fuchsbau, der Heimstätte der Lausitzer Füchse, hinein. In der kommenden Saison wird Ex-Nationalspieler Richard Mueller im Füchse-Trikot stürmen und voraussichtlich viele Fans in die Halle von Weißwasser locken. Der Deutsch-Kanadier unterschrieb gestern einen Ein-Jahres-Vertrag.
Die Verpflichtung des 30-Jährigen wird in der Puck-Szene deutschlandweit für Aufsehen sorgen. Seit zwölf Jahren hat kein deutscher Nationalspieler mehr den Weg in die Lausitz gefunden. Mueller feierte mit den Berliner Eisbären drei Deutsche Meisterschaften und einen Pokalsieg. Für mehrere Vereine stand er in 248 Spielen in der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) auf dem Eis. Einen Spieler mit diesen Meriten nach Weißwasser zu locken, steht den Lausitzern – auch aufgrund der wirtschaftlichen Situation in der Region – ausgezeichnet zu Gesicht. Manager Ralf Hantschke wehrte gestern alle Glückwünsche ab. „Entscheidend war, dass wir wussten, dass er auf dem Markt ist. Und wir waren genau zur richtigen Zeit am richtigen Ort“, sagte der Ex-Profi. „Dass wir mit Richard einen so erfahrenen Spieler verpflichten konnten, macht uns natürlich sehr glücklich“, fügte Hantschke hinzu. Den finanziellen Aufwand wollte der Verein nicht kommentieren. Mueller kommt ablösefrei, hatte nach seinem Engagement bei DEL-Vertreter Straubing Tigers zuletzt in Schweden gespielt. Dennoch seien die Füchse kein unkalkulierbares Risiko bei der ohnehin komplizierten Etat-Situation für die bevorstehende Saison eingegangen.
„Die Gelegenheit hat sich kurzfristig ergeben. Deshalb haben wir so schnell gehandelt“, sagte Hantschke und verwies auf das bisherige Mini-Aufgebot. „Auf Grund unseres kleinen Kaders haben wir entschieden, uns noch einmal zu verstärken. Das sportliche Risiko wäre sonst zu groß gewesen“, erklärte der Füchse-Manager.
Damit meinte Hantschke in erster Linie die Lücken, die vor allem die Stürmer Marc Derlago und Danny Albrecht, aber auch der offensivstarke Verteidiger Marcus Sommerfeld mit ihren Weggängen hinterlassen haben. Wenn das Toreschießen nicht mehr funktionierte, brannte im Fuchsbau meistens die Luft. In der Saison 2010/11 bekamen dies die Lausitzer mit voller Wucht zu spüren. Als seinerzeit tor-ärmster Zweitligist konnten sie sich erst in den Play-downs vor dem drohenden Abstieg retten.
Klar, dass vom prominenten Neuzugang deshalb in Weißwasser vor allem eins erwartet wird: Tore, Tore, Tore. Auch auf dem Eis im Fuchsbau soll es künftig müllern – in Anlehnung an Gerd Müller, den deutschen Jahrhundert-Torjäger im Fußball. Dass sich der Eishockey-Profi mit „ue“ schreibt, hatte einst sein Vater veranlasst. Der war aus der Nähe von Augsburg nach Amerika ausgewandert. Mueller ist im kanadischen Richmond unweit von Vancouver aufgewachsen.
Der Profi, der sich in seiner Heimat über den Sommer fit gehalten hat, packt derzeit seine Sachen. Anfang nächster Woche fliegt er nach Deutschland. Und bleibt dann hoffentlich länger als der letzte Superstar, der die Füchse Anfang 2011 verladen hatte. Bates Battaglia, vielgelobter Crack aus der Nordamerikanischen Profiliga (NHL), hielt es nur für zwei Spiele und wenige Tage in Weißwasser aus. Und war dann rasch wieder verschwunden.
„Ich habe nur Gutes über Weißwasser gehört“, sagte Mueller im Gespräch mit den Füchse-Offiziellen. Das lässt doch hoffen.
Von Berthold Neumann
Quelle: Sächische Zeitung - Regionalsport vom 28.08.12