Die Eisarena
Der neue Fuchsbau
 
Füchse schicken Kannibalen ohne Punkte heim
18.12.2012 | 18:10 Uhr von DavidH.
Landshut beginnt furios und geht schnell in Führung. Dann aber ist Weißwasser besser und dreht den Spieß um.

Nur an fünf Minuten hatte Dirk Rohrbach nach dem Spiel etwas auszusetzen: „Gott sei dank lagen wir nach der Anfangsphase nur mit 1:0 zurück.“ Danach zeigte seine Mannschaft schnelles und gewitztes Eishockey und heimste sich auch vom Landshuter Coach Jiri Ehrenberger ein Kompliment ein: „Das bessere Team hat heute gewonnen“.

Tatsächlich hatten die Weißwasseraner einen wirklich guten Tag erwischt und teilweise war es eine Augenweide, wie sie den erfahrenen und abgezockten Cannibals Paroli boten. Der Ausfall von Richard Mueller, Thomas Götz (beide Fingerbruch) und Johan Burlin (Grippe) fiel gestern bei Weitem nicht wie befürchtet ins Gewicht, gerade im Schlussdrittel fand Landshut kaum Schwachstellen im Spiel der Heimmannschaft.

Lanny Gare (Mitte) setzt sich gegen zwei Landshuter „Kannibalen“ durch.
Foto: Gunnar Schulze


Zunächst aber waren da die von Rohrbach angesprochenen fünf Minuten. In einem durchaus kuriosen ersten Drittel gaben zunächst nur die Gäste den Ton an. Das Landshuter Kombinationsspiel machte einem Tabellenführer alle Ehre und nach dem schnellen und wunderbar herausgespielten 0:1 durch Thornton (3.) fragte sich manch einer im Publikum, wo denn die Reise hier hingehen sollte für die Füchse. Da kam die erste Überzahl nach fünf Minuten gerade recht, die den Füchsen eine Verschnaufpause verschaffte und die Gelegenheit, das eigene Spiel in die Hand zu nehmen. Dafür sorgte vor allem Pavel Vostrak. Der Center der ersten Reihe zog zunehmend die Fäden und zeigte seinen Wert vor dem Ausgleichstreffer. Nach einem Foul an ihm hatte der Schiedsrichter schon den Arm gehoben und Landshut scheinbar mit der Situation abgeschlossen. Vorstrak spielte die Scheibe noch einmal quer vor das Tor, wo Kevin Lavallee mühelos einschob.

Vostrak als Lenker des Spiels

Die Füchse verlagerten das Spiel immer weiter weg vom eigenen Tor und sorgten für die gefährlichen Momente. Heyer fand nach einer schönen Einzelaktion keinen Abnehmer (12.). Das gelang Vostrak fünf Minuten später, als er die Scheibe rasch ins Landshuter Drittel weiterleitete, wo Fischer alles richtig machte, indem er nach einer kurzen Bewegung sofort abzog. Gegen die Laufrichtung von Timo Pielmeier schlug der Puck zum 2:1 ein. Damit stand der Spielverlauf Kopf, und diesmal waren es die Füchse, die dem Gegner nach dessen furiosem Beginn das Wasser abgruben. In den Vorwochen war es bekanntlich oft genug andersherum gelaufen.

Gestern aber machten die Füchse erst einmal da weiter, wo sie vor der Pause aufgehört hatten. Mit sehenswerten Kombinationen bereiteten sie den Kannibalen-Verteidigern Kopfzerbrechen. Das 3:1 durch Heyer, der per Rückhand durch die Beine des Torwarts traf, sollte auch erst einmal für Ruhe sorgen. Allerdings sind die erfahrenen Landshuter keine Mannschaft, die sich von einem Rückstand sehr beeindrucken lassen.

Während Weißwasser im Verlauf des Drittels zahlreiche beste Gelegenheiten ausließ, vor allem der sonst so spielstarke Vostrak hatte keine gute Hand beim Abschluss, konterten sich die Gäste zweimal ganz trocken zum Ausgleich. Boutin im Füchsetor war ohne Abwehrchance. Die hätte sein Gegenüber auch nicht gehabt, hätte Kjärgaard nach einem tollen Querpass von McKnight die Scheibe getroffen beziehungsweise Herm das leere Tor (32.). So blieb es beim 3:3 zur zweiten Pause in einem Spiel, das den Zuschauern wirklich gefallen konnte.

Nach Wiederbeginn brachte der starke Jens Heyer mit seinem zweiten Treffer – wieder mit der Rückhand, wieder durch die Beine des Torwarts – den Fuchsbau zum Kochen. Und es sollte das einzige Tor im Schlussdrittel bleiben. Auch weil Boutin großartig gegen Brandl hielt, der nach einem Querpass frei vor ihm zum Abschluss kam (43.). Landshut musste etwas entwickeln, aber den Gästen fiel nicht mehr viel ein. Es waren die Füchse, die durch Konter Akzente setzten, wenn diese auch meist nicht wirklich gut zu Ende gespielt wurden. So fuhren Gare und Herm einen Zwei-Gegen-Eins-Angriff, Gare entschied sich für die Einzelaktion und holte immerhin eine Strafzeit heraus – aber in der Situation war mehr dringewesen. Kurios wurde es noch einmal, als der Puck nach einem Fernschuss auf dem Schoner von Pielmeier zum Liegen kam und er damit beinahe ins Tor gerutscht wäre. Es blieb aber beim 4:3 in einem Spiel, das Referee Carsten Lenhart umsichtig und auffallend unauffällig leitete.
Von Thomas Wagnerund Marcel Pochanke

Quelle: Sächsiche Zeitung - Regionalsport vom 17.12.12
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