Die Eisarena
Der neue Fuchsbau
 
„Wir haben null Bock auf eine Katastrophenliga“
16.09.2013 | 12:56 Uhr von Eddi
Nur eine kuriose Panne schmälert den guten Auftakt in der neuen Eishockey-Spielklasse.

Als ob die aus Füchse-Sicht verpatzte Premiere beim Saisonstart der Deutschen Eishockey Liga 2 nicht ausreichte: Punkt 22.15 Uhr am Freitagabend heulte die Sirene in der neuen Eis-Arena von Weißwasser auf, und eine – keinen Widerspruch duldende – Frauen-Stimme befahl: „Auf Grund einer Gefahrensituation verlassen Sie sofort die Halle und das Gelände.“ Matthias Kliemann, Geschäftsführer der Lausitzer Füchse, wurde kreidebleich und gewann erst seine Farbe wieder, als sich herausstellte, dass es sich nur um einen Fehlalarm im neuen Schmuckstück handelte.

Möglicherweise, so wurde spekuliert, wollte sich auch nur ein verärgerter Füchse-Fan rächen: Die Aufforderung zur Evakuierung kam haargenau zu dem Moment, als Trainer Thomas Popiesch seine Eislöwen vor Medienvertretern für deren beherzten und glanzvollen Auftritt beim 4:1-Sieg lobte. Zu Recht. Von einer Vorführung seiner Nachfolger durch die engagierten Dresdner wollte der frühere Klassestürmer Henry Domke zwar nicht sprechen. „Aber die Dresdner hatten uns sicher im Griff“, sagte der Ex-Nationalspieler, der mit seinem ersten Treffer 1990 im alten Fuchsbau den Weißwasser-Auftaktsieg in der seinerzeitigen Bundesliga eingeleitet hatte.

Der heute 50 Jahre alte Domke hatte zwar mit Markus Lehnigk einen Nachfolger als Premieren-Torschützen gefunden. Doch dem Füchse-Stürmer war wegen der deutlichen Pleite nicht nach Jubeln zumute. „Da traue ich mich ein paar Tage nicht mehr auf die Straße“, sagte der 25-Jährige mit Blick auf die riesigen Erwartungen, die mit „einer richtig bitteren Enttäuschung“ endeten. „Dennoch gehst du mit diesem ersten Tor in die Geschichte ein“, tröstete ihn Eislöwen-Trainer Popiesch.

Klar, niederschmetternder hätte der Saisonstart für die Gastgeber aus sportlicher Sicht nicht enden können. Aber gewonnen haben nicht nur die Eislöwen, sondern beide: wegen eines sonst gelungenen Auftakts in der neuen Spielklasse.

Keine der sonst üblichen Nicklichkeiten zwischen den rivalisierenden Fan-Gruppen prägte das erste Sachsen-Derby der Saison. Sowohl die Vereine als auch ihre Anhänger teilten die Freude über die im Sommer doch noch gelungene Transformation der zweiten Liga in das neue Projekt DEL 2. „Das muss auch so bleiben. Unsere klaren Vorstellungen von der Zukunft müssen wir jetzt mit Leben erfüllen“, erklärte Popiesch und ist sich mit Füchse-Geschäftsführer Kliemann einig: „Wir haben null Bock auf eine Katastrophenliga.“ Damit meinte der Eislöwen-Trainer die zuletzt oft so apostrophierte zweite Bundesliga mit ihren vielen Vereins-Pleiten und Skandälchen.

Für den Neuanfang steht nicht nur der würdige Auftakt in Weißwasser. Die Füchse haben bereits mit der angestrebten Reduzierung des Ausländer-Kontingents begonnen und vertrauten am Wochenende einer Abwehr mit ausschließlich deutschen Spielern. Und die Eislöwen wollen von einer in der vorigen Woche angebahnten Kooperation mit den Eisbären Berlin profitieren. Junge Talente des Meisters sollen so in Dresden Einsatzchancen erhalten.

Von Berthold Neumann

SZ-online vom 16.09.2013
2020 mal gelesen
 
1 | Kiesi71 | 17.09.2013 @ 10:41
sehr löblich, wenn man Vorreiter in der AL-Besetzung spielt, bringt uns aber nichts wenn wir die gesamte Saison am Tabellenende stehen
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