Im ersten Heimspiel nach dem Unfalltod eines Füchse-Fans verspielen die Weißwasseraner eine 3:0-Führung.
Das ging unter die Haut: Das erste Heimspiel der Lausitzer Füchse nach dem tragischen Unfalltod von Marcus D. am Silvestertag auf der Rückreise vom Rosenheimspiel stand zunächst ganz im Zeichen der Trauer. Auf die sonst so stimmungsvolle Einlaufzeremonie der Füchse wurde nahezu verzichtet, das Maskottchen kam in Schwarz, die Fans, die überwiegend in schwarzer Kleidung erschienen waren, riefen nicht die Namen der Spieler, riesige Spruchbänder erinnerten an Marcus.
Aber das Leben muss weitergehen – und auch Marcus D. hätte sich an diesem Sonntag nichts mehr als einen Sieg seiner Füchse gewünscht. Bis kurz vor Ende des zweiten Drittels sah es auch ganz danach aus, als ob die Weißwasseraner diesen Wunsch erfüllen könnten. Sie führten mit 3:0, hatten bis dahin weitestgehend überzeugt, vor allem auch mit einer guten Chancenverwertung. Das 1:0 hatte Scott King in Überzahl ins Tor gestochert, hatte dabei Reaktionsschnelligkeit und Übersicht bewiesen (16.). Philipp Pinter wenig später den zweiten Füchse-Treffer erzielt. Die Abwehr stand gut. Torwart Dustin Strahlmeier, der planmäßig für Jonathan Boutin ins Tor gerückt war, machte einen sicheren Eindruck. Und als dann auch noch Christoffer Kjaergaard mit einem seiner unnachahmlichen Schüsse von der blauen Linie genau ins obere Dreiangel der langen Ecke auf 3.0 erhöhte (35.), fühlten sich die Füchse – und mit ihnen die Fans – schon als sichere Sieger.
Der Platz von Marcus blieb gestern Abend leer. Fans hatten Kerzen und Blumen an der Stelle abgelegt, an dem der Füchse-Fan die Anhänger in seinem Block immer angeheizt hatte.Foto: Gunnar Schulze Foto: Gunnar Schulze
Aber danach machten die Gastgeber alles falsch, was man in so einer Situation falsch machen kann. Sie ließen nach, in Konsequenz und Konzentration, ließen die Gäste spielen und waren nur noch darauf bedacht, den Vorsprung über die Zeit zu bringen. Und das ging gründlich schief. Alles begann mit dem durchaus umstrittenen ersten Treffer des Vorjahresmeisters Bietigheim kurz vor Ende des Mitteldrittels. Nach einem Strahlmeier-Fehler spitzelte ein Bietigheimer den Puck im Torraum (dort hat eigentlich kein Schläger etwas zu suchen) ins Tor. Aber der Treffer zählte.
Die Füchse blieben im Schlussdrittel viel zu inaktiv. Das 3:2 gelang den Gästen in Überzahl mit einem Schuss von der blauen Linie, als Strahlmeier die Sicht verdeckt war. Danach schienen die wie gelähmt wirkenden Füchse fast auf den Ausgleich zu warten – und der fiel 78 Sekunden vor dem Spielende – fast wäre es also gutgegangen. Aber Heatley konnte dann auf der rechten Seite ins Drittel der Füchse fahren, wurde nicht angegriffen und traf aus spitzem Winkel in die kurze Ecke, wobei Torwart Strahlmeier nicht gut aussah.
In der Verlängerung hatte Philipp Pinter die Riesenchance, den Siegtreffer zu erzielen. Seinen Schuss hielt aber Steelers-Torwart Jochen Vollmer, und der Puck trudelte zentimeter vor der Torlinie am Tor vorbei – Pech gehabt. Im Penaltyschießen erwiesen sich die Gäste dann cleverer, Just und Ex-Fuchs Sommerfeld überwanden Füchse-Torwart Strahlmeier, während beide Füchse-Schützen scheiterten.
Schon morgen geht es weiter mit dem direkten Vergleich auswärts beim Tabellenneunten Bad Nauheim, der bei einem Spiel weniger sieben Punkte Rückstand hat – ein ganz wichtiges Spiel im Kampf um den Play-off-Platz acht also. Von Gunnar Schulzeund Frank Thümmler
Das ging unter die Haut: Das erste Heimspiel der Lausitzer Füchse nach dem tragischen Unfalltod von Marcus D. am Silvestertag auf der Rückreise vom Rosenheimspiel stand zunächst ganz im Zeichen der Trauer. Auf die sonst so stimmungsvolle Einlaufzeremonie der Füchse wurde nahezu verzichtet, das Maskottchen kam in Schwarz, die Fans, die überwiegend in schwarzer Kleidung erschienen waren, riefen nicht die Namen der Spieler, riesige Spruchbänder erinnerten an Marcus.
Aber das Leben muss weitergehen – und auch Marcus D. hätte sich an diesem Sonntag nichts mehr als einen Sieg seiner Füchse gewünscht. Bis kurz vor Ende des zweiten Drittels sah es auch ganz danach aus, als ob die Weißwasseraner diesen Wunsch erfüllen könnten. Sie führten mit 3:0, hatten bis dahin weitestgehend überzeugt, vor allem auch mit einer guten Chancenverwertung. Das 1:0 hatte Scott King in Überzahl ins Tor gestochert, hatte dabei Reaktionsschnelligkeit und Übersicht bewiesen (16.). Philipp Pinter wenig später den zweiten Füchse-Treffer erzielt. Die Abwehr stand gut. Torwart Dustin Strahlmeier, der planmäßig für Jonathan Boutin ins Tor gerückt war, machte einen sicheren Eindruck. Und als dann auch noch Christoffer Kjaergaard mit einem seiner unnachahmlichen Schüsse von der blauen Linie genau ins obere Dreiangel der langen Ecke auf 3.0 erhöhte (35.), fühlten sich die Füchse – und mit ihnen die Fans – schon als sichere Sieger.
Foto: Gunnar Schulze
Aber danach machten die Gastgeber alles falsch, was man in so einer Situation falsch machen kann. Sie ließen nach, in Konsequenz und Konzentration, ließen die Gäste spielen und waren nur noch darauf bedacht, den Vorsprung über die Zeit zu bringen. Und das ging gründlich schief. Alles begann mit dem durchaus umstrittenen ersten Treffer des Vorjahresmeisters Bietigheim kurz vor Ende des Mitteldrittels. Nach einem Strahlmeier-Fehler spitzelte ein Bietigheimer den Puck im Torraum (dort hat eigentlich kein Schläger etwas zu suchen) ins Tor. Aber der Treffer zählte.
Die Füchse blieben im Schlussdrittel viel zu inaktiv. Das 3:2 gelang den Gästen in Überzahl mit einem Schuss von der blauen Linie, als Strahlmeier die Sicht verdeckt war. Danach schienen die wie gelähmt wirkenden Füchse fast auf den Ausgleich zu warten – und der fiel 78 Sekunden vor dem Spielende – fast wäre es also gutgegangen. Aber Heatley konnte dann auf der rechten Seite ins Drittel der Füchse fahren, wurde nicht angegriffen und traf aus spitzem Winkel in die kurze Ecke, wobei Torwart Strahlmeier nicht gut aussah.
In der Verlängerung hatte Philipp Pinter die Riesenchance, den Siegtreffer zu erzielen. Seinen Schuss hielt aber Steelers-Torwart Jochen Vollmer, und der Puck trudelte zentimeter vor der Torlinie am Tor vorbei – Pech gehabt. Im Penaltyschießen erwiesen sich die Gäste dann cleverer, Just und Ex-Fuchs Sommerfeld überwanden Füchse-Torwart Strahlmeier, während beide Füchse-Schützen scheiterten.
Schon morgen geht es weiter mit dem direkten Vergleich auswärts beim Tabellenneunten Bad Nauheim, der bei einem Spiel weniger sieben Punkte Rückstand hat – ein ganz wichtiges Spiel im Kampf um den Play-off-Platz acht also.
Von Gunnar Schulzeund Frank Thümmler
Quelle: SZ-Online.de vom 06.01.14