In der entscheidenden Saisonphase bekommen die Lausitzer Füchse kaum drei Reihen voll.
Noch stehen die Lausitzer Füchse als Tabellenachter der DEL 2 auf einem Play-off-Platz. Der Vorsprung auf den Neunten Bad Nauheim beträgt fünf Punkte. Aber die Tendenz hat zuletzt nach unten gezeigt. Im Januar haben die Füchse acht Punkte aus bisher sieben Spielen geholt (pro Spiel 1,14). Im Dezember waren es noch 17 Punkte aus zehn Spielen (Schnitt 1,7). Der Hauptgrund ist schnell ausgemacht. Die Füchse leiden gerade jetzt, in der entscheidenden Saisonphase unter einer Verletzungsmisere, bekommen kaum noch drei komplette Reihen voll. Trainer Dirk Rohrbach sagt unter anderem, warum man unter diesen Bedingungen sogar noch einen Spieler hat ziehen lassen.
Herr Rohrbach, haben Sie jetzt bei jedem Training, bei jedem Spiel Angst davor, dass sich noch ein Spieler verletzt?
Angst darf man nicht haben. Das überträgt sich nur auf die Mannschaft. Und wenn man verunsichert ist, geht man nicht richtig in die Zweikämpfe. Und gerade dann passiert erfahrungsgemäß am meisten. Und natürlich müssen wir im Verlauf einer Saison mit weit über 50 Spielen auch Verletzungen einkalkulieren. Aber dass wir gerade jetzt, in der entscheidenden Saisonphase 14 Spieltage vor den Play-offs eine solche Notsituation haben, kaum noch drei Reihen aufgestellt bekommen, ist schon bitter. Wir können im Training nur so dosiert arbeiten, dass wir am Wochenende genug Power haben.
Besteht Hoffnung, dass verletzte Spieler schnell wieder zurückkehren?
Leider kaum. Zurzeit bangen wir eher zusätzlich um Pavel Brendl, der sich seit Weihnachten mit einer Handverletzung rumplagt, es am vergangenen Wochenende versucht hat, aber am Sonntag in Crimmitschau schon nach drei Minuten aufhören musste. Er kann nicht scharf passen, erst recht nicht schießen. Die Schmerzen sind einfach zu groß.
Wie sieht es bei den anderen aus?
Bei Markus Lehnigk, der eine Entzündung im Hüft- bis Kniebereich hat, hoffen wir, dass er in ein bis zwei Wochen wieder dabei sein könnte. Bei Thomas Bartlick und Felix Schümann wird es mindestens sechs Wochen dauern, bei Danny Pyka sogar acht. Diese drei werden uns bis zu den Playoffs oder der Abstiegsrunde kaum noch helfen können.
Jonathan Boutin, einer der besten Torhüter der Liga, sitzt zurzeit deshalb auf der Tribüne, weilSie auf einen ausländischen Feldspieler nicht verzichten können. Wie geht er mit der Situation um?
Natürlich würde er gern spielen. Ich rede viel mit ihm und natürlich sieht er auch unsere Probleme. Zurzeit ist die Situation so: Sobald von den fünf Ausländern Pozivil, Kjaergaard, King, Pinter und Brendl einer ausfällt, steht er im Tor.
Trotz der angespannten Lage haben Sie einen Spieler – Markus Schmidt – ziehen lassen. Warum?
Er wollte unbedingt weg, zu seiner Freundin ins Ruhrgebiet. Wir haben ihm natürlich ins Gewissen geredet, dass er hier eine angeschlagene Mannschaft im Stich lässt. Aber ihm war die persönliche Situation wichtiger. Dabei hatten wir alles getan, was möglich ist, seiner Freundin hier eine Arbeit besorgt. Aber natürlich ist hier die Bezahlung nicht so gut wie im Ruhrgebiet, und die Freundin ist zurück. Die Unzufriedenheit bei Schmidt im privaten Bereich hat sich entwickelt, am Ende hat ihm hier gar nichts mehr gefallen. Und so einen zu halten, macht keinen Sinn.
Bis Ende Januar ist noch Zeit, den Kader zu verstärken. Ist etwas in Sicht?
Wir schauen uns um, aber einfach ist das nicht. Wer gibt in dieser Phase schon gern einen Spieler ab. Eine Option ist Steve Hanusch vom Krefelder EV, aber die haben zurzeit selbst personelle Probleme. Also schauen wir uns nach Spielern mit einer Ausstiegsklausel um oder bei Vereinen aus der DEL oder Oberliga, für die die Saison mehr oder weniger schon in trockenen Tüchern ist.
An diesem Wochenende wird es besonders schwer zu punkten. Gegen Bremerhaven und Landshut gingen bisher alle Spiele verloren.
Stimmt. Das sind zwei starke Mannschaften aus der oberen Tabellenhälfte. Bremerhaven gehört für mich zu den besten Teams mit viel Offensivpower und vier ausgeglichenen Reihen. Wir haben nur eine Chance, wenn wir diszipliniert spielen und kaum individuelle Fehler machen. Und gegen Landshut zu Hause müssen wir versuchen, gleich Druck zu machen.
In zwei Wochen beginnt die Extrarunde, in der nur die Teams auf den jeweils geraden und ungeraden Plätzen aufeinandertreffen. Direkte Vergleiche zwischen dem Tabellenachten und -neunten gibt es also nicht. Droht da nicht Wettbewerbsverzerrung?
Wir haben alle diese Runde gewollt, weil 44 Spiele bis zu den Play-offs aus wirtschaftlicher Sicht zu wenig, 66 Spiele aber zu viel wären. Natürlich ist diese Situation komisch. Aber alle Spekulationen bringen nichts. Ich glaube: Jeder braucht jeden Punkt. Wir hoffen, dass wir auf Dresden und Crimmitschau treffen, weil das gut für die Kassen ist und die Reisestrapazen nicht ganz so groß sind. Aber beeinflussen können wir das nicht. Und in der neuen Saison, mit 14 Teams in der DEL 2, wird es eine solche Runde kaum geben.
Noch stehen die Lausitzer Füchse als Tabellenachter der DEL 2 auf einem Play-off-Platz. Der Vorsprung auf den Neunten Bad Nauheim beträgt fünf Punkte. Aber die Tendenz hat zuletzt nach unten gezeigt. Im Januar haben die Füchse acht Punkte aus bisher sieben Spielen geholt (pro Spiel 1,14). Im Dezember waren es noch 17 Punkte aus zehn Spielen (Schnitt 1,7). Der Hauptgrund ist schnell ausgemacht. Die Füchse leiden gerade jetzt, in der entscheidenden Saisonphase unter einer Verletzungsmisere, bekommen kaum noch drei komplette Reihen voll. Trainer Dirk Rohrbach sagt unter anderem, warum man unter diesen Bedingungen sogar noch einen Spieler hat ziehen lassen.
Herr Rohrbach, haben Sie jetzt bei jedem Training, bei jedem Spiel Angst davor, dass sich noch ein Spieler verletzt?
Angst darf man nicht haben. Das überträgt sich nur auf die Mannschaft. Und wenn man verunsichert ist, geht man nicht richtig in die Zweikämpfe. Und gerade dann passiert erfahrungsgemäß am meisten. Und natürlich müssen wir im Verlauf einer Saison mit weit über 50 Spielen auch Verletzungen einkalkulieren. Aber dass wir gerade jetzt, in der entscheidenden Saisonphase 14 Spieltage vor den Play-offs eine solche Notsituation haben, kaum noch drei Reihen aufgestellt bekommen, ist schon bitter. Wir können im Training nur so dosiert arbeiten, dass wir am Wochenende genug Power haben.
Besteht Hoffnung, dass verletzte Spieler schnell wieder zurückkehren?
Leider kaum. Zurzeit bangen wir eher zusätzlich um Pavel Brendl, der sich seit Weihnachten mit einer Handverletzung rumplagt, es am vergangenen Wochenende versucht hat, aber am Sonntag in Crimmitschau schon nach drei Minuten aufhören musste. Er kann nicht scharf passen, erst recht nicht schießen. Die Schmerzen sind einfach zu groß.
Wie sieht es bei den anderen aus?
Bei Markus Lehnigk, der eine Entzündung im Hüft- bis Kniebereich hat, hoffen wir, dass er in ein bis zwei Wochen wieder dabei sein könnte. Bei Thomas Bartlick und Felix Schümann wird es mindestens sechs Wochen dauern, bei Danny Pyka sogar acht. Diese drei werden uns bis zu den Playoffs oder der Abstiegsrunde kaum noch helfen können.
Jonathan Boutin, einer der besten Torhüter der Liga, sitzt zurzeit deshalb auf der Tribüne, weilSie auf einen ausländischen Feldspieler nicht verzichten können. Wie geht er mit der Situation um?
Natürlich würde er gern spielen. Ich rede viel mit ihm und natürlich sieht er auch unsere Probleme. Zurzeit ist die Situation so: Sobald von den fünf Ausländern Pozivil, Kjaergaard, King, Pinter und Brendl einer ausfällt, steht er im Tor.
Trotz der angespannten Lage haben Sie einen Spieler – Markus Schmidt – ziehen lassen. Warum?
Er wollte unbedingt weg, zu seiner Freundin ins Ruhrgebiet. Wir haben ihm natürlich ins Gewissen geredet, dass er hier eine angeschlagene Mannschaft im Stich lässt. Aber ihm war die persönliche Situation wichtiger. Dabei hatten wir alles getan, was möglich ist, seiner Freundin hier eine Arbeit besorgt. Aber natürlich ist hier die Bezahlung nicht so gut wie im Ruhrgebiet, und die Freundin ist zurück. Die Unzufriedenheit bei Schmidt im privaten Bereich hat sich entwickelt, am Ende hat ihm hier gar nichts mehr gefallen. Und so einen zu halten, macht keinen Sinn.
Bis Ende Januar ist noch Zeit, den Kader zu verstärken. Ist etwas in Sicht?
Wir schauen uns um, aber einfach ist das nicht. Wer gibt in dieser Phase schon gern einen Spieler ab. Eine Option ist Steve Hanusch vom Krefelder EV, aber die haben zurzeit selbst personelle Probleme. Also schauen wir uns nach Spielern mit einer Ausstiegsklausel um oder bei Vereinen aus der DEL oder Oberliga, für die die Saison mehr oder weniger schon in trockenen Tüchern ist.
An diesem Wochenende wird es besonders schwer zu punkten. Gegen Bremerhaven und Landshut gingen bisher alle Spiele verloren.
Stimmt. Das sind zwei starke Mannschaften aus der oberen Tabellenhälfte. Bremerhaven gehört für mich zu den besten Teams mit viel Offensivpower und vier ausgeglichenen Reihen. Wir haben nur eine Chance, wenn wir diszipliniert spielen und kaum individuelle Fehler machen. Und gegen Landshut zu Hause müssen wir versuchen, gleich Druck zu machen.
In zwei Wochen beginnt die Extrarunde, in der nur die Teams auf den jeweils geraden und ungeraden Plätzen aufeinandertreffen. Direkte Vergleiche zwischen dem Tabellenachten und -neunten gibt es also nicht. Droht da nicht Wettbewerbsverzerrung?
Wir haben alle diese Runde gewollt, weil 44 Spiele bis zu den Play-offs aus wirtschaftlicher Sicht zu wenig, 66 Spiele aber zu viel wären. Natürlich ist diese Situation komisch. Aber alle Spekulationen bringen nichts. Ich glaube: Jeder braucht jeden Punkt. Wir hoffen, dass wir auf Dresden und Crimmitschau treffen, weil das gut für die Kassen ist und die Reisestrapazen nicht ganz so groß sind. Aber beeinflussen können wir das nicht. Und in der neuen Saison, mit 14 Teams in der DEL 2, wird es eine solche Runde kaum geben.
Von Frank Thümmler
Quelle: SZ-Online