Die Eissporthalle in Ravensburg ist eine der vielen weißen Flecken auf meiner persönlichen Icehopper-Häkchenliste. „Was willste denn da? Zu weit weg, alles teuer, die Eingeborenen sprechen einen unverständlichen Dialekt und am Ende kriegen die Füchse immer die Jacke voll! “ - so ein weit verbreitetes Vorurteil am linken Ufer der Neiße. Wenig Anreiz für eine strapaziöse Auswärtsfahrt und anderseits ein guter Vorwand, darauf zu verzichten. Und zumindest was den Teil mit der Jacke angeht, ist es ja zutreffend. Auch heuer stehen die Zeichen eher schlecht, dass die Blau-Gelben in der Puzzlestadt etwas reißen.
Die Oberschwaben haben in der aktuellen Saison einen passablen Start hingelegt, 11 Punkte stehen auf der Habenseite, allenfalls die 7:2-Klatsche in Kassel dürfte geschmerzt haben. In der Scorer-Wertung sind die Hausherren mit Alex Leavitt (4 T / 6 A / 10 Pkt.), Shawn Weller (4 T / 5 A / 9 Pkt.) und Radek Krestan (2 T / 7 A / 9 Pkt.) breit aufgestellt. Hinten haben sie mit Routinier Christian Rohde eine Bank, aber dass dieser mit seinem Gegentorschnitt von mehr als 3 Toren je Spiel zufrieden ist, kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen. Die Schwachstelle scheint in der Defensive zu liegen, und so monierte Coach Daniel Naud in dieser Woche auch: „Solange die Jungs glauben, auch bei sechs Gegentoren das Spiel noch gewinnen zu können, werden wir Probleme haben“. Schauen wir mal, ob er Recht behält – am späten Donnerstagabend werden wir es wissen.
Samstag geht es dann zu Hause gegen den EV Landshut. Die Zeit (erstes Anspiel um 17:00 Uhr) ist eher ungewohnt, aber bei allen anderen Dingen werden die Niederbayern vermutlich für ein Deja-vu-Effekt sorgen. In der Scorerliste stechen zwar nur P.J. Fenton (7 T / 4 A / 11 Pkt.) sowie Andreas Geipel (2 T / 7 A / 9 Pkt.) heraus und auch der Saisonstart verlief mit 3 Siegen / 3 Niederlagen „ausgeglichen“ wie bei den Füchsen. Aber ein Blick in die Mannschaftsliste des EVL bestärkt mich in dem Gefühl, dass die Rot-Weißen auch in der aktuellen Saison in Sachen Playoff und Meisterschaft ein gewichtiges Wörtchen mitreden werden.
Die Lage bei den Füchsen ist – so würde ich es mal nennen – zwiespältig. Der Heimsieg am letzten Sonntag war hart erkämpft. Nicht mehr und nicht weniger. Als Schwachpunkte stechen immer wieder mangelnde Zuordnung in der Defensive, Fehler beim Spielaufbau und ein statisches Powerplay ins Auge. Auf der Habenseite steht dagegen eine gute Chancenverwertung – die wenigen Gelegenheiten werden konsequent genutzt. Nauheim war der Gegenentwurf dazu: konzentrierte Defensive, gefälliges Passspiel und vor dem Tor grob fahrlässig …
Im Lausitzer Kader gibt es aktuell auch wieder Bewegung: Stefan Reiter kann nach beendeten Rechtsstreit endlich für seinen neuen Verein auflaufen, auch Kevin Lavallee sollte nach überstandener Magen-Darm-Grippe wieder fit sein. Nicht dabei dagegen ist der Dreifach-Torschütze vom letzten Wochenende Maxime Legault. Er wurde nach dem Spiel am Sonntag wegen eines regelwidrigen Checks durch den Disziplinarausschuss für zwei Spiele gesperrt. Den auf verschiedenen Seiten geäußerten Vorwurf, die Lausitzer Füchse würden damit auch für ihr Übertragungsangebot „sprade.tv“ bestraft, halte ich (vornehm ausgedrückt) für Quatsch. Hier geht es um die Gesundheit der Spieler und da sollen auch alle Möglichkeiten genutzt werden, unfaire Aktionen zu ahnden. Allenfalls über das Strafmaß könnte man diskutieren, aber das ist ja immer so.
Apropos diskutieren: Letzte Woche gab es eine Diskussion, ob die Vorberichte von es-weisswasser.de nicht viel zu negativ wären. Wobei – eine Diskussion war es weniger. Eher ein Monolog „Eis and Fuchsi vs. Evil“. Und so sähe ein Vorbericht a’la Icefuxy vermutlich aus: „Die Spieler sind topfit, die richtigen Entscheidungen wurden getroffen, alles super!“ Hat natürlich auch seinen Charme, denn in der jetzigen Form machen die Berichte viel mehr Arbeit.
Auf der anderen Seite finden sich Leute (ich nenne sie jetzt einfach mal Axel), denen nach einem Sieg nur der Kommentar „Gewonnen ist nicht immer gewonnen“ einfällt. Hääh? Sondern? Aber verloren, das wäre dann verloren und schlimm und überhaupt …. Und so halte ich mich an meinen Opa, der immer sagte: „Zu viel und zu wing, ist een Ding!“ und versuche zwischen den Eisfuchsis und Magrits dieser Welt das gesunde Mittelmaß zu finden.
Aber wenn ich schon mal am kritteln bin, kann ich ja auch gleich allen auf die Hühneraugen treten: Wenn man der Eishockey-Bild glauben darf (und das tue ich bedingungslos, schließlich ist sie DAS deutsche Fachblatt), dann absolvierte unsere Nummer 44 am 3. Spieltag in Crimmitschau sein 600.-Zweitliga-Spiel. Ich vermute, die eine oder andere aktive Fanszene hätte diesen Anlass bei einem Derby dankbar aufgegriffen. Wenn man auf runde Zahlen steht.
Aber auch der eine oder andere Verein gratuliert in diesem Fall seinem Angestellten medienwirksam zu einem solchen Jubiläum. Allerdings herrscht ja in Weißwasser seit drei Jahren das Gentlemens Agreement, dass während des Baus der neuen Eis-Arena alle Konzentration und Schaffenskraft darauf fokussiert wird. Und gerüchteweise hört man ja, dass Kühlung und Lüftung immer noch nicht richtig funktionieren. Man baut also noch. Vielleicht ist man aber auch schon fertig. Ich suche gleich mal auf Facebook, Twitter und Co. nach den Informationen. Schließlich bin ja ich es, der etwas wissen will.
Damit genug der Nörgelei; das Spiel am Donnerstag in der Eissporthalle Ravensburg beginnt um 20:00 Uhr und wird geleitet von HSR Ulrich Hatz.
Das Spiel am Samstag im heimischen Fuchsbau gegen den EV Landshut beginnt um 17:00 Uhr und steht unter der Leitung von HSR Jens Steinecke.
www.es-weisswasser.de wird im >>>LIGA-Liveticker<<< am Donnerstag ab 20:00 Uhr vom Auswärtsauftritt unserer Füchse am 7. Spieltag berichten.
1 | Odin | 02.10.2014 @ 08:35
So dürfen sich die Einleitungen zu den Spielen immer lesen lassen.
2 | 3liter | 02.10.2014 @ 08:48
Vielen Dank für diesen Start in den Tag.
3 | Hessen Opa | 02.10.2014 @ 11:40
sehr schöner Artikel,gut geschrieben und das ganze mit einer gehörigen Portion Humor
4 | chico | 02.10.2014 @ 11:43
"immer die Jacke voll"? Na vor zwei jahren hat der Sieg in Oberschwaben jedenfalls den Einzug in die PO's beschert ;-)
5 | Coswiger | 02.10.2014 @ 19:26
Sehr guter Artikel.
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Die Oberschwaben haben in der aktuellen Saison einen passablen Start hingelegt, 11 Punkte stehen auf der Habenseite, allenfalls die 7:2-Klatsche in Kassel dürfte geschmerzt haben. In der Scorer-Wertung sind die Hausherren mit Alex Leavitt (4 T / 6 A / 10 Pkt.), Shawn Weller (4 T / 5 A / 9 Pkt.) und Radek Krestan (2 T / 7 A / 9 Pkt.) breit aufgestellt. Hinten haben sie mit Routinier Christian Rohde eine Bank, aber dass dieser mit seinem Gegentorschnitt von mehr als 3 Toren je Spiel zufrieden ist, kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen. Die Schwachstelle scheint in der Defensive zu liegen, und so monierte Coach Daniel Naud in dieser Woche auch: „Solange die Jungs glauben, auch bei sechs Gegentoren das Spiel noch gewinnen zu können, werden wir Probleme haben“. Schauen wir mal, ob er Recht behält – am späten Donnerstagabend werden wir es wissen.
Samstag geht es dann zu Hause gegen den EV Landshut. Die Zeit (erstes Anspiel um 17:00 Uhr) ist eher ungewohnt, aber bei allen anderen Dingen werden die Niederbayern vermutlich für ein Deja-vu-Effekt sorgen. In der Scorerliste stechen zwar nur P.J. Fenton (7 T / 4 A / 11 Pkt.) sowie Andreas Geipel (2 T / 7 A / 9 Pkt.) heraus und auch der Saisonstart verlief mit 3 Siegen / 3 Niederlagen „ausgeglichen“ wie bei den Füchsen. Aber ein Blick in die Mannschaftsliste des EVL bestärkt mich in dem Gefühl, dass die Rot-Weißen auch in der aktuellen Saison in Sachen Playoff und Meisterschaft ein gewichtiges Wörtchen mitreden werden.
Die Lage bei den Füchsen ist – so würde ich es mal nennen – zwiespältig. Der Heimsieg am letzten Sonntag war hart erkämpft. Nicht mehr und nicht weniger. Als Schwachpunkte stechen immer wieder mangelnde Zuordnung in der Defensive, Fehler beim Spielaufbau und ein statisches Powerplay ins Auge. Auf der Habenseite steht dagegen eine gute Chancenverwertung – die wenigen Gelegenheiten werden konsequent genutzt. Nauheim war der Gegenentwurf dazu: konzentrierte Defensive, gefälliges Passspiel und vor dem Tor grob fahrlässig …
Im Lausitzer Kader gibt es aktuell auch wieder Bewegung: Stefan Reiter kann nach beendeten Rechtsstreit endlich für seinen neuen Verein auflaufen, auch Kevin Lavallee sollte nach überstandener Magen-Darm-Grippe wieder fit sein. Nicht dabei dagegen ist der Dreifach-Torschütze vom letzten Wochenende Maxime Legault. Er wurde nach dem Spiel am Sonntag wegen eines regelwidrigen Checks durch den Disziplinarausschuss für zwei Spiele gesperrt. Den auf verschiedenen Seiten geäußerten Vorwurf, die Lausitzer Füchse würden damit auch für ihr Übertragungsangebot „sprade.tv“ bestraft, halte ich (vornehm ausgedrückt) für Quatsch. Hier geht es um die Gesundheit der Spieler und da sollen auch alle Möglichkeiten genutzt werden, unfaire Aktionen zu ahnden. Allenfalls über das Strafmaß könnte man diskutieren, aber das ist ja immer so.
Apropos diskutieren: Letzte Woche gab es eine Diskussion, ob die Vorberichte von es-weisswasser.de nicht viel zu negativ wären. Wobei – eine Diskussion war es weniger. Eher ein Monolog „Eis and Fuchsi vs. Evil“. Und so sähe ein Vorbericht a’la Icefuxy vermutlich aus: „Die Spieler sind topfit, die richtigen Entscheidungen wurden getroffen, alles super!“ Hat natürlich auch seinen Charme, denn in der jetzigen Form machen die Berichte viel mehr Arbeit.
Auf der anderen Seite finden sich Leute (ich nenne sie jetzt einfach mal Axel), denen nach einem Sieg nur der Kommentar „Gewonnen ist nicht immer gewonnen“ einfällt. Hääh? Sondern? Aber verloren, das wäre dann verloren und schlimm und überhaupt …. Und so halte ich mich an meinen Opa, der immer sagte: „Zu viel und zu wing, ist een Ding!“ und versuche zwischen den Eisfuchsis und Magrits dieser Welt das gesunde Mittelmaß zu finden.
Aber wenn ich schon mal am kritteln bin, kann ich ja auch gleich allen auf die Hühneraugen treten: Wenn man der Eishockey-Bild glauben darf (und das tue ich bedingungslos, schließlich ist sie DAS deutsche Fachblatt), dann absolvierte unsere Nummer 44 am 3. Spieltag in Crimmitschau sein 600.-Zweitliga-Spiel. Ich vermute, die eine oder andere aktive Fanszene hätte diesen Anlass bei einem Derby dankbar aufgegriffen. Wenn man auf runde Zahlen steht.
Aber auch der eine oder andere Verein gratuliert in diesem Fall seinem Angestellten medienwirksam zu einem solchen Jubiläum. Allerdings herrscht ja in Weißwasser seit drei Jahren das Gentlemens Agreement, dass während des Baus der neuen Eis-Arena alle Konzentration und Schaffenskraft darauf fokussiert wird. Und gerüchteweise hört man ja, dass Kühlung und Lüftung immer noch nicht richtig funktionieren. Man baut also noch. Vielleicht ist man aber auch schon fertig. Ich suche gleich mal auf Facebook, Twitter und Co. nach den Informationen. Schließlich bin ja ich es, der etwas wissen will.
Damit genug der Nörgelei; das Spiel am Donnerstag in der Eissporthalle Ravensburg beginnt um 20:00 Uhr und wird geleitet von HSR Ulrich Hatz.
Das Spiel am Samstag im heimischen Fuchsbau gegen den EV Landshut beginnt um 17:00 Uhr und steht unter der Leitung von HSR Jens Steinecke.
www.es-weisswasser.de wird im >>>LIGA-Liveticker<<< am Donnerstag ab 20:00 Uhr vom Auswärtsauftritt unserer Füchse am 7. Spieltag berichten.