Die Eisarena
Der neue Fuchsbau
 
Mit Hangover zu zwei Punkten
18.09.2016 | 20:37 Uhr von DavidH.
2:1 (0:0,0:1,1:0) n.P.


Vor dem Spiel gegen den ESV Kaufbeuren waren die Füchse noch einmal auf dem Transfermarkt tätig gewesen und so lief der Finnische Stürmer Taneli Maasalo erstmals für Weißwasser auf. Aus dem Krankenlager meldete sich auch Sean Fischer rechtzeitig zurück. Damit konnte Hannu Järvenpää diesmal auf vier Sturmreihen zurückgreifen, was er auch umfangreich tat. Kurzfristig umstellen mussten die Füchse auf der Torwartposition. Maximilian Franzreb wurde zum Kooperationspartner nach Berlin gerufen und so kam Konstantin Kessler zu seinem ersten Profiauftritt in der DEL2. Beide Mannschaften starteten mit viel Tempo in die Partie. Vor allem die Füchse setzten sofort auf ein aggressives Forechecking welches ihnen in der Anfangsphase leichte spielerische Vorteile und erste Chancen einbrachte. In der 5.Spielminute dann das erste sehr gut geführtes Überzahlspiel für die Füchse. Leider gelang es ihnen nicht diese zwei Minuten Dauerdruck für den Führungstreffer zu nutzen. Kaufbeuren benötigte noch einige Minuten um in die Partie zu finden und erste Aktionen in Richtung Füchsetor zu starten. Einen ersten Schussversuch von der blauen Linie fing Kessler jedoch als ob er nie etwas anderes machen würde. Auch im weiteren Spielverlauf blieben aber die Füchse das aktivere und zumeist spielbestimmende Team. Nach einem schönen Querpass gelang es Hessler nicht die Scheibe zu verwerten und auch den Nachschuss konnte Kaufbeurens Torwart Vajs parieren. Kaufbeuren hatte sichtlich mit dem aggressiven Forechecking der Füchse Probleme. Diese zwangen sie dadurch immer wieder, schon im eigenen Drittel, zu Fehlern und Puckverlusten. Vorwerfen muss man sich allerdings diese Fehler nicht konsequent genug in Form von Toren verwertet zu haben, auch weil es Kaufbeuren immer irgendwie gelang noch ein Spieler oder die Kelle dazwischen zu bekommen. Auch bei einer weiteren Überzahl blieb man eher schwach. Der ESVK seinerseits kam nur selten vor das Tor der Füchse. Da auch die Stürmer sehr gut nach hinten arbeiteten und so die Arbeit der Verteidiger unterstützten hatte Kessler relativ wenig zu halten. Das was doch durchkam parierte er unaufgeregt. So strahlte er auch auf seine Vordermänner die nötige Ruhe aus. Alles in allem blieb es am Ende bei einem Torlosen Drittel.

Gleich zu Beginn des zweiten Drittels gerieten die Lausitzer Füchse in Unterzahl. Als Schmidt auf der Strafbank saß gelang es dem ESVK, mit einem ganz starken Powerplay, die Hausherren unter enormen Druck zu setzen. Die Füchse hatte großes Glück das die Gäste hier mehrere Chancen durch ungenaue Abschlüsse liegen ließen. Nachdem beide Mannschaften wieder komplett waren hatte sich das Bild des Spieles aber grundsätzlich verändert. Kaufbeuren war nun wesentlich besser in der Partie und konnte es nun durch sehr gutes Defensivverhalten vermeiden unter Druck zu geraten. Die Füchse hingegen hatte fortan merklich Probleme in der Zuordnung und dem Spielaufbau. Fast schon folgerichtig in dieser Phase der Partie die Führung für die Gäste. Nach einem schlechten Wechsel der Füchse war letztlich Gracel völlig frei vor Kessler und knallte den Puck unhaltbar in den rechten Winkel. Danach wirkten die Füchse etwas geschockt und benötigten noch einige Zeit um wieder in die Partie zu finden. Das Spiel lief nun ausgeglichen mit leichten Chancenvorteilen für den ESVK. Beide Mannschaften arbeiteten vor allem in der Defensive nun sehr konsequent und ließen dadurch kaum mehr wirklich gute Chancen zu. Selbst bei Überzahlspielen gelang beiden kaum etwas brauchbares. Erst in den letzten fünf Minuten konnten sich die Füchse wieder etwas im gegnerischen Drittel festsetzen. Die Probleme im Spielaufbau blieben aber weiter unübersehbar. Auch suchte man zu wenig den Abschluss und es fehlte zumeist der Abnehmer vor dem gegnerischen Tor. Die wenigen Schüsse aufs Tor bereiteten beiden Torwarten kaum Probleme.

Im letzten Drittel neutralisierten sich beide Mannschaften weitestgehend. Wirklich gute oder gar hochklassige Chancen wurden Mangelware. Beide Mannschaften konzentrierten sich voll auf ihr Abwehrverhalten. Im Spielaufbau war der ESVK weiterhin gefälliger aber im Drittel der Füchse war auch für sie meist Schluss. Beiden Teams merkte man an das sie nicht das letzte Risiko eingehen wollten um Fehler zu vermeiden. Die Füchse waren aber letztlich gezwungen etwas zu tun und erhöhten zur Mitte des Drittels die Schlagzahl. Es gelang ihnen auch einige Zeit sich im Gästedrittel festzusetzen aber die Abschlüsse waren weiter zu schwach. Weiter entwickelte man zu wenig Zug zum Tor und es fehlten die Spieler die mal dahingehen wo es weh tut. Auch gelang es Kaufbeuren immer wieder den Körper oder Schläger dazwischen zu bekommen. Den Füchse hingegen fehlte auch etwas das nötige Scheibenglück. Nach der kurzen Druckphase konnte sich Kaufbeuren aber wieder befreien und den Füchsen fiel nicht mehr allzu viel ein wie man noch zu einem Torerfolg kommen könnte. Kaufbeuren erspielte sich in der Schlussphase sogar noch einige Tormöglichkeiten konnte diese aber nicht nutzen. So blieb den Füchse nach einer Auszeit nur noch die Möglichkeit den Torwart zugunsten eines sechsten Feldspielers vom Eis zu nehmen. Fast wäre dabei die Entscheidung gefallen nachdem man leichtfertig den Puck vertändelte. Zum Glück lies der ESVK aber die Chance aber ungenutzt. Doch denn hatten die Füchse endlich einmal das vorher so seltene Scheibenglück. Nachdem der Puck von der Bande vor das Tor von Vajs sprang gelang es Roope Ranta irgendwie den Puck hinter den die Ecke zumachenden Torwart zu drücken und sorgte damit für den viel umjubelten Ausgleich. Damit ging es kurz darauf in die Verlängerung.

Hier hatten die Lausitzer zu Beginn gleich einmal Überzahl, das sich Kaufbeurens Osterloh kurz vor dem Ende des 3.Drittel noch eine Strafe eingehandelt hatte. In diesem Powerplay machten die Füchse enorm viel Druck. Gleich zweimal hatte man die Riesenchance das Spiel zu entscheiden. Doch gelang es nicht den Puck über die Linie das schon geschlagenen Vajs zu drücken. Als Kaufbeuren dann komplett war hatte diese ebenfalls noch zwei hochkarätige Möglichkeiten welche sie aber ebenfalls liegen ließen. Somit musste am Ende die große Lotterie des Penaltyschießen für die Entscheidung sorgen.

Als erstes musste Kaufbeurens Joona Karevaara antreten aber er traf nur den Pfosten. Danach gelang es auch Ranta und Olsson nicht den Torwart zu überwinden. Das erste Tor im Penaltyschießen gelang dann Nick Bruneteau nachdem er in Zeitlupe auf Vajs zulief und ihn letztlich tunnelte. Auf der Gegenseite ließ Brandan Gracel Kessler keine Chance. Nun lag es also an Elia Ostwald welcher als letzter Spieler antrat. Auch er schaute sich Vajs genau aus und sorgte letztlich mit seinem Treffer für den Zusatzpunkt.
Im Anschluss der Partie wurden noch die beiden Torwarte zu dem besten Spielern der Partie gekürt.

Bei der abschließenden Pressekonferenz monierte Kaufbeurens Trainer Andreas Brockmann das seine Mannschaft über alle drei Drittel einerseits zwar wenig zugelassen hat andererseits aber immer wieder Phasen hatte in denen man sich enorm schwer tat. Zudem muss man eine Minute vor dem Ende den Puck besser klären, was man aber nicht tat und dadurch letztlich doch noch den Ausgleich hinnehmen musste. Durch die Verlängerung sei man ganz gut gekommen und am Ende ist das Penaltyschießen eben Glückssache.
Hannu Järvenpää lobte zunächst die Gäste und zeigte sich sicher das wenn diese weiterhin so gut spielen sie noch viele Punkte holen werden. Des weiteren lobte er ausdrücklich Konstantin Kessler welcher heute sein erstes DEL2 Spiel überhaupt hatte. Für ihn war er der beste Spieler auf dem Eis. Nachdem sein Team am Freitag sehr gut gespielt hatte bescheinigte er ihr heute wohl einen kleinen Hangover. Manchmal reicht es dann eben nicht nur hart zu arbeiten sondern es ist, so wie heute auch, der nötige Glauben nötig. Mit den 5 Punkten am Wochenende ist er natürlich sehr zufrieden. Dennoch kann man zukünftig noch wesentlich besser spielen und daran wird er arbeiten.

Tore:

0:1 (25.) Branden Gracel ( Matthias Bergmann , Simon Olsson )
1:1 (60.) Roope Ranta ( Andre Mücke ) 6-5
2:1 (65.) Elia Ostwald PS


Strafen: Weisswasser 4, Kaufbeuren 12
Schiedsrichter: Carsten Lenhart
Zuschauer: 2.048
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7. Blue Devils Weid 77
8. Lausitzer Füchse 76
9. EHC Freiburg 71
10. EC Bad Nauheim 69
11. ESV Kaufbeuren 65
12. Eispiraten Crimm 61
13. EV Regensburg 56
14. Selber Wölfe 49
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