Die Eisarena
Der neue Fuchsbau
 
Füchse-Abwehr hält Kaufbeuren nicht stand
10.12.2010 | 23:35 Uhr von
Lausitzer finden zurück zu eigener Treffsicherheit, lassen aber zu viele Chancen des Gegners zu und verlieren das sechste Heimspiel in Serie.
Die Füchse mühten sich, sie bauten immer wieder Druck auf und erzwangen endlich einmal das nötige Schussglück - am Ende standen sie aber im sechsten Heimspiel in Serie mit leeren Händen da. Den ersatzgeschwächten Weißwasseranern fehlen im Augenblick einfach die Mittel, um einer durchschnittlichen Zweitligamannschaft über 60 Minuten Paroli zu bieten.

Besonders im ersten Drittel bekamen die 1131 Zuschauer ein munteres Scheibenschießen im Fuchsbau geboten. Dabei offerierten beide Teams beileibe kein hochklassiges Eishockey, wobei das Spiel der Gäste noch gefälliger und durchdachter wirkte. Trotzdem lagen die Füchse zur ersten Pause vorn, weil sie endlich einmal wieder das nötige Glück im Abschluss erzwangen, wie es Trainer Dirk Rohrbach unter der Woche gefordert hatte. Den zuletzt ausbleibenden Erfolg hatte er vor allem an der fehlenden Entschlossenheit vor dem gegnerischen Tor festgemacht.

Grosch trifft mit dem Willen

Christian Grosch hatte sich die Kritik wohl besonders zu Herzen genommen. Als er unwiderstehlich über den rechten Flügel vor das Kaufbeurer Tor zog und schoss, den Abpraller erreichte, noch einmal schoss und nach Stefan Vajs‘ erneuter Parade die freie Scheibe endgültig in die Machen schob, war das ganz nach dem Geschmack des leidgeprüften Füchse-Publikums. Diese Demonstration des Willens nach zwölf Minuten bedeutetete das 3:1, zuvor hatten Rawlyk und Hartmann sowie für Kaufbeuren Fröhlich getroffen.

Der Spielstand hätte den Aktionen der Füchse eigentlich Sicherheit geben sollen. Aber immer wieder wirkten sie bei den schnellen Kaufbeurer Angriffen nicht auf der Höhe des Geschehens. Die sich bietenden Lücken nutzte Daniel Menge nach 18 Minuten mit einem Flachschuss zum 3:2-Anschlusstreffer. Kurz darauf ging mit ESV-Stürmer Mike Wehrstedt der Eigensinn durch. Eine Zwei-gegen-eins-Situation schloss der Kanadier allein ab und scheiterte an Ryan MacDonald – auf der linken Seite war Krabbat ungedeckt mitgelaufen.

So blieb es bei der knappen Führung für die engagierten Füchse, in deren Spiel aber klare Strukturen fehlten und die in der Abwehr verunsichert wirkten. Das blieb auch den Kaufbeurern nicht verborgen, die im Mittelabschnitt auf den schnellen Ausgleich drängten. Die Gäste gaben den Ton an, aber die Zeichen setzten zunächst weiter die Füchse. Albrecht setzte sich zweimal hervorragend durch und kam zum Abschluss, scheiterte jedoch an Vajs.

Nach 28 Minuten kamen die Lausitzer zu ihrer ersten Überzahlsituation. Mit 13 Prozent Erfolgsausbeute war das Power Play der große Schwachpunkt der vergangenen Wochen. Wie schön sie mit einem Mann mehr auf dem Eis den Torerfolg herausspielen können, bewiesen Lehnigk und Valenti. Das Füchse-Eigengewächs bediente den schussgewaltigen Verteidiger aus Hintertorposition, für Valenti war das 4:2 der fünfte Saisontreffer.

Rawlyk verpasst fünftes Tor

Postwendend und mit viel Dusel erzielte Kaufbeuren den erneuten Anschluss. Ein verunglückter Schuss mogelte sich durch alle Beine hindurch ins Tor – Ryan MacDonald war die Sicht verdeckt (4:3/31.).

Kurz darauf war die Abwehr der Bayern von allen guten Geistern verlassen. Einen vertändelten Puck schnappte sich Rawlyk und lief zusammen mit zwei Mitspielern auf Vajs zu – das musste das 5:3 für Weißwasser sein. Rawlyk wollte den Goalie täuschen und nach links ablegen. Das misslang gründlich und die Scheibe rutschte hinter das Tor, die beste Chance des Spiels war damit verpufft.

Ein weiteres Tor sollte für die Füchse nicht fallen, dafür aber der kuriose Ausgleich, Petr Sikoras Schuss aus halbrechter Position flog an den Pfosten, prallte an den Rücken von Ryan MacDonald und ins Netz. Bei den Füchsen lief anschließend nicht mehr viel zusammen. Folgerichtig ging der ESV durch einen sehenswerten Schuss ins Dreiangel in Führung.

Die Füchse stemmten sich im Schlussdrittel mit aller Kraft gegen die drohende Niederlage. Aber der erforderliche Spielwitz fehlte, um die nun sicher stehende Kaufbeu-rer Abwehr in Verlegenheit zu bringen. Die Gäste blieben die gefährlichere Mannschaft, sie riskierten aber ihrerseits nicht mehr viel.

Das mussten die Füchse, nahmen den Torwart vom Eis und bauten mit sechs Feldspielern noch einmal Druck auf. Doch Kaufbeuren bekam die Scheibe aus der Zone, Wehrstedt setzte sich foulverdächtig durch und traf ins leere Tor.

Der Sieg für die Bayern war durchaus verdient. Für die Füchse gilt es, sich an der Leistung aus dem ersten Drittel aufzurichten und nach vorn zu schauen. Morgen erwartet sie beim Tabellenzweiten in Ravensburg ein schwerer Gang.

Von Ronny Reddo und Marcel Pochanke

Quelle: SZ-Online.de
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