Der Eissportverein Weißwasser (ESW) wird auch die neue Eissporthalle betreiben. In der vergangenen Woche hat der Verein mit der Stadt einen unbefristeten Nutzungsvertrag unterschrieben.
Für den ESW-Vereinsvorsitzenden Bernard Stefan war es keine Überraschung. »Wer sonst«, sagte er am gestrigen Montag in einer gemeinsamen Pressekonferenz von Stadtverwaltung und Vereinsvorstand, »sollte die neue Halle betreiben, wenn nicht wir.« Schließlich habe der ESW die Betreiberkosten für die alte Halle in den vergangenen fünf Jahren kontinuierlich auf 520 000 Euro senken können. Der ESW konnte die Summe über Mieteinnahmen und Sponsorengelder sowie mit Hilfe eines 100 000 Euro-Zuschusses vonseiten der Stadt aufbringen.
Auf diese bewährte Weise soll auch die neue Halle betrieben werden können. Dabei haben Verein, Stadtverwaltung und Planungsbüro Betreiberkosten von insgesamt 650 000 Euro jährlich zugrunde gelegt. Sie konnten sich dabei auf Erfahrungswerte stützen, die der ESW in den vergangenen fünf Jahren beim Betreiben der alten Halle gesammelt hat.
Die Stadt hilft dem Eissportverein im ersten Jahr mit einem eingeplanten Zuschuss von 300 000 Euro. Im zweiten Jahr stellt sie 250 000 Euro zur Verfügung, sagte Pötzsch. Stefan schätzte ein, dass der ESW etwa 60 Prozent der Ausgaben über Einnahmen decken kann. »Ein Zuschussgeschäft«, sagte der ESW-Chef, »ist das Betreiben einer Sport- und Kulturstätte immer.«
Stefan und Andreas Friebel, Sprecher des Profiklubs Lausitzer Füchse, rechnen mit höheren Einnahmen aufgrund steigender Zuschauerzahlen. Die neue Halle fasst zwar nicht mehr Besucher als die alte, bietet dafür aber weitaus mehr der begehrten Sitzplätze - 1200 statt der 375 derzeit. Höherer Komfort mit Toiletten und Imbiss-Ständen unterm Hallendach wirkten zusätzlich anziehend, so Friebel und Stefan. Kommen mehr Besucher ins Stadion, könne man mehr Geld für die Ausschankrechte nehmen. Auch die Vergabe der Namensrechte für die neue Halle verspreche eine gute Einnahme.
Verzichten müssen ESW und Lausitzer Füchse indes ab 2013 auf Zuwendungen des Veolia-Konzerns nach dem Verkauf der Stadtwerke. Es liefen aber Gespräche mit Veolia über ein Sponsoring ab 2013, so Oberbürgermeister Pötzsch. Immerhin fungierten Eissportverein und Profiklub als Werbeträger für Veolia und Stadtwerke.
Ein Betreiber für die neue Eissporthalle ist nun zwar gefunden. Ob die Stadt bei der Baufinanzierung von der Zweidrittel-Förderung in voller Höhe profitieren kann, ist indes noch fraglich. Acht Wochen braucht das Landesamt für Finanzen und Steuern noch, um den Bauantrag zu prüfen. Damit ist der vom Fördermittelgeber vorgeschriebene Fertigstellungstermin für die Halle Ende 2012 gefährdet. Der Stadtrat werde das Problem in den nächsten Tagen diskutieren, informierte Pötzsch.
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In dem neuen Eissport-Stadion kommen auf die Besucher auch neue Preise zu. Wie Füchse-Pressesprecher Andreas Friebel am Montag auf Nachfrage sagte, werden die Eintrittskarten »nicht billiger«, da der Komfort in der neuen Halle größer ist. Stehplätze blieben für Niedrigverdiener aber erschwinglich, so Friebel. Insgesamt werde bei der Preisgestaltung wahrscheinlich stärker als bisher differenziert, da weitaus mehr Sitzplätze zur Verfügung stehen. Insgesamt bietet die neue Eissporthalle 2650 Plätze, in der alten sind es noch 2750.
Na da bin ich mal gespannt! "Stehplätze blieben für Niedrigverdiener aber erschwinglich" Der arme Pöbel kommt in den Stehplatzblock. Wo will man denn preislich bei den Sitzplätzen noch hin. Momentan zahlt man satte 17 Euro für einen Platz wo man nach Spielende schicke Dellen im Knie von der Eisenstange davor hat, will man dem Nebenmann seinen Arm nicht auf dem Oberschenkel ablegen muss man sich die jeweilige Drittelzeit schmal wie ein Hecht machen und kleinere Besucher dürften noch eine Zeit...
2 | SEFI | 08.03.2011 @ 12:13
...länger das Querstangenformat im Blickfeld haben. In Berlin zahlt man 16,30 Euro für einen Sitzplatz mit ordentlichen Sitz- und Sichtbedingungen und sieht sportlich meist auch besseres Material. Entweder stimmt der derzeitige Preis nicht oder der kommende stimmt erst Recht nicht.
3 | SEFI | 08.03.2011 @ 12:15
Achja...ich hätte für die neue Halle gern ein "erschwingliches" Vater-Sohn-Sitzplatzangebot. ;-) Mal zum Vergleich: Besuch in Berlin bei Kartenkauf in der Geschäftsstelle (günstigste Preiskategorie) 22,60 €. In Weißwasser würde ein Sitzplatzbesuch mit Sohnemann derzeit 25,50 € kosten!
4 | eagleeye | 08.03.2011 @ 12:33
Na wenn man sich da mal nicht verrechnet. Glaube nicht -sollten wir dann oberliga spielen- sitzplätze für mehr als 17 ? weggehen um sich ein spiel gegen Schönheide oder die preußen berlin anzusehen. Also wäre es schön die preise auch nach ligenzugehörigkeit kalkulieren. Nicht das es ein böses erwachen gibt.
5 | Coswiger | 08.03.2011 @ 14:22
@3 Aber in Berlin sitzt du für den Preis garantiert hinterm Tor oder ganz oben unterm Dach. In WSW sitzt man genau auf Höhe der Mittellinie und nah am Eis. Und diese Sitzplätze sind nunmal überall teurer als Plätze in der Kurve oder hinterm Tor.
6 | SEFI | 08.03.2011 @ 15:52
Trotzdem mit Top-Sicht und einem ordentlichen Sitzplatz. Ob ich nun 15 m oder 30 m vom Spieler entfernt bin ist bei meiner Augenstärke noch nicht massgebend. Wer da in Berlin mehr Geld ausgeben muss...Fakt ist, die derzeitigen Sitzplatzpreise sind für die Qualität in Weißwasser masslos überzogen.
7 | Fredi | 08.03.2011 @ 17:01
Ein "normaler " Sitzplatz kostet in Berlin 36 EUR. Da sitzt du noch nicht mal auf der Geraden.
Wie Coswiger schon richtig sagt: Für den von dir genannten Preis sitzt du unter'm Dach und die Spieler sind gefühlte 5 mm groß.
8 | SEFI | 08.03.2011 @ 17:59
Dann habt ihr was mit den Augen. ;-) Bei mehrfachen Besuchen in der O2World haben sich weder Verwandte noch Bekannte über schlechte Sicht beschwert. Ist auch egal, über ungelegte Eier brauchen wir jetzt auch nicht debattieren.
9 | Andi | 08.03.2011 @ 20:47
Wat für ne Diskussion. Sitzen is doch eh für´n Arsch. Ick geh zum Hockey um Emotinen rauszulassen und dass kann man nun mal im Stehen am besten ;-)
10 | Scream | 08.03.2011 @ 21:20
Außerdem finde ich viel zu wenig Gesamtkapazität. Noch nicht mal 3000 Zuschauer ist zu wenig und noch weniger Platz wie in der jetzigen Halle. Natürlich mehr Komfort, aber die Gesamtkapazität sollte stimmen. Zudem sollten auch einige Sitzplätze in Stehplätze umbaubar sein. Was ist nämlich, wenn die Stehplätze viel mehr angenommen wie die Sitzplätze und diese immer leer sind?
11 | Matzl | 08.03.2011 @ 22:14
2650 Plätze ist der Oberwitz, aber passt alles in die derzeitige Situation. Das ist hier Abschied auf Raten. 2650 Plätze, das iss nen Mäusebunker fast schon Kategorie Johnsdorf.
12 | Dracula | 09.03.2011 @ 11:46
@11 jetzt sind es auch offi. nur2750 Plätze,die sind gerade mal bei den Derbys voll besetzt wenn überhaupt,würde denken daß das für WSW ausreichend ist. Wo sollen die ganzen Zuschauer herkommen bei dem demographischen Wandel?
13 | Muecke13 | 09.03.2011 @ 12:04
3000 Plätze wären schon angebracht!!! Wäre schon von nöten so zu bauen, dass einige Sitzplätze in Stehplätze umfunktioniert werden können, um dann die 3000 zu erreichen, auch für mögliche andere Events. Mann kann nicht nur von der Oberliga ausgehen, was ich nicht hoffe.
14 | Scream | 09.03.2011 @ 16:19
Was ist wenn auf einmal wieder mehr Leute herziehen? Immerhin gibt es vielleicht bald Kupfer- und Goldabbau. Außerdem sollte man nicht immer davon ausgehen das man in der 2. Liga spielt. Was ist z.B. wenn die DEL auf 20 Mannschaften aufstockt oder generell die Ligenstruktur geändert wird. Es sollte dann nicht am Stadion scheitern, weil wir zu wenig Fassungsvermgen haben.
15 | 3liter | 09.03.2011 @ 17:05
@14 Was ist eigentlich an Ersatzneubau nicht zu verstehen? Bezahlst du dann die Millionen an Fördermitteln, die zu Gunsten einer größeren Halle ausfallen?
16 | SEFI | 09.03.2011 @ 20:03
@14: Erstens wird das in der DEL nicht passieren und selbst wenn, bräuchte sich der Standort Weißwasser darüber sicher nicht den Kopf zerbrechen.
17 | tommy | 10.03.2011 @ 12:28
ich bin der meinung 2650 kapazität ist schon okay. aber rund 3000 hätten es schon sein können. zumal die paar plätze denke ich nicht soviel mehr gekostet hätten. und man kann auch bei rund 2700 mal sehr komfortabel stehen. ich persönlich finde ja die halle in ravensburg immernoch sehr gelungen - erst recht mit der aufteilung der zuschauer (in v-form!) doch hauptsache ist die stimmung beschert gänsehaut un wir halten die klasse!!!!
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Für den ESW-Vereinsvorsitzenden Bernard Stefan war es keine Überraschung. »Wer sonst«, sagte er am gestrigen Montag in einer gemeinsamen Pressekonferenz von Stadtverwaltung und Vereinsvorstand, »sollte die neue Halle betreiben, wenn nicht wir.« Schließlich habe der ESW die Betreiberkosten für die alte Halle in den vergangenen fünf Jahren kontinuierlich auf 520 000 Euro senken können. Der ESW konnte die Summe über Mieteinnahmen und Sponsorengelder sowie mit Hilfe eines 100 000 Euro-Zuschusses vonseiten der Stadt aufbringen.
Auf diese bewährte Weise soll auch die neue Halle betrieben werden können. Dabei haben Verein, Stadtverwaltung und Planungsbüro Betreiberkosten von insgesamt 650 000 Euro jährlich zugrunde gelegt. Sie konnten sich dabei auf Erfahrungswerte stützen, die der ESW in den vergangenen fünf Jahren beim Betreiben der alten Halle gesammelt hat.
Die Stadt hilft dem Eissportverein im ersten Jahr mit einem eingeplanten Zuschuss von 300 000 Euro. Im zweiten Jahr stellt sie 250 000 Euro zur Verfügung, sagte Pötzsch. Stefan schätzte ein, dass der ESW etwa 60 Prozent der Ausgaben über Einnahmen decken kann. »Ein Zuschussgeschäft«, sagte der ESW-Chef, »ist das Betreiben einer Sport- und Kulturstätte immer.«
Stefan und Andreas Friebel, Sprecher des Profiklubs Lausitzer Füchse, rechnen mit höheren Einnahmen aufgrund steigender Zuschauerzahlen. Die neue Halle fasst zwar nicht mehr Besucher als die alte, bietet dafür aber weitaus mehr der begehrten Sitzplätze - 1200 statt der 375 derzeit. Höherer Komfort mit Toiletten und Imbiss-Ständen unterm Hallendach wirkten zusätzlich anziehend, so Friebel und Stefan. Kommen mehr Besucher ins Stadion, könne man mehr Geld für die Ausschankrechte nehmen. Auch die Vergabe der Namensrechte für die neue Halle verspreche eine gute Einnahme.
Verzichten müssen ESW und Lausitzer Füchse indes ab 2013 auf Zuwendungen des Veolia-Konzerns nach dem Verkauf der Stadtwerke. Es liefen aber Gespräche mit Veolia über ein Sponsoring ab 2013, so Oberbürgermeister Pötzsch. Immerhin fungierten Eissportverein und Profiklub als Werbeträger für Veolia und Stadtwerke.
Ein Betreiber für die neue Eissporthalle ist nun zwar gefunden. Ob die Stadt bei der Baufinanzierung von der Zweidrittel-Förderung in voller Höhe profitieren kann, ist indes noch fraglich. Acht Wochen braucht das Landesamt für Finanzen und Steuern noch, um den Bauantrag zu prüfen. Damit ist der vom Fördermittelgeber vorgeschriebene Fertigstellungstermin für die Halle Ende 2012 gefährdet. Der Stadtrat werde das Problem in den nächsten Tagen diskutieren, informierte Pötzsch.
Zum Thema:
In dem neuen Eissport-Stadion kommen auf die Besucher auch neue Preise zu. Wie Füchse-Pressesprecher Andreas Friebel am Montag auf Nachfrage sagte, werden die Eintrittskarten »nicht billiger«, da der Komfort in der neuen Halle größer ist. Stehplätze blieben für Niedrigverdiener aber erschwinglich, so Friebel. Insgesamt werde bei der Preisgestaltung wahrscheinlich stärker als bisher differenziert, da weitaus mehr Sitzplätze zur Verfügung stehen. Insgesamt bietet die neue Eissporthalle 2650 Plätze, in der alten sind es noch 2750.
Von Daniel Preikschat
Quelle: Lausitzer Rundschau