Die Eisarena
Der neue Fuchsbau
 
Profi mit Geldkoffer auf der Flucht
08.03.2011 | 12:58 Uhr von
Karl Fournier vom Eishockey-Zweitligisten Lausitzer Füchse wurde am vergangenen Donnerstag verhaftet. Der Vorwurf: Unterschlagung und Betrug. Was genau passiert ist, liest sich wie ein Krimi-Drehbuch.
Üblicherweise läuft der neue „Tatort“ am Sonntagabend. In der Lausitz hatte bereits am vergangenen Donnerstag ein ganz besonderer Krimi Premiere: „Endstation Cottbus“. Denn dort nahm die Polizei Karl Fournier fest, Spieler beim Eishockey-Zweitligisten Lausitzer Füchse in Weißwasser. Der Vorwurf: „Unterschlagung und Betrug“, so Füchse-Manager Ralf Hantschke.

Was genau passiert ist, liest sich wie ein Krimi-Drehbuch. „Mich ruft mittags einer unserer Spieler an und sagt: Komisch, am Bahnhof steht der Karl mit Sack und Pack“, erzählt Hantschke. Der Ex-Profi wurde sofort hellhörig, schwang sich ins Auto und traf Fournier tatsächlich noch an, der gerade den Zug nach Cottbus besteigen wollte, um von dort zum Flughafen Berlin-Tegel zu fahren. Zuvor hatte Hantschke erfahren, dass der Kanadier sein Konto mit dem gesamten Vorschuss für den März geräumt hatte, den ihm der Klub aus Kulanz gezahlt hatte: „Dass nordamerikanische Spieler vertragsbrüchig werden, ist leider keine Ausnahme. Aber dass er uns auch noch so abzockt ...“

Weil eine gütliche Einigung an Gleis 2 scheiterte und Fournier in den Zug stieg, schaltete der Füchse-Manager die Staatsgewalt ein, und 40 Minuten später wurde Fournier in Cottbus von der Polizei in Empfang genommen.

Karl Fournier hatte den (Geld)-Koffer schnell gepackt und ebenso flott die Kurve gekratzt.
Foto: prd

Der 28-Jährige war erst am 1. Februar zu den abstiegsbedrohten Lausitzern gekommen. „Angesichts von vielen Verletzten brauchten wir dringend eine Verstärkung“, sagt Hantschke. In solchen Fällen wird so ein Transfer hauptsächlich über Spielervermittler abgewickelt. „Am ersten Wochenende machte Fournier einen ganz guten Eindruck. Dass er etwas introvertiert war, hielt ich bei einem Neuling für normal“, berichtet Hantschke. Dann habe ihm der Kanadier von „psychischen und finanziellen Problemen“ erzählt und um einen Vorschuss gebeten: „Da wollten wir nicht hartherzig sein.“ Kaum war das Geld auf dem Konto, hob es Fournier ab und eilte zum Bahnhof. Die Polizei stellte es bei der Festnahme sicher.

Der Polizeizugriff war, so weit bekannt , eine Premiere im Eishockey, und Fournier wurde noch am gleichen Tag wieder freigelassen. Er ist längst zu Hause in Kanada. „So bitter es ist, aber gegen diese Vertragsbrüche sind wir im deutschen Eishockey machtlos“, beklagt der Manager. Eines ist scheint gewiss: Einen Vorschuss wird Hantschke so schnell nicht mehr zahlen.

Von Matthias Kittmann

Quelle: Frankfurter Rundschau
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