Die Eisarena
Der neue Fuchsbau
 
Hat der finale Krimi ein Happy-End?
09.03.2011 | 13:10 Uhr von
Ein Abstieg der Lausitzer Füchse in die Oberliga würde auch das Eishockey in Niesky und Jonsdorf hart treffen
Schaffen die Lausitzer Füchse nach einer absoluten „Seuchensaion“ noch das sportliche Wunder – den Klassenerhalt in der zweiten Eishockey-Bundesliga? Nicht nur in Weißwasser selbst, sondern auch in Jonsdorf und Niesky werden den Füchsen dafür alle Daumen gedrückt.

Sollten die Weißwasseraner absteigen, müssten sie nächste Saison in der Oberliga-Ost gegen die Jonsdorfer Falken und die Nieskyer Tornados antreten. Die bisher unterklassigen Teams aus dem Landkreis müssten sich eigentlich auf spannende Derbys mit vollbesetzten Zuschauerrängen freuen – dem ist aber nicht so.
„Wir drücken den Füchsen für das Unternehmen Klassenerhalt alle Daumen, sie sind das Aushängeschild einer ganzen Region – ihr Abstieg wäre für uns der Super-Gau. Sie werden von uns und Jonsdorf als Kooperationspartner benötigt, der die Führungsrolle übernimmt. Sportlich und finanziell könnten wir mit einem Etat von 150.000 Euro für den Gesamtverein, also einschließlich Nachwuchs, nie mit ihnen konkurrieren“, erläutert Joachim Sauer, Vorsitzender des Nieskyer Eislaufvereins, der mit den Jonsdorfer Falken von einer bisher praktizierten Förderlizenzregelung profitierte. Auf dem Sprung ins Bundesliga-Team stehende Nachwuchsspieler sollen mit dieser doppelten Spielberechtigung in der Oberliga Spielpraxis erhalten und sich weiterentwickeln. Nicht zu verachten auch der finanzielle Aspekt, denn diese Spieler belasten kaum oder gar nicht den Etat der unterklassigen Vereine.
Der Kooperationspartner aus dem Zittauer Gebirge möchte indirekt den Füchsen mit zum Klassenerhalt verhelfen. „Die Doppellizenzspieler Tomas und Petr Gulda, Mike Mieszkowski und Jakub Wiecki werden, wenn die Füchse in der Abstiegsrunde spielfrei sind, bei uns im Pokal spielen können. Dort sollen sie in einer Reihe eingesetzt werden, um sich noch besser einzuspielen und Selbstvertrauen für die Spiele im Füchse-Dress zu gewinnen“, erläutert Oberfalke Wolfgang Stöber, der selbst vor Jahren als Sponsorenbetreuer für die Weißwasseraner tätig war.
Und nicht nur aus alter Verbundenheit wünscht er dem Zweitligisten den Klassenerhalt: „Wir drücken alle verfügbaren Daumen, dass sich die Füchse noch selbst aus dem Sumpf ziehen können. Unsere Kooperation ist mittlerweile so eng, dass sogar ein Sponsor von uns die Füchse vor der Abstiegsrunde noch finanziell unterstützt hat. Der gleiche Sponsor wird weiterhin zu einem Heimspiel im Fuchsbau Handklappern verteilen, damit den Gegnern Hören und Sehen vergehen wird.“

„Auf sie mit Gebrüll!“, scheint der stürmende Füchse-Verteidiger Rory Rawlyk seinen Teamkameraden als Motto für die Abstiegsrunde zu empfehlen. Foto: Manja Geyer

Seit mehreren Jahren arbeiten die drei Vereine auch eng im Nachwuchs zusammen – die Spielgemeinschaften zwischen Weißwasser, Niesky und Jonsdorf haben sich zu einem Erfolgsmodell entwickelt. Bedenken, dass der Nachwuchs nach einem Bundesligaabstieg der Profis kürzer treten müsste, wischt Füchse-Sprecher Andreas Friebel beiseite. „Unabhängig von der Ligenzugehörigkeit werden wir wie jetzt für Hallenmiete und den Kooperationsvertrag zwischen Profis und Verein zahlen, damit die Mittel für die Nachwuchsarbeit nicht gekürzt werden müssen.“
Ein Abstieg wäre also nicht das Ende des Weißwasseraner Eissports – ein sofortiger Wiederaufstieg, so wie ihn Wolfgang Stöber als absolut sicher ansieht, wird es für die Füchse aber mit großer Wahrscheinlichkeit nicht geben. „In der Oststaffel der Oberliga würden wir gegen Amateure und Halbprofis spielen. In der finalen Aufstiegsrunde aber gegen Profiteams aus dem Süden. Das ist eine indiskutable Struktur unterhalb der Bundesliga“, beklagt Füchse-Manager Ralf Hantschke eine in seinen Augen ungerechte Regelung der Aufstiegsfrage.
„Jetzt gilt es aber, nach vorne zu schauen, um nach dieser Katastrophensaison wieder einmal ein Wunder zu schaffen. Wir spielen nicht gegen den Abstieg, sondern um den Klassenerhalt! Alle müssen jetzt positiv denken – Fans, Spieler, Verantwortliche und Sponsoren müssen ein Team sein!“ In Jonsdorf und Niesky werden dafür bereits alle Daumen gedrückt... (has)

Quelle: Wochenkurier
2375 mal gelesen
 
1 | tanngrismir | 09.03.2011 @ 19:01
Die Info aus dem Text, bei welcher mir schlecht wird: "....ein sofortiger Wiederaufstieg, so wie ihn Wolfgang Stöber als absolut sicher ansieht, wird es für die Füchse aber mit großer Wahrscheinlichkeit nicht geben. "
2 | Coswiger | 09.03.2011 @ 19:16
@1 Leider ist dieses Szenario sehr reel. Da im Westen z.B. dann Frankfurt alles versuchen wird, sofort in die zweite BL zu kommen. m.M.n. sieht RH die Sache sehr reel, wenn der Supergau eintreten sollte.
3 | Coswiger | 09.03.2011 @ 19:20
Und ein Jahr später kommt Kassel in die Ol. Da wird man auch keine Chance haben...
4 | Blacki_back | 10.03.2011 @ 05:35
Wenigstens sind die Südvereine keine Gefahr die wursteln lieber unter sich rum da will keiner Aufsteigen, aber mir wäre am liebsten diese Gedanken sind nach den PlayDowns nur Makulatur.
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