Die Eisarena
Der neue Fuchsbau
 
Auf in den Kampf – Mission: Klassenerhalt 2011
10.03.2011 | 13:09 Uhr von
Wie Gladiatoren vor dem entscheidenden Kampf wirken die wichtigsten Spieler der Lausitzer Füchse auf dem Plakat, mit dem der Zweitligist seit Dienstag in vielen Orten in der Lausitz für die vier Heimspiele der Abstiegsrunde wirbt. Man kann den Schweiß förmlich riechen. Gegen den ETC Crimmitschau und die Freiburger Wölfe geht es ab Sonntag für die Lausitzer Füchse darum, den Abstieg ins Bodenlose zu vermeiden, denn die Liga unter der 2. Bundesliga, die Oberliga Ost, ist eine Amateurliga – auf Dauer nicht geeignet für Profi-Eishockey „made“ in Weißwasser. Die Lausitzer Füchse müssen deshalb Crimmitschau oder Freiburg hinter sich lassen. Die SZ beleuchtet die Chancen.

Spielt Freiburg praktisch außer Konkurrenz?

Freiburg scheint nach den Leistungen des letzten Viertels der Hauptrunde tatsächlich der klare Favorit zu sein (siehe Infokasten rechts). Zudem können sich die Freiburger auf eine starke erste Sturmreihe verlassen. In ihr wirbelt mit dem Kanadier Dustin Silvester der beste Torjäger der gesamten Liga, der gemeinsam mit Christian Billich und Patrick Vozar knapp die Hälfte aller Freiburger Tore erzielt hat. Füchse-Trainer Dirk Rohrbach, der mit seiner Mannschaft alle vier Vergleiche gegen Freiburg verloren hat, sagt dazu: „Das zählt alles nicht mehr. Die Serie geht bei Null los. Und wir können aus den Vergleichen mit Freiburg auch Positives ziehen, das Schussverhältnis war zum Beispiel 200:120 für uns. Chancen hatten wir also genug. In der Defensive haben die Wölfe ihre Schwächen.“

Wie wollen die Füchse Crimmitschau packen?

Während dieser Saison ging es im Sachsenderby immer äußerst knapp zu, alle vier Spiele endeten mit nur einem Tor Unterschied. Das gleiche erwartet Rohrbach, der selbst vier Jahre für Crimmitschau gespielt und dabei über 100 Tore erzielt hat, auch für die vier Abstiegsrundenduelle. „Ich glaube, dass alle vier Spiele sehr eng und durch Kleinigkeiten entschieden werden. In der Abwehr und im Angriff sind wir gleich stark, auf der Torhüterposition haben wir Vorteile“, sagt der Füchse-Trainer. Dieser Einschätzung kann man nur bedingt folgen. Die beiden Torhüter Ryan MacDonald und Dominik Halmosi sind wohl besser als der Crimmitschauer Tobias Güttner. Der Vergleich fällt allerdings schon anders aus, falls Niklas Treutle, U20-Nationaltorhüter und Förderlizenzspieler von den Hamburg Freezers, zum Einsatz kommt. Das passiert, falls der Hamburger DEL-Club am Wochenende die Playoffs verpasst. Der zweiten Einschätzung Rohrbachs, Abwehr und Sturm seien gleichstark, muss man bei der zuletzt gezeigten Verfassung widersprechen. Die Harmlosigkeit im Sturm ist riesig, in vier der letzten fünf Heimspiele gelang kein Tor.

Was sind die grössten baustellen der Füchse?

Für die allergrößte Baustelle können die Weißwasseraner nichts: die Verletztenliste. Abgesehen davon war das in Playdownspielen so entscheidende Überzahlspiel zuletzt unterirdisch. „Wir müssen viel einfacher spielen, viel mehr Schüsse auf das Tor abgeben, anstatt zu versuchen, den letzten genialen Pass zu spielen“, kritisiert auch Rohrbach. Zusätzlich fordert er viel Verkehr vor dem Tor, um den Torwart zu irritieren, den Puck abzufälschen oder im Nachschuss zur Stelle zu sein. Gerade für dieses Überzahlspiel waren die Nordamerikaner Battaglia und Fournier geholt worden. Jetzt, da beide vorzeitig weg sind, tut sich hier eine Lücke auf. „Wir haben genug erfahrene Leute und schussstarke Verteidiger“, sagt Rohrbach trotzig. Er lässt in jedem Training das Überzahlspiel trainieren.

Kommt jemand von den Verletzten zurück?

Markus Lehnigk wird in Crimmitschau sicher dabei sein, eventuell auch Rory Rawlyk. Der Kanadier hat sich wahrscheinlich „nur“ einen schmerzhaften Bluterguss am Schulterknochen zugezogen und wird – wenn es irgendwie geht – auf die Zähne beißen. Thomas Götz ist nach seinem Kieferbruch wieder ins Training eingestiegen und will auflaufen, wenn es die Schmerzen zulassen. Jakub Wiecki trainiert nach seiner Virusgrippe ebenfalls wieder. Nur bei Sven Valenti (Sehnenriss in der Hand) ist noch kein Comeback absehbar.

Die SZ waft eine Prognose: Wer steigt Ab?

So bewertet die SZ die Abstiegsgefahr für die drei Vereine: 50 Prozent Füchse, 40 Prozent Crimmitschau, zehn Prozent Freiburg. Der Kader der Füchse ist einfach nicht (mehr) breit genug, der fünfte Ausländer fehlt und das Selbstbewusstsein ist im Keller. Mit bedingungslosem Kampf, frenetischen Füchse-Fans im Rücken und dem nötigen Glück lässt sich trotzdem etwas machen. Das erste Spiel am Sonntag in Crimmitschau ist extrem wichtig. Geraten die Füchse in der Serie früh ins Hintertreffen, wird es schwierig.

Von Frank Thümmler

Quelle: SZ-Online.de
954 mal gelesen
 
» Die News ist älter als 14 Tage. Die Kommentarfunktion wurde deshalb deaktiviert.
MATCHUP
 
SOMMERPAUSE
LETZTER SPIELTAG
So. 02.03.25
  1 2 3 F
ECBN 0 1 1 2
LF 2 1 0 3
KURZTABELLE
1. Kassel Huskies 101
2. Krefeld Pinguine 99
3. Ravensburg Tower 98
4. Dresdner Eislöwe 97
5. Star Bulls Rosen 90
6. EV Landshut 83
7. Blue Devils Weid 77
8. Lausitzer Füchse 76
9. EHC Freiburg 71
10. EC Bad Nauheim 69
11. ESV Kaufbeuren 65
12. Eispiraten Crimm 61
13. EV Regensburg 56
14. Selber Wölfe 49
KALENDER
LINKS
ADMINISTRATION