Die Eisarena
Der neue Fuchsbau
 
Störtebecker oder Sparrow - Playdown-Vorschau Teil 2: Eispiraten Crimmitschau
11.03.2011 | 13:06 Uhr von
Kopf ab oder Kopf aus der Schlinge gezogen? Welches Freibeuterschicksal ereilt die Eispiraten?
Seit ihrem Wiederaufstieg im Jahr 2004 Treffen die Lausitzer Füchse im Überlebenskampf nun erstmals direkt auf den westsächsischen Derby-Gegner.
Eine gewisse Erfahrung in der Mühle des Abstiegskampfes kann man den Eispiraten nicht absprechen. In ebenjener Saison 2004/05 war dieses Unterfangen nicht von Erfolg gekrönt. Während die Weißwasseraner im Aufstiegsjahr (als Nachrücker für den finanziell gebeutelten EC Bad Nauheim) einen überraschenden siebenten Platz nach der Hauptrunde belegten (0:4-Viertelfinal-Aus gegen den EV Duisburg), ging es für den ETC Crimmitschau nach Hauptrundenplatz 11 in die Abstiegsrunde mit Freiburg, Bad Tölz, Kaufbeuren, Essen und Weiden. 13 Punkte in dieser einfachen Doppelrunde bedeuteten am Ende mindestens 3 Punkte zu wenig, Platz 5 in der Endabrechnung und, gemeinsam mit dem EV Weiden (3 Punkte), den Abstieg in die Oberliga.
In der Oberligasaison 2005/06 konnte von den Crimmitschauern der sofortige Wiederaufstieg realisiert werden, den Füchsen gelang nach Hauptrundenplatz 13 eine erfolgreich absolvierte Abstiegsrunde in der 2.Bundesliga.
In der folgenden Saison sorgten die geringe Ausbeute in der Hauptrunde (ETC 40 Punkte/Platz 12, Füchse 32 Punkte/Platz 14) für Playdowns an beiden Standorten. Die Westsachsen konnten nach einer 4:3-Serie gegen den ESV Kaufbeuren die Klasse halten, die Lausitzer schickten den Rivalen aus Dresden (76 Hauptrundepunkte/Platz11) nach 4:2 Erfolgen in die Oberliga.
2007/08 erreichten der ETC Platz 8 und schied im Viertelfinale der Playoffs gegen den späteren Meister Kassel Huskies aus. Für die Weißwasseraner stand nach Vorrundenplatz 13 und der 4:3-Serienniederlage gegen den REV Bremerhaven am Ende der Abstieg aus der 2.Eishockey-Bundesliga.
In der Lausitz musste aber nicht lange Trübsal über den Verlust der sportlichen Qualifikation zur zweithöchsten Spielklasse geblasen werden. Innerhalb von nicht einmal 24 Stunden meldeten am 15.April 2008 die Eisbären aus Regensburg sowie die Moskitos Essen Insolvenz an und stiegen zwangsweise ab, sodass die Lausitzer Füchse in der 2.Bundesliga verblieben.
Statt Tristesse in der Oberliga führte der Zweitligaverbleib der Füchse in der Saison 2008/09 bis ins Playoff-Halbfinale, die Crimmitschauer belegten nach Abschluss der Hauptrunde den letzten Platz mit 35 Punkten. Aufgrund der Ligenstärke von nur 13 Teams sowie der Insolvenz des Aufsteigers Tölzer Löwen entfiel der Abstiegskampf für die Eispiraten.
Im Jahr 2010 mussten die Sahnparkbewohner dann aber doch wieder im Klassenkampf ran. Nach Platz 12 in der Hauptrunde hieß der Gegner in der ersten Playdown-Runde Hannover Indians. Diese Aufgabe wurde mit Bravour (4:1-Seriensieg) gelöst. Hannover sicherte sich in der zweiten Playdown-Runde gegen die Freiburger Wölfe die Klasse und auch für den Absteiger aus Freiburg gab es nach der Saison ein Happyend am „Grünen Tisch“.

Die sportliche Tristesse der letzten beiden Jahre und auch einige Umbaumaßnahmen führten auch zu einem erheblichen Zuschauerschwund im einstigen Freudentempel Sahnpark. Der Zuschauerschnitt von 1.818 reicht in der Liga nur noch zu Platz 9, Besucherzahlen um die 1.000er Grenze waren früher für den einstigen Ligakrösus in diesem Bereich undenkbar.
Vor der Saison hatten sich die Verantwortlichen der Eispiraten auch ganz klar mindestens einen Pre-Playoff-Platz auf ihre To Do-Liste gesetzt. Nach dem frühzeitig vor Saisonende feststehenden Abgang von Trainer Wayne Hynes folgte eine lange Suche nach einem geeigneten Nachfolger. Dieser wurde dann im US-Amerikaner Larry Suarez gefunden. Seltsam mutete allerdings an, dass Suarez die Vorbereitungsphase nicht mit der Mannschaft absolvierte, sondern noch durch Verpflichtungen in diversen Camps verhindert war.
Hilfe kam hier vom Kooperationspartner Eisbären Berlin, der in Crimmitschau nicht nur hoffnungsvolles Jungpersonal parkte, sondern in diesem Zuge auch eine Arbeitsbeschaffungsmassnahme für den letztjährigen Eislöwenmanager Steffen Ziesche erfolgreich abwickelte. Ob während dieser Zeit bereits erste Zweifel über die Wahl von Larry Suarez bei der Eispiratenführung aufkamen darf zumindest vermutet werden.
Wer nun letztendlich für den erfolgreichen Saisonauftakt der Eispiraten verantwortlich war kann nur spekuliert werden. 5 Siege aus den ersten 7 Saisonspielern führte die Piraten-Kogge Anfang Oktober bis auf Platz 2 der Liga. Nach nur 2 Siegen aus den folgenden 11 Spielen war am 27.November 2010 die Geduld mit dem „Hurra-Eishockey-Verfechter“ Suarez aufgebraucht. Nachfolger, welch Überraschung, Steffen Ziesche.
Von einschneidendem Erfolg war dieser Trainerwechsel freilich nicht gekrönt. Sieben Erfolge in den restlichen 30 Saisonspielen bedeuteten für den Berliner am Ende eine noch üblere Punktedurchschnittsquote als bei seinem Vorgänger. Mit nur einem Sieg aus den letzten 15 Saisonbegegnungen (bezeichnenderweise ein 3:2-Erfolg nach Verlängerung gegen die Lausitzer Füchse) sollten also auch die Eispiraten nicht mit unerschütterlichem Selbstvertrauen als Gegner in der Abstiegsrunde aufkreuzen. Interessant dürfte auch sein, wo es den Trainer/Manager Ziesche bei einem eventuellen Abstieg der Crimmitschauer, nach seinem Intermezzo in Dresden, mit seinem Förderlizenzspieler-Wanderflohzirkus als nächstes hin verschlägt.

Die Tabelle und die nackten Statistikzahlen kristallisieren die Westsachsen am ehesten als den Gegner für die Füchse heraus, den es zu bezwingen gilt. Während man gegen die Freiburger Wölfe alle vier Begegnungen verlor konnte man zumindest im Vergleich mit den Eispiraten 5 Punkte (2:3, 2:1, 2:3 n.P., 2:3 n.V.) ergattern und auch bei den drei Niederlagen zumindest am Erfolg schnuppern. Das Überzahlspiel der Crimmitschauer war mit 18,4% etwas ertragreicher als das miserable Powerplay der Lausitzer (13,68%), dafür zeigten sich die Weißwasseraner im Unterzahlspiel (84,62%) geringfügig sattelfester als der Kontrahent (82,11%). Auffällige Gemeinsamkeit erregt auch die Tatsache, dass die Crimmitschauer insgesamt 16 Partien mit nur einem Tor Unterschied verloren. Die Lausitzer Füchse kommen hier auf 14 knappe Misserfolge.
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1. Kassel Huskies 101
2. Krefeld Pinguine 99
3. Ravensburg Tower 98
4. Dresdner Eislöwe 97
5. Star Bulls Rosen 90
6. EV Landshut 83
7. Blue Devils Weid 77
8. Lausitzer Füchse 76
9. EHC Freiburg 71
10. EC Bad Nauheim 69
11. ESV Kaufbeuren 65
12. Eispiraten Crimm 61
13. EV Regensburg 56
14. Selber Wölfe 49
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