Um eine Insolvenz abwenden zu können, brauchen die Wölfe Freiburg bis zu 300 000 Euro.
Wenn sich der wunderschön blaue Himmel nicht ganz fix zuzieht und es für die Wölfe Freiburg aus ein paar prallen Wolken so zirka 150 000 bis 300 000 Euro regnet, hat der Eishockey-Zweitligist ein großes Problem. So hoch beziffert der vorläufige Insolvenzverwalter Thilo Braun den Betrag, welcher der Wölfe GmbH fehlt und der nötig wäre, um ein Insolvenzverfahren abzuwenden. Ist das Verfahren erstmal eröffnet, war’s das vorerst mit dem Profi-Eishockey in Freiburg.
Der Grund, warum die Wölfe GmbH am Montag wie berichtet den Insolvenzantrag gestellt hat, ist eindeutig: Die Gehälter der 25 bis 30 Spieler und Mitarbeiter, die Mitte März fällig waren, konnten nicht mehr gezahlt werden. Damit ist ein Grund für eine Insolvenz – nämlich Zahlungsunfähigkeit – selbstredend gegeben. Laut Braun werden die ausstehenden Gehälter nun bis zum Saisonende Mitte April von der Agentur für Arbeit über das sogenannte Insolvenzgeld bezahlt. Die Wölfe Freiburg können von Seiten der Ligaverwaltung ESBG die Saison zu Ende führen, ein Lizenzentzug von ihrer Seite droht erst bei der Eröffnung des Insolvenzverfahrens – das dauert grundsätzlich ein paar Wochen und bis dahin wäre die Saison längst beendet.
Konkrete Gründe dafür, warum sich in der GmbH dieser hohe Fehlbetrag ansammelte, kann Braun noch kaum nennen. Er sagt nur so viel: Die Verantwortlichen hätten insbesondere im Sponsoring mit wesentlich höheren Einnahmen gerechnet und einen deutlich geringeren Verlust einkalkuliert, als sich in Realität einstellte. So haben die Gesellschafter und Geschäftsführer mit mehr zahlenden Zuschauern gerechnet und sind beispielsweise bei der Planung davon ausgegangen, dass sie einen neuen Autosponsor finden – was nicht der Fall war, letztlich mussten sie Autos leasen. Auch die Kosten für die Spielerwohnungen sind deutlich höher ausgefallen als kalkuliert.
Ex-Gesellschafter Holger Döpke, der für die Wölfe das Insolvenzverfahren abwickeln soll, sieht sich jedenfalls bestätigt: "Ich habe schon vergangenen Sommer davor gewarnt, dass die zweite Liga für uns mit unseren Mitteln ein Himmelfahrtskommando ist." Bekanntlich waren die Wölfe vorige Saison sportlich abgestiegen, konnten aber wegen des Rückzugs des SC Riessersees wieder hochrutschen. Rund eine Million Euro beträgt der Wölfe-Etat laut Döpke – "und das ist für die zweite Liga zu wenig".
Sportlich stehen die Wölfe in der Abstiegsrunde nach drei Niederlagen in drei Spielen sehr schlecht da, finanziell nun noch schlechter: Wenn sich in den nächsten zehn Tagen keine großzügigen Gönner finden, wird das Insolvenzverfahren eröffnet, die Lizenz ist dahin und ein Neuanfang wäre nur mit den Amateuren des nicht von der Insolvenz betroffenen Stammvereins EHC Freiburg möglich – in der vierten Liga.
wie wäre es denn, wenn man die fühler nach dustin sylvester für die nächste saison ausstreckt? dann hätten wir mal wieder einen der fleissig tore schiesst und vorlagen gibt. geld dürfte eigentlich genug dasein :-) ciao
2 | SEFI | 24.03.2011 @ 16:55
Echt? Geld dürfte genug da sein? Na dann holen sich die Füchse sicherlich den Top-Torjäger der zweiten Liga. Mit unserem Angebot stechen wir garantiert alle anderen Interessenten aus (sofern sich überhaupt noch ein anderer Club für diesen Spieler interessiert).
3 | Effe | 24.03.2011 @ 17:09
Echte Rechenkünstler sind dort anscheinend am Werk. Mit mehr Einnahmen und weniger Ausgaben rechnen und dann wundern, daß 300000 Eus fehlen. Stark!
4 | pasloe | 24.03.2011 @ 17:12
@2 - es war ein smile hinter dem satz, hmmm. man kann es doch versuchen :-) ciao
5 | SEFI | 24.03.2011 @ 17:25
Dann ist es sinnloses Getippse. Wir sollten vielleicht für solche Kommentare eine Ulk-Ecke aufmachen.
6 | Andi | 24.03.2011 @ 18:31
@4 - auch wenn ein Smiley im Satz ist, möcht ich mal meinen Senf dazu geben. Habe beim letzten Spiel von einem Freiburge Fan gehört, dass Sylvester und auch Billich bereits in der DEL unterschrieben haben sollen.
7 | Makkaroni | 24.03.2011 @ 21:30
.... Rund eine Million Euro beträgt der Wölfe-Etat laut Döpke – "und das ist für die zweite Liga zu wenig". ........
Dieser Satz macht mir mehr Angst. Unser Etat dürfte auch nicht größer sein ......! Vielleicht haben wir dieses Jahr die Kurve so noch bekommen. Und nächste Saison???
8 | rene72 | 24.03.2011 @ 22:13
na, wenn die von der Mio auch noch Autos bezahlen müssen, dann ist das recht wenig. Auch dürften die Wohnungen in Freiburg teurer sein, als bei uns. Das spielt schon alles ne Rolle.
9 | oldfox | 25.03.2011 @ 08:19
Ein oder zwei sehr gute ausländische Spieler zu verpflichten, für die neue Saison ist schon ok, wird warscheinlich auch so, aber erst muss mann wissen wo mann spielt.
10 | pasloe | 25.03.2011 @ 08:23
@5 - dann mach doch eine ironie- und sarkasmusecke auf wenn ich deine beiträge (nicht hier sondern generell) so lese. habe dich bisher respektiert und so soll es auch bleiben. ciao
11 | Veit | 25.03.2011 @ 08:27
Die Hauptrunde war sportlich versaut, jetzt sorgen andere dafür das auch noch die PD sportlich wertlos werden. Äcks!
Oder erst war das ärgern über Niederlagen umsonst, jetzt das feuen über Siege. Am Ende kann man diese Liga echt nicht mehr Ernst nehmen!
» Die News ist älter als 14 Tage. Die Kommentarfunktion wurde deshalb deaktiviert.
Wenn sich der wunderschön blaue Himmel nicht ganz fix zuzieht und es für die Wölfe Freiburg aus ein paar prallen Wolken so zirka 150 000 bis 300 000 Euro regnet, hat der Eishockey-Zweitligist ein großes Problem. So hoch beziffert der vorläufige Insolvenzverwalter Thilo Braun den Betrag, welcher der Wölfe GmbH fehlt und der nötig wäre, um ein Insolvenzverfahren abzuwenden. Ist das Verfahren erstmal eröffnet, war’s das vorerst mit dem Profi-Eishockey in Freiburg.
Der Grund, warum die Wölfe GmbH am Montag wie berichtet den Insolvenzantrag gestellt hat, ist eindeutig: Die Gehälter der 25 bis 30 Spieler und Mitarbeiter, die Mitte März fällig waren, konnten nicht mehr gezahlt werden. Damit ist ein Grund für eine Insolvenz – nämlich Zahlungsunfähigkeit – selbstredend gegeben. Laut Braun werden die ausstehenden Gehälter nun bis zum Saisonende Mitte April von der Agentur für Arbeit über das sogenannte Insolvenzgeld bezahlt. Die Wölfe Freiburg können von Seiten der Ligaverwaltung ESBG die Saison zu Ende führen, ein Lizenzentzug von ihrer Seite droht erst bei der Eröffnung des Insolvenzverfahrens – das dauert grundsätzlich ein paar Wochen und bis dahin wäre die Saison längst beendet.
Konkrete Gründe dafür, warum sich in der GmbH dieser hohe Fehlbetrag ansammelte, kann Braun noch kaum nennen. Er sagt nur so viel: Die Verantwortlichen hätten insbesondere im Sponsoring mit wesentlich höheren Einnahmen gerechnet und einen deutlich geringeren Verlust einkalkuliert, als sich in Realität einstellte. So haben die Gesellschafter und Geschäftsführer mit mehr zahlenden Zuschauern gerechnet und sind beispielsweise bei der Planung davon ausgegangen, dass sie einen neuen Autosponsor finden – was nicht der Fall war, letztlich mussten sie Autos leasen. Auch die Kosten für die Spielerwohnungen sind deutlich höher ausgefallen als kalkuliert.
Ex-Gesellschafter Holger Döpke, der für die Wölfe das Insolvenzverfahren abwickeln soll, sieht sich jedenfalls bestätigt: "Ich habe schon vergangenen Sommer davor gewarnt, dass die zweite Liga für uns mit unseren Mitteln ein Himmelfahrtskommando ist." Bekanntlich waren die Wölfe vorige Saison sportlich abgestiegen, konnten aber wegen des Rückzugs des SC Riessersees wieder hochrutschen. Rund eine Million Euro beträgt der Wölfe-Etat laut Döpke – "und das ist für die zweite Liga zu wenig".
Sportlich stehen die Wölfe in der Abstiegsrunde nach drei Niederlagen in drei Spielen sehr schlecht da, finanziell nun noch schlechter: Wenn sich in den nächsten zehn Tagen keine großzügigen Gönner finden, wird das Insolvenzverfahren eröffnet, die Lizenz ist dahin und ein Neuanfang wäre nur mit den Amateuren des nicht von der Insolvenz betroffenen Stammvereins EHC Freiburg möglich – in der vierten Liga.
Martina Philipp
Quelle: Badische Zeitung