Die Weißwasseraner ringen die Freiburger Wölfe in einem dramatischen Spiel erneut nieder.
Gestern, 19.19 Uhr, gab es kein Halten mehr: Füchse-Verteidiger Tomas Gulda schob seinen Kollegen David Turon auf dem Tor – die Füchse-Fahne schwenkend – quer über die Eisfläche. Die Spieler feierten mit einem „Diver“ und die Fans waren aus dem Häuschen.
Die Lausitzer Füchse, vor der Abstiegsrunde als klarer Außenseiter gehandelt, hatten soeben ihren vierten Sieg im vierten Spiel der Abstiegsrunde der 2. Bundesliga errungen, die Freiburger Wölfe nach einem dramatischen Spielverlauf erneut als Verlierer vom Eis geschickt. Die Gäste, sowieso schon von argen finanziellen Nöten geplagt (ein Insolvenzantrag ist eingereicht), brauchen neben dem wirtschaftlichen jetzt auch ein sportliches Wunder, um den Klassenerhalt noch zu schaffen. Sie, der sportliche Favorit vor dieser Abstiegsrunde, bleiben bei null Punkten stehen. Eine Niederlage am Freitag in Crimmitschau würde bereits das endgültige Aus für die Freiburger bedeuten.
Dirk Rohrbach freut sich mit Motivationstrainerin Ingrid Siegel.
Dabei sah es in den ersten Minuten gar nicht so aus, als würden am Ende erneut die Füchse feiern. Die Gastgeber begannen übernervös. Rohrbach sagte nach dem Spiel: „Die waren so aufgeregt, dass sie sich schon beim Warmlaufen über den Haufen gefahren haben.“ So fiel auch das 0:1 nach nur 84 Sekunden. Ein Füchse-Verteidiger Und Torwart Ryan MacDonald behinderten sich gegenseitig, Capraro hatte leichtes Spiel, um den Puck zu versenken. Nach gut sechs Minuten stand es 0:2. Die (einzige) Stärke der Füchse in der Hauptrunde, das Unterzahlspiel, funktionierte nicht. MacDonalds musste einen Schuss prallen lassen, und Rinke schoss ein.
Dann aber fingen sich die Füchse. Danny Albrecht gab mit einem Direktschuss das Angriffssignal (11.). Arturs Kruminsch sorgte wenig später mit einer tollen Einzelleistung – er spielte Verteidiger und Tormann aus – für den Anschlusstreffer und neue Stimmung auf den Rängen. Die agile zweite Reihe mit Wiecki, Kruminsch und Grosch sorgte dann mehrfach für Alarm vor dem Gehäuse der Gäste, aber der zweite Treffer wollte noch nicht fallen.
Das brachte die Füchse in Fahrt: Arturs Kruminsch erzielt den Anschlusstreffer zum 1:2.
Im zweiten Drittel nahmen die Füchse erneut sofort das Zepter in die Hand. Hartmann hatte nach einer 2:1-Situation den Ausgleich auf dem Schläger. Dann aber gab es einen weiteren Rückschlag. Erneut waren die Gäste im Powerplay erfolgreich. MacDonald musste wieder einen Schuss prallen lassen, Heatley schob den Puck ins leere Tor.
Dass, was in der fast gesamten Saison für hängende Köpfe bei den Füchse gesorgt hätte, ließ jetzt den Kampfesmut der Lausitzer nur noch einmal anschwellen. Ervin Masek hatte nur eine Minute später keine Mühe, nach einer tollen Vorarbeit von Albrecht und Hartmann zum 2:3 einzuschießen. Und weitere 33 Sekunden später gelang Markus Lehnigk mit einem Flachschuss aus dem rechten Bullykreis der Ausgleich.
Die Füchse haben ihre Torgefahr wiedergefunden. Sechsmal bejubelten sie gestern einen Torerfolg.
Die Füchse mussten zu Beginn des Schlussdrittels eine Schrecksekunde überstehen, als Heatley in Überzahl allein vor Torwart MacDonald auftauchte, aber der Fuchs blieb diesmal Sieger. Dann behielt Hartmann, der selbst schon hätte einschießen können, direkt vor dem Tor die Übersicht und sah den freien Danny Albrecht. Zum ersten Mal in diesem Spiel führten die Füchse und waren danach in einem druckvoll gespielten Powerplay dem fünften Treffer nahe. Die Freiburger waren aber noch lange nicht geschlagen. Noe fälschte in Überzahl einen Vozar-Schuss unhaltbar ab. Erneut kam die Antwort sofort, diesmal durch den schlitzohrigen Richard Hartmann. Der schoss die Scheibe aus unmöglichen Winkel einfach scharf Richtung Tor und traf die Schoner des Freiburger Torhüters Petrik. Von dort prallte der Puck zum 5:4 ins Tor. Die Freiburger riskierten danach alles und nahmen bei 4:4-Spielern ihren Torwart vom Eis. Noe hatte tatsächlich eine Riesenchance. Er tauchte allein vor MacDonald auf und wollte ihn ausspielen. Aber wieder blieb der Füchse-Torwart Sieger. Als dann Grosch den folgenden Bully gewann und Turon den startenden Valenti sah, konnte der allein auf das leere Freiburger Tor zulaufen und unter dem Jubel der Fans das spielentscheidende 6:4 erzielen. Der Rest war Feier, dem am Freitag der hoffnungsvolle Blick nach Crimmitschau folgt.
Riesenjubel im Weißwasseraner Fuchsbau: Verteidiger David Turon schwenkt die Füchse-Fahne auf dem Tor „reitend“ und angeschoben von Mitspieler Tomas Gulda.Fotos: Gunnar Schulze
War schon schön gestern,hat mann gleich Lust auf Sonntag. Da könnte mann übrigens den Saisonendezuschauerabstiegsrundenkapazitätstest in der Eishalle machen,von mir aus bei beiden Derbys.
2 | SvenSchimanski | 28.03.2011 @ 13:01
Schönes Paar der Dirk und die Ingrid!
3 | Opi | 28.03.2011 @ 13:06
@2 das hab ich mir auch so gedacht.:-) Aber im Ernst, schöne Fotos.Ich glaube mit diesem Ausgeng der PD`s hat keiner so richtig gerechnet, um so schöner ist das natürlich, was gerade passiert.
4 | Andi | 28.03.2011 @ 18:08
@2 Also da hat wohl Dirks Frau entschieden was dagegen. ;-)
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Gestern, 19.19 Uhr, gab es kein Halten mehr: Füchse-Verteidiger Tomas Gulda schob seinen Kollegen David Turon auf dem Tor – die Füchse-Fahne schwenkend – quer über die Eisfläche. Die Spieler feierten mit einem „Diver“ und die Fans waren aus dem Häuschen.
Die Lausitzer Füchse, vor der Abstiegsrunde als klarer Außenseiter gehandelt, hatten soeben ihren vierten Sieg im vierten Spiel der Abstiegsrunde der 2. Bundesliga errungen, die Freiburger Wölfe nach einem dramatischen Spielverlauf erneut als Verlierer vom Eis geschickt. Die Gäste, sowieso schon von argen finanziellen Nöten geplagt (ein Insolvenzantrag ist eingereicht), brauchen neben dem wirtschaftlichen jetzt auch ein sportliches Wunder, um den Klassenerhalt noch zu schaffen. Sie, der sportliche Favorit vor dieser Abstiegsrunde, bleiben bei null Punkten stehen. Eine Niederlage am Freitag in Crimmitschau würde bereits das endgültige Aus für die Freiburger bedeuten.
Dabei sah es in den ersten Minuten gar nicht so aus, als würden am Ende erneut die Füchse feiern. Die Gastgeber begannen übernervös. Rohrbach sagte nach dem Spiel: „Die waren so aufgeregt, dass sie sich schon beim Warmlaufen über den Haufen gefahren haben.“ So fiel auch das 0:1 nach nur 84 Sekunden. Ein Füchse-Verteidiger Und Torwart Ryan MacDonald behinderten sich gegenseitig, Capraro hatte leichtes Spiel, um den Puck zu versenken. Nach gut sechs Minuten stand es 0:2. Die (einzige) Stärke der Füchse in der Hauptrunde, das Unterzahlspiel, funktionierte nicht. MacDonalds musste einen Schuss prallen lassen, und Rinke schoss ein.
Dann aber fingen sich die Füchse. Danny Albrecht gab mit einem Direktschuss das Angriffssignal (11.). Arturs Kruminsch sorgte wenig später mit einer tollen Einzelleistung – er spielte Verteidiger und Tormann aus – für den Anschlusstreffer und neue Stimmung auf den Rängen. Die agile zweite Reihe mit Wiecki, Kruminsch und Grosch sorgte dann mehrfach für Alarm vor dem Gehäuse der Gäste, aber der zweite Treffer wollte noch nicht fallen.
Im zweiten Drittel nahmen die Füchse erneut sofort das Zepter in die Hand. Hartmann hatte nach einer 2:1-Situation den Ausgleich auf dem Schläger. Dann aber gab es einen weiteren Rückschlag. Erneut waren die Gäste im Powerplay erfolgreich. MacDonald musste wieder einen Schuss prallen lassen, Heatley schob den Puck ins leere Tor.
Dass, was in der fast gesamten Saison für hängende Köpfe bei den Füchse gesorgt hätte, ließ jetzt den Kampfesmut der Lausitzer nur noch einmal anschwellen. Ervin Masek hatte nur eine Minute später keine Mühe, nach einer tollen Vorarbeit von Albrecht und Hartmann zum 2:3 einzuschießen. Und weitere 33 Sekunden später gelang Markus Lehnigk mit einem Flachschuss aus dem rechten Bullykreis der Ausgleich.
Die Füchse mussten zu Beginn des Schlussdrittels eine Schrecksekunde überstehen, als Heatley in Überzahl allein vor Torwart MacDonald auftauchte, aber der Fuchs blieb diesmal Sieger. Dann behielt Hartmann, der selbst schon hätte einschießen können, direkt vor dem Tor die Übersicht und sah den freien Danny Albrecht. Zum ersten Mal in diesem Spiel führten die Füchse und waren danach in einem druckvoll gespielten Powerplay dem fünften Treffer nahe. Die Freiburger waren aber noch lange nicht geschlagen. Noe fälschte in Überzahl einen Vozar-Schuss unhaltbar ab. Erneut kam die Antwort sofort, diesmal durch den schlitzohrigen Richard Hartmann. Der schoss die Scheibe aus unmöglichen Winkel einfach scharf Richtung Tor und traf die Schoner des Freiburger Torhüters Petrik. Von dort prallte der Puck zum 5:4 ins Tor. Die Freiburger riskierten danach alles und nahmen bei 4:4-Spielern ihren Torwart vom Eis. Noe hatte tatsächlich eine Riesenchance. Er tauchte allein vor MacDonald auf und wollte ihn ausspielen. Aber wieder blieb der Füchse-Torwart Sieger. Als dann Grosch den folgenden Bully gewann und Turon den startenden Valenti sah, konnte der allein auf das leere Freiburger Tor zulaufen und unter dem Jubel der Fans das spielentscheidende 6:4 erzielen. Der Rest war Feier, dem am Freitag der hoffnungsvolle Blick nach Crimmitschau folgt.
Von Ronny Reddo und Frank Thümmler
Quelle: SZ-Online.de