Die Eisarena
Der neue Fuchsbau
 
So schafften die Füchse den Klassenerhalt
15.04.2011 | 12:23 Uhr von
Zuerst 18 Niederlagen in Folge, dann die Wende in den Playdowns: Über ihren Anteil am Erfolg sprach Mental-Trainerin Ingrid Siegel jetzt öffentlich.
Klein, stark, schwarz – ein Espresso kann bei müden Büromietzen viel bewirken. Die Beschreibung passt fast haargenau auch auf Dr. Ingrid Siegel. Ihr überwiegend in Schwarz gehaltenes Outfit toppte sie am Mittwoch zur Veranstaltung mit Unternehmern und Interessierten auf Einladung des BVMW mit einem blauen Farbtupfer. Auch sie hat einiges ins Rollen gebracht: 18 Niederlagen am Stück, die Lausitzer Füchse schienen quasi schon abgestiegen. Dann kam sie. Keines der folgenden sechs Spiele gaben die Füchse verloren. Hexerei? Das ultimative Erfolgsrezept?

Mit Antworten geizte die Mental-Trainerin nicht. Aber sie machte es spannend und nahm ihre Zuhörer zunächst mit auf einen Kurztrip unter dem Motto „Das war mein Leben“. Jahrgang 1960 und aufgewachsen im Erzgebirge, kam sie als Fleischerstochter früh in Kontakt mit Werten, die in der heutigen Gesellschaft einen großen Stellenwert besitzen: Geld, Disziplin und Freizeit, die nur dann genossen werden durfte, wenn man sie sich vorher hart erarbeitete. Selbstständig ist gleich selbst und ständig. Ihr Philosophiestudium absolvierte sie in Leipzig. Ihre Promotion klappte nicht auf Anhieb. Die Wende kam dazwischen und Ingrid Siegel musste ihre Untersuchung über soziales Rollenverhalten neu überdenken. Die Phase „promoviert, Kind und arbeitslos“ schloss sie mit einem Engagement bei der AOK ab, wurde Vertriebsleiterin einer Außenstelle. Mit 39 machte sie sich selbstständig, mit 40 spielte ihre Schilddrüse verrückt. Diagnose: unheilbar. Heute wundert sie sich nicht mehr darüber, dass es ausgerechnet die Schilddrüse war. „Das ist die Schleuse zwischen Gefühl und Verstand, zwischen Bauch und Kopf.“ Die Krankheit begriff sie als Aufgabe, ihren wissenschaftlich geschulten Verstand mit ihrem großen Herzen zusammenzubringen, sagt sie.

Und was hat das alles mit dem schier unglaublichen Erfolg bei den Füchsen zu tun? „Ich habe mit der Mannschaft nichts anderes gemacht als das, was ich auch mit meinem Leben gemacht habe“, meint die Erfolgsmotivatorin. Was in ihrem ganz frei gehaltenen Vortrag fast wie ein Nebensatz daherkommt, war verbunden mit harter Arbeit und mit einem Versprechen. Dieter Krein vom Füchse-Beirat begrüßte sie mit dem Satz: „Wir werden sie in Europa berühmt machen.“ Die Grundlage dafür dürfte mit den sechs gewonnenen Spielen der Füchse gelegt sein. Davor standen das persönliche Kennenlernen der Spieler, eine exakte Analyse des individuellen Potenzials, schriftliche Tests, deren Auswertung bis spätabends dauerten und daraus abgeleitete Tipps. „Ich habe sie positiv formuliert und jedem Einzelnen erklärt, was er an seinem Spiel verstärken soll“, so Ingrid Siegel. Aber hätte das Trainer Dirk Rohrbach nicht auch gekonnt? Nach so vielen Niederlagen wäre es auch dem allerbesten Trainer schwer gefallen, noch an einen Sieg zu glauben, meint die Motivationsexpertin und bezeichnet im selben Atemzug Rohrbachs Arbeit und die des gesamten Vereins als vorbildlich. „Ich verstehe den jüngsten Erfolg der Füchse als Belohnung für das, was über Jahre aufgebaut wurde – vom Verein, dem Trainer, der Mannschaft, der Stadt“, sagt Ingrid Siegel. Sie habe dem „i“ allein das Pünktchen aufgesetzt.

Das dieses keinen Schlusspunkt bedeuten muss, auch das ist für Ingrid Siegel so sicher wie das Amen in der Kirche. Die Mannschaft habe das Potenzial zu mehr. Ein Aufstieg in die 1. Bundesliga sei grundsätzlich drin, so Siegel. Ob Mannschaft und Verein diesen Weg zusammen mit der Leipziger Motivatorin gehen werden, ist noch offen. Für heute ist ein abschließendes Gespräch angesetzt. Für die Füchse wäre eine frühzeitige Entscheidung sicher von Vorteil. Erfolg ruft immer Neider auf den Plan. Und so mancher Ligakonkurrent könnte auf die Idee kommen, das Erfolgsrezept der Füchse nachzukochen…

250 Mal Danke an die Fans: Die Plakate, entworfen von Werbegrafiker und „Teamfotograf“ ehrenhalber, Moises Mogollones, gibt es heute zum letzten Saisonspiel gegen Crimmitschau gratis.Fotos: Sabine Larbig/Thomas Staudt

Von Thomas Staudt

Quelle: SZ-Online.de
1570 mal gelesen
 
1 | max DD | 15.04.2011 @ 12:37
Viel Erfolg auf Eurem Weg in die erste Bundesliga :-) oder was auch immer die gute Frau dem Gebrabbel aussagen wollte.
2 | Opi | 15.04.2011 @ 12:48
Neidisch, oder was??? Tz,tz,tz... Wer kann mir übrigens solch ein schickes Plakat besorgen und zukommen lassen??PN wäre nett.Danke
3 | max DD | 15.04.2011 @ 13:02
@2: Nö ich hinterfrage nur die Aussage mit dem Aufstieg. Selbst wenn sie DEL sagen wollte... Finde ich genauso sinnfrei/lächerlich wie wenn unsere Barbara sowas von sich gibt. Na dann schönen Saisonabschluß heute und angenehme Sommerpasue!
4 | Coswiger | 15.04.2011 @ 13:11
Auch Max. Zu deiner Information: Wenn eure Babara sowas sagt kommt die Aussage von einer Gesellschafterin der EL GmbH. Diese Dame die das hier von sich gibt, hat KEINE offizielle Funktion bei den LF. Ein entscheidender Unterschied...
5 | Thorben | 15.04.2011 @ 19:18
Naja ein wenig Recht muß ich max geben: 1. Bundesliga? Bitte was soll so ein Gesafte??? Aber viel wichtiger: Herzlichen Glückwunsch an das Team zum Klassenerhalt. Daran habe ich nie gedacht, umsomehr freue ich mich, obwohl ich oft genug pessimistisch mich geäußert habe. Hoffentlich lernen wir aus den Fehlern der Saison, im Bezug auf personelle Veränderungen. Schönen Abend allen und eine schöne Saisonabschlußfeier und ein geschmeidiges Sommertheather!
6 | Coswiger | 15.04.2011 @ 19:33
@5 Die Aussage mit 1.BL kommt von einer Person die vom Eishockey NULL Ahnung hat. Darüber muß ich mich nicht aufregen...
7 | Odin | 16.04.2011 @ 10:54
Irre ist es schon was sie mit der Truppe gemacht hat. Ein wenig sauer stößt mir aber auch auf, von Aufstieg zu sprechen. In den nächsten 10 Jahren nix mit den Play Downs zu tun zu haben. Ist völlig ok. Wenn dann noch 6....7 Play Off Teilnahmen dabei wären.........
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