Die Eisarena
Der neue Fuchsbau
 
Lausitzer Füchse schwitzen für einen guten Saisonstart
26.08.2011 | 07:16 Uhr von DavidH.
Der Kader des Zweitligisten für den Saisonstart steht. Es gibt einen kleinen Strategiewechsel.

Der 28-jährige Robert „Ede“ Bartlick, der in seine zehnte Saison bei den Füchsen geht, flucht: „Mann, tun mir die Beine weh.“ Fast zwei Stunden lang quält Füchse-Trainer Dirk Rohrbach am Donnerstag zur Mittagszeit seine Spieler auf dem Eis. Überzahl- und Unterzahlspiel ist angesagt, vier Teams sind gebildet. Das stürmt Blau gegen Gelb, dann Rot gegen Schwarz, immer wieder. „Rohre“ gibt seine Anweisungen. Und schon wieder geht es von vorn los.

Die Füchse stecken mitten in der harten Phase Vorbereitung mit drei bis vier Trainingseinheiten pro Tag. Noch bis zum Sonntag absolvieren die Lausitzer Füchse in eigener Eishalle ein Trainingslager als Vollzeitjob. Die Füchse wollen offensichtlich eine Schippe drauflegen nach der verkorksten vergangenen Saison, die erst durch eine Siegesserie in den Playdowns noch halbwegs gerettet werden konnte.

Echte Leitwölfe haben gefehlt Ein Hauptmanko war im vergangenen Jahr die Torausbeute. Unattraktive Spiele ließen viele Zuschauer im eigenen Wohnzimmer verharren. Allein dieser Fakt riss ein finanzielles Loch von rund 120000 Euro in die Vereinskasse. Geld, das beim Schuldenabbau aus den Vorjahren dringend notwendig gewesen wäre. Trotzdem halten die Füchse an ihrem Prinzip fest, nur das Geld auszugeben, das auch da ist. Dies war auch der Leitfaden für die Zusammenstellung des neuen Kaders, der schon recht stattliche Formen angenommen hat. „Die emsige Arbeit des Sommers hat sich ausgezahlt, wir halten uns an die kalkulierten Vorgaben und hoffen, dass uns dieser Spagat, gute Spieler zu finden, die in unser Budget passen, gut gelingt. Fehler kann man schwer oder nur sehr teuer korrigieren“, erzählt Ralf Hantschke.

Der erste Eindruck der neuen Mannschaft ist ein guter. Die aus Weißwasser stammenden „Leitfüchse“ Sebastian Klenner, Danny Albrecht, Thomas Götz. Markus Lehnigk und Robert Bartlick konnten im Fuchsbau gehalten werden, und diesmal scheinen sich einige Neuzugänge als echte Verstärkungen zu entpuppen. „Eine Ursache für den Misserfolg in der vergangenen Saison waren die fehlenden Leitwölfe“, so Ralf Hantschke. Der Manager hat diesmal besonders darauf geachtet, dass die neuen Spieler auch Verantwortung übernehmen können.



Sebastian Klenner, der Füchse-Kapitän der vergangenen Saison, nimmt einen tiefen Schluck. Zurzeit legen die Lausitzer Füchse mit einem intensiven Trainingslager auf eigenem Eis die Grundlagen für die neue Saison.Foto: Gunnar Schulze


Kanadier statt Osteuropäer

Marc Delargo ist einer dieser ersten Lichtblicke, der für die kommende Spielzeit hoffen lässt. Der erste Eindruck bestätigt die gute persönliche Statistik des Kanadiers als Knipser bei seinen vorherigen Profistationen. Er war beim Vorbereitungsturnier in Hannover am Wochenende gleich drei mal in zwei Spielen erfolgreich. In der Geschäftsstelle wird gerade im Internet nach einem günstigen Flug für Matt Mc Knight aus Kanada gesucht. Der Stürmer hat bereits mit Delargo zusammengespielt und soll den Knipser in der neuen Saison vor allem mit Vorlagen füttern. Außerdem haben sich die Füchse Jonathan Boutin zurückgeangelt. Der 26-jährige Kanadier war 2009/10 bester Torwart der Liga und hatte Weißwasser dann Richtung Norwegen verlassen. Mit den jungen Jerry Petingalo (19) und Terry Vignault (20) sind zurzeit zwei weitere Kanadier zur Probe da. Das zeigt einen Strategiewechsel der Lausitzer Füchse an – weg von osteuropäischen Spielern auf den Ausländerpositionen. Mit diesen kanadischen Spielertypen wird viel geradliniger und mit mehr Zug zum Tor gespielt. Das hatten einige Fans in der Vergangenheit ja manchmal vermisst.

Die Kaderplanungen der Füchse sind laut Trainer Dirk Rohrbach damit zunächst abgeschlossen. Björn Bombis und Marcus Sommerfeld, die beide ebenfalls zur Probe da sind, haben gute Chancen auf einen Vertrag, müssen sich in den Testspielen aber noch beweisen. Überhaupt will Rohrbach den Konkurrenzkampf im Team groß halten: „Wir haben ja auch Doppellizenzspieler, die mittrainieren. Zwei davon können sicherlich auch auf Einsätze hoffen“, sagt Rohrbach, der mit der bisherigen Vorbereitung recht zufrieden ist. Bei der Hitze sei es zwar schwierig gewesen, Eis in guter Qualität bereitzustellen. Aber man habe sowieso viel im läuferischen Bereich gearbeitet. „Da sind wir jetzt gut drauf, auch wenn alle schwere Beine haben“, sagt der Trainer. Ende dieser Woche, nach dem Testspiel in Most, beginnt aber eine neue Phase mit viel Detailarbeit. Das wird auch „Ede“ Bartlick gern hören.

Von Gunnar Schulze und Frank Thümmler

Quelle: Sächsische Zeitung Regionalsport
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