Die Lausitzer Füchse sind sensationelle Spitzenreiter. Doch Trainer DirkRohrbach will die schöne Tabelle nicht in der Kabine sehen.
Ein ganz dickes Ausrufezeichen in der Geschichte der alten Eishockey-Hochburg Weißwasser: Mit einem Sensations-Sieg beim Titelverteidiger EV Ravensburg sind die Lausitzer Füchse seit Sonntagabend Spitzenreiter der 2. Eishockey-Bundesliga! Selbst langjährige Anhänger mussten lange überlegen: Seit der deutschen Einheit 1990 hat es das bisher nur einmal kurz gegeben. Am 19. November 2004 standen die Füchse schon einmal an der Spitze – allerdings nach einem Nachholspiel und nur für anderthalb Tage. Warum die in der vorigen Saison fast abgestiegenen Lausitzer diesmal so toll starteten, sagt Füchse-Trainer Dirk Rohrbach im SZ-Gespräch.
Füchse-Trainer Dirk Rohrbach zeigt, wo es langgeht.Foto: Peter Aswendt
Herr Rohrbach, haben Sie die aktuelle Tabelle schon an Ihre Kabinentür im Fuchsbau gepinnt?
Nein, warum sollte ich das? Das ist für uns kein Grund zur Euphorie. Wir lassen uns jedenfalls nicht von der Tabellenführung blenden.
Gönnen Sie Ihrer Mannschaft und den treuen Füchse-Fans nicht die Freude an der wirklich seltenen Konstellation?
Die Fans können sich natürlich freuen. Aber für uns ist das nur eine Momentaufnahme. Die Mannschaft weiß, dass es 15 Punkte auf dem Weg zum Klassenerhalt sind. Wir haben allein in der Vorrunde noch 40 Spiele zu absolvieren. Da kann noch viel passieren. Das haben gerade wir Lausitzer mit dem Einbruch in der zurückliegenden Saison schmerzlich zu spüren bekommen.
Sie spielen auf das Frühjahr an, als das abgeschlagene Schlusslicht Weißwasser so gut wie abgestiegen war und sich nur noch durch die Relegationsrunde retten konnte?
Ja. Eine solche Erfahrung, dass unsere – auch schon damals – ordentliche Arbeit über 25 Spieltage nicht belohnt wurde, prägt einen und wirft viele Fragen nach dem Warum auf. Jetzt kehrteder Erfolg zurück. Die Tabellenspitze ist ein angenehmer Nebeneffekt, mehr aber nicht. Viel wichtiger sind mir andere, nachhaltige Dinge.
Welche Entwicklungen haben Sie dabei im Blick?
Durch harte Arbeit konnte die Mannschaft wieder einmal ein Sechs-Punkte-Wochenende verbuchen. Das kann einen immensen Rückenwind für die Moral bewirken. Auch der rundum verdiente Sieg beim aktuellen Zweitliga-Meister ist für einen kleinen Verein wie uns nicht selbstverständlich. Der Alltag sah bekanntlich in der vorigen Saison noch ganz anders aus.
Was beflügelt die Füchse auf ihrem aktuellen Höhenflug?
Von Höhenflug will ich nicht sprechen. In der zweiten Liga kann derzeit jeder jeden schlagen. Wir sind schwerer ausrechenbar geworden, weil die Mannschaft wieder zu ihren alten Stärken und vor allem zu ihrem Selbstvertrauen zurückgefunden hat. Nach den vielen Gegentreffern in der Vorbereitung arbeiten wir besonders intensiv daran, die Abwehr zu stabilisieren.
Manager Ralf Hantschke soll sich mit einem nordamerikanischen Verteidiger über einen kurzfristigen Wechsel zu Ihnen fast einig sein. Bekommen Sie noch diese Verstärkung?
Es stimmt, dass wir an dem Spieler interessiert sind und er auch bereit ist, zu fairen Konditionen zu uns zu wechseln. Unser knapper Saison-Etat lässt jedoch keine zusätzlichen Aufstockungen zu. Wir hoffen, dass wir nun über unsere Fan-Aktion „Ab in die Eishalle“ sozusagen die Halle am kommenden Freitag gegen Bremerhaven vollkriegen, um über diese Einnahmen den Spieler doch noch finanzieren zu können.
Ein ganz dickes Ausrufezeichen in der Geschichte der alten Eishockey-Hochburg Weißwasser: Mit einem Sensations-Sieg beim Titelverteidiger EV Ravensburg sind die Lausitzer Füchse seit Sonntagabend Spitzenreiter der 2. Eishockey-Bundesliga! Selbst langjährige Anhänger mussten lange überlegen: Seit der deutschen Einheit 1990 hat es das bisher nur einmal kurz gegeben. Am 19. November 2004 standen die Füchse schon einmal an der Spitze – allerdings nach einem Nachholspiel und nur für anderthalb Tage. Warum die in der vorigen Saison fast abgestiegenen Lausitzer diesmal so toll starteten, sagt Füchse-Trainer Dirk Rohrbach im SZ-Gespräch.
Herr Rohrbach, haben Sie die aktuelle Tabelle schon an Ihre Kabinentür im Fuchsbau gepinnt?
Nein, warum sollte ich das? Das ist für uns kein Grund zur Euphorie. Wir lassen uns jedenfalls nicht von der Tabellenführung blenden.
Gönnen Sie Ihrer Mannschaft und den treuen Füchse-Fans nicht die Freude an der wirklich seltenen Konstellation?
Die Fans können sich natürlich freuen. Aber für uns ist das nur eine Momentaufnahme. Die Mannschaft weiß, dass es 15 Punkte auf dem Weg zum Klassenerhalt sind. Wir haben allein in der Vorrunde noch 40 Spiele zu absolvieren. Da kann noch viel passieren. Das haben gerade wir Lausitzer mit dem Einbruch in der zurückliegenden Saison schmerzlich zu spüren bekommen.
Sie spielen auf das Frühjahr an, als das abgeschlagene Schlusslicht Weißwasser so gut wie abgestiegen war und sich nur noch durch die Relegationsrunde retten konnte?
Ja. Eine solche Erfahrung, dass unsere – auch schon damals – ordentliche Arbeit über 25 Spieltage nicht belohnt wurde, prägt einen und wirft viele Fragen nach dem Warum auf. Jetzt kehrteder Erfolg zurück. Die Tabellenspitze ist ein angenehmer Nebeneffekt, mehr aber nicht. Viel wichtiger sind mir andere, nachhaltige Dinge.
Welche Entwicklungen haben Sie dabei im Blick?
Durch harte Arbeit konnte die Mannschaft wieder einmal ein Sechs-Punkte-Wochenende verbuchen. Das kann einen immensen Rückenwind für die Moral bewirken. Auch der rundum verdiente Sieg beim aktuellen Zweitliga-Meister ist für einen kleinen Verein wie uns nicht selbstverständlich. Der Alltag sah bekanntlich in der vorigen Saison noch ganz anders aus.
Was beflügelt die Füchse auf ihrem aktuellen Höhenflug?
Von Höhenflug will ich nicht sprechen. In der zweiten Liga kann derzeit jeder jeden schlagen. Wir sind schwerer ausrechenbar geworden, weil die Mannschaft wieder zu ihren alten Stärken und vor allem zu ihrem Selbstvertrauen zurückgefunden hat. Nach den vielen Gegentreffern in der Vorbereitung arbeiten wir besonders intensiv daran, die Abwehr zu stabilisieren.
Manager Ralf Hantschke soll sich mit einem nordamerikanischen Verteidiger über einen kurzfristigen Wechsel zu Ihnen fast einig sein. Bekommen Sie noch diese Verstärkung?
Es stimmt, dass wir an dem Spieler interessiert sind und er auch bereit ist, zu fairen Konditionen zu uns zu wechseln. Unser knapper Saison-Etat lässt jedoch keine zusätzlichen Aufstockungen zu. Wir hoffen, dass wir nun über unsere Fan-Aktion „Ab in die Eishalle“ sozusagen die Halle am kommenden Freitag gegen Bremerhaven vollkriegen, um über diese Einnahmen den Spieler doch noch finanzieren zu können.
Gespräch: Berthold Neumann
Quelle: Sächsiche Zeitung - Regionalsport vom 18.10.11