Die Eisarena
Der neue Fuchsbau
 
Nur das Barbecue fehlt noch zum Glück
03.11.2011 | 08:45 Uhr von DavidH.
Auch dank ihrer Torhüter erleben die sächsischen Eishockey-Zweitligisten derzeit einen Höhenflug.

Der Einkauf gerät fast zur Nebensache, so oft wird Jonathan Boutin jetzt in Weißwasser auf die Schulter geklopft. Fremde Menschen gratulieren dem Eishockey-Torwart der Lausitzer Füchse nach dem Erfolg im ersten Sachsen-Derby der Saison gegen die Dresdner Eislöwen (3:2). „Dass die Stadt mit ihrer Mannschaft lebt, wusste ich. Aber dass ein Sieg gegen Dresden solche zusätzlichen Emotionen hervorruft, ist überwältigend“, meinte der Kanadier.

Seitdem der 27-Jährige ins Füchse-Gehäuse zurückgekehrt ist, strahlt „Boots“, wie er in Weißwasser gerufen wird, mit seiner Sicherheit auf die ganze Mannschaft aus. „Boots ist ein ganz wichtiger Baustein im Mannschaftsgefüge. Er lebt von seiner starken Physis und Athletik und kann damit auch die anderen mitreißen“, sagte Füchse-Trainer Dirk Rohrbach.
Dass es im Sommer gelang, Boutin für ein Comeback im Füchse-Trikot zu gewinnen, gehört zu den Transfer-Coups der Lausitzer. Boutin hatte bereits 2009/10 ein halbjähriges Gastspiel bei den Füchsen gegeben. Damals vertrat er den verletzten Stammtorhüter Ryan MacDonald so hervorragend, dass Boutin trotz des Intermezzos gleich zum besten Torhüter der 2. Eishockey-Bundesliga gewählt wurde. Danach verabschiedete er sich wieder und spielte beim norwegischen Erstligisten Lillehammer IK.

Normalerweise gehöre er in eine Kategorie, die sich die Füchse gar nicht leisten können, heißt es in Weißwasser. „Bei den Neuverpflichtungen haben wir uns jedoch von der Devise ,Qualität geht vor Quantität‘ leiten lassen“, sagte Ex-Profi Ralf Hantschke. „Das beginnt sich jetzt auszuzahlen“, fügte der Füchse-Manager hinzu.

Und da war dann auch noch Julia. Die junge Frau kommt aus Weißwasser und ist Boutins Freundin. „Klar, dass sie mir die Entscheidung für die Füchse erleichtert hat“, sagte Boutin schmunzelnd.

Die Füchse sind sensationelle Zweite, die Eislöwen Sechste, die Eispiraten aus Crimmitschau Neunte – zufrieden kann sich der sächsische Eishockey-Freund derzeit auf den Rängen räkeln. Und er erlebt Woche für Woche tolle Leistungen der Männer mit der Maske.

Parise bringt sich ins Gespräch

So auch bei den Dresdner Eislöwen. Obwohl Jordan Parise erst während der Saison als Ersatz für den verletzten Kellen Briggs geholt wurde, kniet sich der US-Amerikaner wie besessen in seine neue Aufgabe im Dresdner Gehäuse. So gut, dass der 29-Jährige nach nur sieben Einsätzen mit einer Gegentor-Quote von lediglich 2,15 pro gespielter Stunde bereits die Wertung der Top-Torhüter in der 2. Bundesliga anführt. „Er möchte sich in Europa ins Gespräch bringen“, sagte Eislöwen-Trainer Thomas Popiesch über seinen Torhüter, der aus Faribault im US-Bundesstaat Minnesota stammt.

Das Gefühl für die schnellste Mannschaftssportart der Welt wurde Parise in die Wiege gelegt. Sein Vater Jean-Paul Parise bestritt in den 60er-Jahren 890 Spiele in der Nordamerikanischen Profiliga NHL, sein Bruder Zach ist Assistenz-Kapitän bei den New Yersey Devils. Auch wenn Parise nach dem Siegtreffer der Füchse niedergeschlagen wirkte – der „große Respekt“ des Konkurrenten bei den Lausitzern war ihm sicher. „Jordan hat eine fantastische Leistung gegen uns abgeliefert. Ich habe schon in Norwegen gegen ihn gespielt, er ist ein toller Goalie“, sagte Boutin.

Der Füchse-Torwart braucht sich in seiner Form keine Sorgen um weitere Streicheleinheiten der Füchse-Fans zu machen. „Er hat eine ganz große Aktie an unserem guten Saisonstart“, lobte Kapitän Sebastian Klenner. Nur eins fehlt Boutin noch zum Glück. „Die Poutine, eine Art Barbecue mit Käsewürfeln und scharfer Soße. Das ist das Nationalgericht in meiner Heimat Quebec“, sagte der Frankokanadier.
Von Berthold Neumann

Quelle: Sächsiche Zeitung - Regionalteil vom 02.11.11
995 mal gelesen
 
1 | Foxy1 | 03.11.2011 @ 20:11
Wer ist -bitteschön - Dresdener Eismöven ;-)))))) ? Ansonsten ist dem nichts hinzuzufügen.
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