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Eissportverein soll Fußballstadion betreiben
03.02.2012 | 09:35 Uhr von obelix
Weil Weißwasser sparen muss, will die Stadt ihre Sportstätten an Vereine abgeben. Bei der Eishalle hat das schon 2005 geklappt. Jetzt geht es um die Sportplätze.

Wie sich ein Messer auf der Brust anfühlt, wissen die Verantwortlichen beim Eissport Weißwasser ESW genau. 2005 hatte der Verein keine wirkliche Alternative, als die Stadt die Übernahme der Eishalle „zur Diskussion stellte“. Doch das Modell Eigenregie hatte Erfolg. Der Verein schaffte es nach eigenen Angaben, bis zu 300000 Euro jährlich bei der Betreibung einzusparen. Seitdem schießt Weißwasser nur noch 100000 Euro pro Jahr zu. Vor der Übernahme hatte die Stadt tiefer in die Tasche greifen müssen.

Nun geht der Verein bei der Übernahme einer weiteren Sportstätte in die Offensive. Wie Klartext-Stadtrat und Füchse-Trainer Dirk Rohrbach ankündigte, gibt es Überlegungen beim ESW, das Stadion der Kraftwerker zu übernehmen. Bevor eine Entscheidung dazu spruchreif wird, müsse aber über Zahlen gesprochen werden, schränkt Bernard Stefan vom ESW-Vorstand auf SZ-Nachfrage ein. „Wir müssen vorher wissen, wie hoch die Betreibungskosten sind und wofür das Geld ausgegeben wird.“ Dann könne man sich im Verein ein Bild vom Einsparpotential und dem tatsächlichen Aufwand zur Betreibung des Stadions machen, so Stefan.

Bei der Stadtverwaltung rennt der ESW-Vorstand mit solchen Überlegungen offene Türen ein. Dort hatte man schon parallel zur Abgabe der Eishalle versucht, auch andere Sportstätten an die Vereine loszuwerden. Aktuell sind neben dem Stadion der Kraftwerker die Anlagen am Turnerheim in der Muskauer Straße und das Glückauf-Stadion am Professor-Wagenfeld-Ring im Gespräch, bestätigt Karl-Heinz Melcher vom Sachbereich Soziales, Kultur und Bildung. Erste zaghafte Annäherungsversuche an die potentiellen Betreiber hat die Stadt bereits unternommen. Sowohl der VfB Weißwasser (Turnerheim) als auch der KSV 90 Weißwasser (Glückauf-Stadion) wissen längst, wohin die Reise geht, auf die sie die Stadt am liebsten schicken würde. Ein festes Meinungsbild gibt es bisher weder hier noch dort.

Anlass für die Initiative der Stadtverwaltung sind die Kosten. Keine der Sportstätten trägt sich bisher selbst. Im Gegenteil. Die Stadt buttert kräftig zu: Für 2012 sind allein für die drei Sportstätten Zuschüsse zum laufenden Betrieb in Höhe von 125000 Euro eingeplant, wenn der Stadtrat dem Haushaltsentwurf zustimmt. Eis- und Schwimmhalle sind dabei noch nicht berücksichtigt. Doch selbst wenn die Vereine die Sportstätten übernehmen, ist die Stadt nicht komplett aus dem Schneider. Sie wird immer eine finanzielle Unterstützung zur Betreibung der Stadien an die Vereine leisten müssen. Darin sind sich die Vereine und die Stadt einig. Trotzdem sieht das Haushaltssicherungskonzept – es soll so bald wie möglich beschlossen werden –ein Sparpotenzial im knapp sechsstelligen Bereich. Parallel zu den beabsichtigten Einsparungen laufen Überlegungen zur Auslastung der Sportstätten. Mitte 2012 soll ein Sportstättenbedarfsplan fertig sein, der die Bedarfe für die nächsten fünf Jahre gemessen an der rückläufigen Einwohnerzahl feststellt.

„Ich bin optimistisch, dass es sich für den ESW lohnen könnte, das Stadion der Kraftwerker zu übernehmen“, meint Bernard Stefan. Das Stadion liegt in direkter Nachbarschaft zur Eishalle und wird bereits von den Profis der Lausitzer Füchse zum Training genutzt. Ob es tatsächlich dazu kommt, müssen die nächsten Verhandlungen mit der Stadt ergeben.

Von Thomas Staudt

Quelle: Sächsische Zeitung
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