Die Eisarena
Der neue Fuchsbau
 
Füchsen gelingt tolle Aufholjagd gegen den Spitzenreiter
04.02.2012 | 14:06 Uhr von DavidH.
Auch nach einem 0:3 gibt sich Weißwasser noch nicht geschlagen. Chris Straube lässt die Fans in der Verlängerung jubeln.

Wenn die Lausitzer Füchse gegen den Spitzenreiter nach der Hälfte der Spielzeit mit 0:3 zurücklagen, konnte man sich in den vergangenen Jahren getrost dem Bierstand widmen oder nach Hause gehen. Das Spiel war entschieden. In dieser Saison aber ist alles anders. Selbst die bis dahin so souverän spielenden, abgeklärt wirkenden Landshuter brachten die Füchse nicht nur in Bedrängnis, sondern schafften sogar den Ausgleich. Und als es knapp vier Minuten vor Spielende noch einmal einen Rückstand gab, kamen die Füchse noch einmal zurück, erzwangen erneut den Ausgleich und damit die Verlängerung. Und als dann Chris Straube vors Tor zog, den Puck unter die Latte heben wollte, die Scheibe aber von der Schulter des Torwarts ins Tor trudelte, kannte der Jubel im Fuchsbau keine Grenzen mehr. Schade, das Spiel hatte mehr als knapp 1500 Zuschauer verdient.

Die Lausitzer Füchse drehten gegen Landshut nach dem Anschlusstreffer zum 1:3 mächtig auf und drückten aus allen Reihen. Hier taucht Tomas Gulda allein vor dem Gästetorhüter Sebastian Vogl auf, scheitert aber. Foto: Jonathan Rehle


Das alles so kommen würde, war in den ersten 30 Minuten nicht abzusehen. Zwar hatten auch die Füchse ihre Möglichkeiten, aber Landshut spielte souverän „seinen Stiefel herunter“ und erzielte die nötigen Tore. Erst tanzte die starke erste Reihe der Gäste die Füchse-Abwehr aus, Davidek vollendete zum 0:1. Und kurz vor Ende des ersten Drittels machte der Weißwasseraner Steve Hanusch seinen Vater (Nachwuchstrainer bei den Füchsen) stolz. Er steht allerdings in Diensten von Landshut, erzielte ganz clever das 0:2 und machte auch sonst eine gute Partie. Die Füchse auf der anderen Seite vergaben eine Reihe bester Chancen (McKnight, Masek, Sommerfeld, Derlago). Und als dann zu Beginn des zweiten Drittels auch noch das 0:3 fiel, ein verdeckter Schuss von der blauen Linie, hätte in vergangenen Jahren wohl niemand mehr einen Pfifferling auf die Füchse gesetzt, zumal ihnen zunächst auch nicht viel einfiel. Im Gegenteil, Boutin hielt die Gastgeber mit einigen Paraden irgendwie im Spiel.

Aber dann passierte es: Der vor dem Tor frei gelassene Straube nahm einen Schuss an, umkurvte Vogl im Gästetor und erzielte das 1:3 (34.). Das war die Initialzündung. Das veränderte auf einmal das ganze Spiel. Die Füchse bauten jetzt Druck auf, und nur drei Minuten später erzielte Derlago mit einem sehenswerten Schuss in die kurze Ecke den Anschlusstreffer. Als dann kurz nacheinander zwei Landshuter auf die Strafbank mussten, war sogar der Ausgleich nahe. Aber Derlago vergab eine Riesenchance.

Die Füchse setzten ihre Aufholjagd im Schlussdrittel unvermindert fort. Derlago traf schon in der ersten Minute den Pfosten, Götz setzte sich wenig später gegen zwei Verteidiger durch, scheiterte aber am Torwart. Glück hatten die Füchse, als die Landshuter in Überzahl durch Kapstadt nur die Latte trafen (47.). Aber wenig später vertändelten die Gäste den Puck an der blauen Linie, Sommerfeld lief allein aufs Gästetor zu, spielte den Torwart aus und erzielte den umjubelten Ausgleich.

Die Füchse machten danach sofort weiter, kamen zu weitern Chancen durch Derlago nach einem 3:2-Konter, durch McKnight und noch einmal Derlago. Die zweite Reihe mit den beiden Kanadiern und Sommerfeld war kaum zu bremsen. Ausgerechnet sie war aber auf dem Eis, als den Gästen nahezu wie aus dem Nichts das 3:4 gelang. Der ebenfalls aus Weißwasser stammende Elia Ostwald leistete die Vorarbeit, Maximilian Brandl drückte die Scheibe im Nachsetzen über die Linie. Da waren keine vier Minute n mehr zu spielen.

Eine Schockstarre konnten sich die Füchse also nicht leisten, und das taten sie auch nicht. Erst musste Boutin zwar noch einmal gegen Brandl retten, aber dann nahm Trainer Dirk Rohrbach eine Auszeit und bei nächster Gelegenheit Torwart Jonathan Boutin vom Eis. Diesmal brachte das Erfolg, erneut Marcus Sommerfeld erzielte im Nachsetzen knapp zwei Minuten vor dem Ende den Ausgleich. Und die dauerte gerade einmal 72 Sekunden, bis Chris Straube zum Matchwinner wurde.

Am Sonntag geht es weiter. Die Füchse fahren nach Hannover, zum Tabellenachten, der nach einer neuerlichen Niederlage (5:3 in Ravensburg) am Abgrund steht. Den Füchsen ist in dieser Saison auch dort etwas zuzutrauen.
Von Ronny Reddo und Frank Thümmler

Quelle: Sächische Zeitung - Regionalsport vom 04.02.12
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