Schock für die 2. Bundesliga: Hannover Indians stellen Insolvenzantrag
Schock für die 2. Bundesliga: Wie Eishockey NEWS aus Spielerkreisen erfuhr, werden die Hannover Indians am Mittwoch Antrag auf Insolvenz stellen. Dies wurde dem Team der Indians am Mittwoch Vormittag von der Geschäftsführung mitgeteilt, am Nachmittag soll es dazu auch eine Pressekonferenz geben. Nach Eishockey NEWS-Informationen werden die Vertreter der Indians deshalb auch nicht mehr an der Zweitliga-Tagung im Vorfeld des Pokalfinales teilnehmen.
Zwar konnten bisher alle Gehälter bezahlt werden, nun sei aber die nächste fristgerechte Bezahlung nicht mehr möglich, so dass nur noch der Insolvenzantrag bleibe. Für die Zweitligisten hat dies weitreichende Konsequenzen: So dürfen die Indians laut Durchführungsbestimmungen weder an Playoffs bzw Playdowns teilnehmen und stehen damit als Absteiger aus der 2. Bundesliga fest. Die eigentlich geplante Playdown-Runde, nach der Weigerung der Oberligisten, eine Relegation durchzuführen, ohnehin eine Farce, kann damit endgültig entfallen. Außerdem müsste nun auch der Vizemeister der Oberliga aufsteigen, um in der kommenden Zweitliga-Saison wieder auf 14 Teams zu kommen.
Derzeit ist davon auszugehen, dass die Indians zumindest bis zum Ende der Hauptrunde weiterspielen. Indians-Geschäftsführer Dirk Wroblewski war bisher noch nicht für ein Statement zu erreichen. Noch am Wochenende hatte dieser gegenüber der Hannoveraner Lokalpresse verlauten lassen, dass zumindest diese Saison gesichert sei und betonte im Gespräch mit Eishockey NEWS noch vor weniger als einer Woche: "Es gibt aktuell keine finanziellen Schwierigkeiten."
UPDATE:
Mittlerweile stellte sich Geschäftsführer Dirk Wroblewski der Presse und gab den Insolvenzantrag offiziell bekannt: "Im November 2007 haben die heutigen Gesellschafter der Indians GmbH die Indians-Organisation aus einer ähnlich schwierigen Lage wie heute übernommen. Das geschah inklusive der bereits vorhandenen deutlichen Verluste. Basis war eine Geschäftsidee, die es langfristig ermöglichen sollte, den defizitären Eishockeysport am Pferdeturm zu sichern. Das war ambitioniert. Auch dass Verluste entstehen können, war klar. Heute, sechs Spielzeiten später, ist die Situation nicht weniger schwierig als 2007: Alle Versuche, mit den Beteiligten am Pferdeturm und darüber hinaus eine schlüssige Perspektive für ein auf gesunden Füßen stehendes Eishockey in der Landeshauptstadt zu erarbeiten, waren erfolglos. Dazu gehört auch die Infrastruktur am Pferdeturm mit den bestehenden Vertragsverhältnissen. Sie bilden die Erfordernisse für professionelles Eishockey in keiner Weise ab. Wir haben immer wieder darauf hingewiesen, dass es existenzielle Konsequenzen für die Indians GmbH haben wird, wenn sich an diesen Verhältnissen nichts ändert. Es ist nicht zu erkennen, dass sich die Situation am Pferdeturm mittelfristig ändert. Das heißt, dass die durch den Spielbetrieb entstehenden Defizite weiterhin ausschließlich durch die Gesellschafter ausgeglichen werden müssten. Auch die sportlichen Rahmenbedingungen im Kontext des Deutschen Eishockey Bunds, der ESBG und des Pferdeturms gestalteten sich in der jüngsten Vergangenheit zunehmend schwierig. Eine Verlagerung des Spielbetriebs oder auch eine Fusion erwiesen sich nach etlichen Gesprächen nicht als echte Alternativen. Diese Umstände zwangen uns letztlich zu einer neuen unternehmerischen Entscheidung. Als Gesellschafter sind wir nicht mehr in der Lage, weiter eigene finanzielle Mittel in den Spielbetrieb der Hannover Indians fließen zu lassen. Das bedeutet gleichzeitig die Zahlungsunfähigkeit der EC Hannover Indians GmbH. Als ihr Geschäftsführer war ich deshalb gezwungen, unverzüglich einen Antrag auf Insolvenzfeststellung einzureichen. Alles Weitere, also auch die Teilnahme der Indians am weiteren Spielbetrieb, entscheidet ein Insolvenzverwalter."
Das hat keiner erwartet,Schade.Die Abstiegsrunde hatte ich sowieso schon abgehakt.Da werden es wohl nächste Saison 12 Mannschaften.
2 | Andi | 27.02.2013 @ 12:02
Oh je, das ist böse. Schade für die Indians und ihre Fans.
3 | elFranzo | 27.02.2013 @ 12:10
Kalt, Dreckig, Pleite - Willkommen im Pferdeturm
4 | Lischi | 27.02.2013 @ 13:03
Ähm irre ich mich oder haben die nicht erst im Januar noch kräftig auf den Transfermarkt zugeschlagen und vor kurzem erst den Trainer einen langfristigen Vertrage (2 oder 3 Jahre) gegeben??? Wenn ja,, Gute Nacht und wieder einmal ist der Fan der Verarschte, welchen eine schöne heile Welt vorgespielt wurde.
5 | Kottmarfuchs | 27.02.2013 @ 13:39
Schlimm, mit Problemen dort hätte ja keiner gerechnet. Und da hat Kaufbeuren noch nicht das Stadion saniert, anderswo kommen kaum noch Zuschauer und aufgestiegen ist auch noch niemand. Mal sehen, was da noch so kommt, da ist die Saison noch im vollem Gange und das Sommertheater eigentlich noch in weiter Ferne.
6 | 3liter | 27.02.2013 @ 13:56
dann gibts nächste Saison ne 10er Liga mit Vierfachrunde oder so. Wenn das so weitergeht, dauert es nicht mehr lange und wir spielen wieder mit 2 Mannschaften in einer Liga
7 | garfield34 | 27.02.2013 @ 14:25
Mir persönlich wäre in dem Fall aber vor allem wichtig, daß wenigstens wir selbst dann noch zu diesen zwei Mannschaften gehören! Das finde ich immer wieder die größte Leistung, Eishockey auf dem Niveau in der Region WSW am Leben zu halten.
8 | tanngrismir | 27.02.2013 @ 15:00
@ Ello: du hast den "Kult" vergessen...
9 | Odin | 27.02.2013 @ 15:58
Ach herje, war da nicht neulich irgendwas mit "Geld immer pünktlich" dennoch Kooperation mit den Scorpiens aber kein Grund zur Panik?! Der Sommer geht mal wieder früh los. @Ello, n OP-Saal is der Fuchsbau auch nicht grad, noch nicht.
10 | Coswiger | 27.02.2013 @ 16:45
Wirklich Schade um den ECH. Was wird aus Hardway? Ist ja auch unser Ausrüster....
11 | 3liter | 27.02.2013 @ 17:10
Sehr schade.
@Odin: Der Sommer hat in dieser Saison nie aufgehört ...
12 | Opi | 27.02.2013 @ 17:47
Man is das bitter, abgesehen von dem ganzen Käse in der Liga, finde ich schon, wieder ein Kult weniger....ich war immer gern da.Hoffe, man kann mal positive Nachrichten von da vernehmen...
13 | Polly | 27.02.2013 @ 18:15
Kaufbeuren hat kein Stadionkonzept, am bayrischen See hauen die Fans ab, so das man im Sommer keine Lust mehr auf 2 Liga hat... die Porno-werbereklame wird wohl wieder mit den Schluchtensche****n liebäugeln... im Tal der Ahnungslosen kommt bestimmt auch noch nen nachbrenner wegen dem hallendach, aufsteigen darf ja derzeit auch niemand... naja für das, dass erst ende februar ist schon sehr viel stoff fürs sommertheater...
14 | Mozart | 27.02.2013 @ 20:01
Gut, dass man auch das Deckmäntelchen Strukturdefizite im deutschen Eishockey hat. Wieso gehen da nicht noch mehr in die Pleite. Einfach nur das ausgeben, was man auch hat. Aber das ist ja nicht kultig...
15 | Jörg | 27.02.2013 @ 20:22
Das hat keiner erwartet???Ich schon lange!Man muss ja nicht mal Wirtschaftswissenschaftler sein um zu begreifen, dass die Indians Jahr für Jahr echte "Teuertruppen" gebastelt haben und der sportliche Erfolg gleich null blieb. Mit der Kohle, die dort in große Namen und x Trainer investiert wurden, könnte man bei uns... Ach lassen wir das! Einfach nochmals die Regensburg-PK anhören: Das "Kriegn ma scho hi"- Prinzip!
16 | Ruhmi | 27.02.2013 @ 21:07
@Opi: Was ist denn an dem Verein Kult??? Der einzige Kult bei denen war die gnadenlose Selbstüberschätzung!!! Die haben sich als beste, reisefreudigste, kreativste und was weiß ich für Fans gehalten, aber warum waren dann nie mehr als 20-30 von denen in WSW??? Die haben sich als Nabel der Fankultur und letzte Behüter des Oldschool-Hockey gesehen. In der Realität waren die Offiziellen aber einfach nur zu blöd zum Rechnen!!!
17 | Heidi | 28.02.2013 @ 08:25
@Mozart, sehe ich auch so. Aber das betrifft ja auch noch andere Clubs. Was Wäre Landshut ohne Hr. Beck. GF Rummrich sagte doch letztens in der EHN, dass der Verlust irgendwo zwischen 350.000 und 500.000€ liegt und Hr. Beck das ausgleichen wird...
18 | elFranzo | 28.02.2013 @ 08:44
@Odin, sarkastische Anspielung auf den Werbeslogan der Indians. Das bei uns auch nicht immer alles super ist weis ich.
19 | SEFI | 01.03.2013 @ 06:16
Na nu wirds ja ganz lustig. Hannover möchte Playoffs bzw. Playdowns spielen.
20 | oldfox | 01.03.2013 @ 08:37
Wundern würde es mich nicht,was irgentwo auf Papier steht, interessiert schon lange keinen mehr.
21 | Stadtfuchs | 01.03.2013 @ 09:35
Hannover hatte einen Knebelvertrag mit dem Stadion-Eigentümer. Auf dem Objekt lag eine Erbpacht. Die Indianer bekamen 1 satten EURO pro Zuschauer an den Zuschauereinnahmen und durften davon auch noch die gesamten Kosten des Spiels abdecken. Ist mir schon unbegreiflich, wie man so überhaupt über mehrere Jahre den Spielbetrifeb aufrecht erhalten konnte. Gemessen daran ist das derzeitige Defizit von 300T EUR aus der Saison kein besonderes Wunder. Wenn man überlegt, daß LA 500T Schulden gemacht hat.
22 | SEFI | 01.03.2013 @ 10:25
Den 1€ gab es pro Zuschauer aus den Cateringeinnahmen, so war mir das im Gedächtnis. Mit den Gesamtzuschauereinnahmen hatte das nix zu tun.
23 | Stadtfuchs | 01.03.2013 @ 10:50
@SEFI - Ich kann mich irren aber exakt so hatte es Eishockeynews beschrieben. 1 EUR kommt aus den Eintrittsgeld der Zuschauer - aus dem Catering bekamen die Indianer garnichts. Wenn dem so war, wäre das ein einziges Minusgeschäft gewesen.
24 | SEFI | 01.03.2013 @ 11:17
Für einen Euro pro Zuschauer und dann noch die Kosten des Spiels abdecken? Dafür gehört man in die Klapse. Ich denke mal, es wurde Stadionmiete gezahlt, Zuschauereinahmen gingen an die Indians plus der Euro aus dem Catering. Alles andere wäre Schwachsinn.
25 | Frank | 01.03.2013 @ 11:28
Der 1 € pro Zuschauer bezog sich ausschließlich auf die Catering-Einnahmen.
26 | Stadtfuchs | 01.03.2013 @ 11:36
Siehe: -
27 | Stadtfuchs | 01.03.2013 @ 11:38
Artikel Eishockeynews vom 25.02.: Tristesse am Pferdeturm. da gibt es nichts mißzuverstehen. Ganz ehrlich - ich könnte mir das aber nicht vorstellen.
28 | Frank | 01.03.2013 @ 11:46
"Der Turm ist völlig marode, die Indians erhalten pro Zuschauer von Betreiberin Kathrin Müllerchen, die Erbpachtrecht hat, gerade einmal einen Euro und haben sonst keine Catering-Einnahmen" - Diese Aussage bezieht sich ausschließlich auf die Catering-Einnahmen! Ticket-Einnahmen gingen ganz normal an die Indians.
29 | Trumph | 01.03.2013 @ 12:10
Meiner Meinung nach mussten die Indians dafür für die Spieltage keine Hallenmiete zahlen, nur für die Trainingstage. Bleibt trotzdem ein komisches Geschäft..
30 | SvenSchimanski | 01.03.2013 @ 13:27
Als ob es jetzt darauf ankommt wieviel Schnitzel jeder Indianer gefressen hat. Die Fakten, Zahlen und Verträge kannten die doch schon vor der Saison aber anscheinend warn da viele wieder zu lange im Phantasialand unterwegs oder nehmen das falsche Zeug wenn es ums 1 mal 1 geht....
31 | Dijäi | 02.03.2013 @ 10:42
Die wollen aus diesem Knebelvertrag vom Stadion raus. Ich denke, dass da noch nix entschieden ist, und die Indians durchaus nächstes Jahr in die neue Halle zu nem Punktspiel kommen könnten.
32 | Coswiger | 02.03.2013 @ 12:15
@31 Träumer! Hannover spielt nächste Saison max. OL....
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Schock für die 2. Bundesliga: Wie Eishockey NEWS aus Spielerkreisen erfuhr, werden die Hannover Indians am Mittwoch Antrag auf Insolvenz stellen. Dies wurde dem Team der Indians am Mittwoch Vormittag von der Geschäftsführung mitgeteilt, am Nachmittag soll es dazu auch eine Pressekonferenz geben. Nach Eishockey NEWS-Informationen werden die Vertreter der Indians deshalb auch nicht mehr an der Zweitliga-Tagung im Vorfeld des Pokalfinales teilnehmen.
Zwar konnten bisher alle Gehälter bezahlt werden, nun sei aber die nächste fristgerechte Bezahlung nicht mehr möglich, so dass nur noch der Insolvenzantrag bleibe. Für die Zweitligisten hat dies weitreichende Konsequenzen: So dürfen die Indians laut Durchführungsbestimmungen weder an Playoffs bzw Playdowns teilnehmen und stehen damit als Absteiger aus der 2. Bundesliga fest. Die eigentlich geplante Playdown-Runde, nach der Weigerung der Oberligisten, eine Relegation durchzuführen, ohnehin eine Farce, kann damit endgültig entfallen. Außerdem müsste nun auch der Vizemeister der Oberliga aufsteigen, um in der kommenden Zweitliga-Saison wieder auf 14 Teams zu kommen.
Derzeit ist davon auszugehen, dass die Indians zumindest bis zum Ende der Hauptrunde weiterspielen. Indians-Geschäftsführer Dirk Wroblewski war bisher noch nicht für ein Statement zu erreichen. Noch am Wochenende hatte dieser gegenüber der Hannoveraner Lokalpresse verlauten lassen, dass zumindest diese Saison gesichert sei und betonte im Gespräch mit Eishockey NEWS noch vor weniger als einer Woche: "Es gibt aktuell keine finanziellen Schwierigkeiten."
UPDATE:
Mittlerweile stellte sich Geschäftsführer Dirk Wroblewski der Presse und gab den Insolvenzantrag offiziell bekannt: "Im November 2007 haben die heutigen Gesellschafter der Indians GmbH die Indians-Organisation aus einer ähnlich schwierigen Lage wie heute übernommen. Das geschah inklusive der bereits vorhandenen deutlichen Verluste. Basis war eine Geschäftsidee, die es langfristig ermöglichen sollte, den defizitären Eishockeysport am Pferdeturm zu sichern. Das war ambitioniert. Auch dass Verluste entstehen können, war klar. Heute, sechs Spielzeiten später, ist die Situation nicht weniger schwierig als 2007: Alle Versuche, mit den Beteiligten am Pferdeturm und darüber hinaus eine schlüssige Perspektive für ein auf gesunden Füßen stehendes Eishockey in der Landeshauptstadt zu erarbeiten, waren erfolglos. Dazu gehört auch die Infrastruktur am Pferdeturm mit den bestehenden Vertragsverhältnissen. Sie bilden die Erfordernisse für professionelles Eishockey in keiner Weise ab. Wir haben immer wieder darauf hingewiesen, dass es existenzielle Konsequenzen für die Indians GmbH haben wird, wenn sich an diesen Verhältnissen nichts ändert. Es ist nicht zu erkennen, dass sich die Situation am Pferdeturm mittelfristig ändert. Das heißt, dass die durch den Spielbetrieb entstehenden Defizite weiterhin ausschließlich durch die Gesellschafter ausgeglichen werden müssten. Auch die sportlichen Rahmenbedingungen im Kontext des Deutschen Eishockey Bunds, der ESBG und des Pferdeturms gestalteten sich in der jüngsten Vergangenheit zunehmend schwierig. Eine Verlagerung des Spielbetriebs oder auch eine Fusion erwiesen sich nach etlichen Gesprächen nicht als echte Alternativen. Diese Umstände zwangen uns letztlich zu einer neuen unternehmerischen Entscheidung. Als Gesellschafter sind wir nicht mehr in der Lage, weiter eigene finanzielle Mittel in den Spielbetrieb der Hannover Indians fließen zu lassen. Das bedeutet gleichzeitig die Zahlungsunfähigkeit der EC Hannover Indians GmbH. Als ihr Geschäftsführer war ich deshalb gezwungen, unverzüglich einen Antrag auf Insolvenzfeststellung einzureichen. Alles Weitere, also auch die Teilnahme der Indians am weiteren Spielbetrieb, entscheidet ein Insolvenzverwalter."
Quelle: Eishockeynews