Die Eisarena
Der neue Fuchsbau
 
Offener Brief eines besorgten Fans.
07.11.2013 | 21:25 Uhr von Tanngrismir
Die aktuelle Lage neben dem Eis hat einen Fan dazu animiert einen offenen Brief zu verfassen und uns gebeten diesen zu veröffentlichen. Wir kommen dieser Bitte gerne nach, da auch dem Moderatorenteam so einige Dinge der aktuellen Situation extrem missfallen.

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Vielen Dank. "Offener Brief"

Nach den letzten Vorfällen beim Auswärtsspiel in Bad Nauheim machen sich doch bestimmt viele Fans unserer Füchse Gedanken darüber wieso, weshalb, warum kann es denn zu so etwas kommen.
Ich, ein Fan mit Leib und Seele, sage, dass es nicht von ungefähr kommt und es auch noch schlimmer werden wird, wenn hier nicht in kürzester Zeit etwas passiert. Damit meine ich alle Seiten. Da wären an erster Stelle die Fans (sogenannte Ultras, Supporters, Familiengänger usw., quasi die ganze zahlende Gruppierung) aber auch der Verein welcher hier langsam aber sicher mal die Augen öffnen muss.
Ich will hier niemanden persönlich an den Pranger der Schuld stellen, denn irgendwo immer mit den Finger auf jemanden zeigen und die Schuld zuzuweisen ist nicht mein Anliegen. Nur möchte ich einfach nur gewissen Leuten und Personen, sowie auch dem Verein die Augen öffnen.

Fans:

Wir hatten mal, und damit meine ich nicht vor zehn oder zwanzig Jahren, in WSW einen Ruf welcher da hieß: super Fans, reiselustig, die zu 100% zu ihrem Verein stehen und auch wissen auf was es ankommt, aber sich auch mit anderen Vereinen und Spielern befassen.
Ja das waren noch Zeiten! Da hat man sich als große Familie, sowohl daheim aber auch auswärts, präsentiert. Da konnte man in lockerer Atmosphäre noch das ein oder andere Bierchen mit den Gästen trinken oder man verbrachte noch ein zwei Stunden auf Parkplätzen auswärts mit Einheimischen und man begab sich in die schöne Welt rund um den geliebten Sport.

Aber seit gut zwei, drei Jahren ist das nun leider nicht mehr gegeben. Jeder Gast in Weißwasser wird schon von einer kleinen Minderheit begrüßt und beäugt als wären sie das größte Freiwild was im tiefsten Osten herum läuft. Hier schiebe ich mal den Ball der neuen sowie auch jüngeren Generation von Möchtegern-Ultras zu. Leute, die zum größten Teil nicht wissen wie viele Jahre es schon den Eissport in WSW gibt, geschweige denn wer eigentlich gerade unser Geschäftsführer oder auch Hauptsponsor ist. Von den Regeln im Eishockey ganz zu schweigen.

Es mischt sich nach und nach immer mehr Publikum unter die Fans welche mehr Ahnung vom Fußball und dessen Fanaktivitäten haben als vom Eishockey. Ich meine damit speziell solche Leute welche in Cottbus oder auch Dresden zum Fußball gehen, dort aber nichts oder nicht viel zu melden haben. Diese haben nun ihren Spielball in WSW gefunden, denn hier können sie sich groß machen und zeigen was denn so alles möglich ist. Hier finden sie Gleichgesinnte mit denen sie gemeinsam immer ein Gegenüber finden den sie anpöbeln können, sei es ein Fan vom gegnerischen Verein oder auch ein Ordner. Und reicht dieses nicht aus muss halt die Staatsmacht herhalten, welche nicht umsonst die letzten Jahre immer mehr wird wenn die Füchse irgendwo zu Gast sind.
Im gleichen Atemzug sei auch mal zu erwähnen, dass unsere blauen Söhne, welche sich einst auf die Fahnen geschrieben hatten, die Verantwortung im Block für Support, Choreographien usw. zu übernehmen, seit ein paar Jahren eine Fanfreundschaft mit einer Gruppierung aus Heilbronn haben und diese auch immer gut nach außen tragen wollen. Dagegen spricht in erster Linie mal gar nichts. Das Problem hierbei ist nur, dass die restlichen Fans der Weißwasseraner Szene sich damit null identifizieren bzw. begeistern können. So bekommt man z.B. schon in Bietigheim (das ist mit Heilbronn so zu vergleichen wie Weißwasser mit den Eisigeln aus der Landeshauptstadt) bei Spielen als Auswärtsfan böse Worte an den Kopf gehauen. Was dann sogar so weit geht, dass sich Fans im Gäste-Fanblock untereinander an die Wäsche wollen. Das sind alles hausgemachte Probleme die wir uns alle selber zuzuschreiben haben.
Also nochmals: nichts gegen eine Freundschaft innerhalb der Ultras oder Supporter-Bewegung, aber lasst den allgemeinen Fan da außen vor und singt eure Hassgesänge gegen gewisse Vereine an geeigneter Stelle wo es angebracht ist und nicht für den allgemeinen Fan der Füchse.
Genauso wird es für mich nie verständlich sein, wenn ich zu einen Auswärtsspiel fahre, dass man Fahrten anbietet mit einem Freifahrtsschein zum Trinken. Denn auch hier musste man die letzten zwei,drei Jahre feststellen, dass diese vom sogenannten Pöbel gern angenommen wurden oder auch noch werden. Nehmen wir nur das Beispiel letzte Saison in Garmisch: da steuerten Gestalten über den Parkplatz wo man sich vor dem Spiel schon fremdschämen musste, weil das mal beste Werbung für einen sogenannten Assi-Mob war. Als es dann spielerisch und sportlich auch noch nicht lief, entschloss man sich im Suff wieder nach draußen zu gehen, sich mit Ordnern anzulegen oder das nächste Freibier zu vernichten um dann nach dem Spiel mal den Normalo-Fan zu fragen wie das Spiel denn nun überhaupt ausgegangen ist. Hauptsache es gab viel Alkohol und eine weite Busfahrt für einen fairen Preis frei nach dem Motto: Scheiß auf Eishockey, Hauptsache saufen und pöbeln.

Das sind alles hausgemachte Probleme welche man sich mit einen normalen Verstand ersparen kann, aber hier kommen wir zum nächsten, und für mich auch zum größten Problem.

Verein:
Schon vor zwei, drei Jahren haben Leute mit Weitblick in der Fanszene darauf hingewiesen, dass der Verein darauf aufpassen solle, was sich da anbahne und was da alles kommen könnte. Kurze und knappe Antwort hier rauf: Wir haben einen Fanrat, mit welchem wir in regen Austausch sind und der macht eine super Arbeit.
Wenn ich alleine nur auf die letzte Saison und alleine auf die laufende schaue stelle ich fest; dass irgendwas nicht stimmt im regen Austausch. Schauen wir doch nur mal auf die Vorfälle der letzten Saison (Selb, Garmisch, Kaufbeuren, Bremerhaven)
Alleine schon Selb in der Vorbereitung: danach wurden angebliche Stadionverbote erteilt!!! Doof nur, dass diese Leute bzw. ein Teil von ihnen am ersten Spieltag schon wieder im heimischen Fuchsbau gesichtet wurden. Der Verein sollte sich langsam mal ganz genau hinterfragen ob der jetzige Fanrat noch genau der richtige Mann an der richtigen Stelle ist oder ob man nicht mal ein neues Konzept fahren sollte und Leute ins Boot holt welche auch einen Blick für die sogenannte Bewegung haben und auch mal dem Verein die Augen öffnet damit man zeitnah und gezielt reagieren kann.
Es bedarf nun mal nicht nur immer eines Ja- und Amen-Sagers! Nein, der Verein muss auch mal Sachen konsequent durchziehen zum Wohle jener Fans welche Eishockey so erleben wollen wie sie es kennen gelernt haben. Wenn der Verein nicht endlich rapide durchgreift und mal Zeichen gegen die momentane Bewegung setzt dann aber bitte nicht wundern wenn beizeiten der Pöbel die Oberhand gewonnen hat und der jahrelange Fan dem Verein den Rücken kehrt. Die Tendenz in diese Richtung ist momentan steigend wenn man alleine nur auf die Vorfälle bei Spielen mit Füchse-Beteiligung schaut.
Fahrt endlich eine andere Schiene, holt Leute ins Boot welche auch zu 100 Prozent zum Verein stehen, welche genau wissen wo sie ansetzen können und die auch gewillt sind mit dem Verein zusammen zu arbeiten. Dafür muss man sich von offizieller Seite aber auch im Klaren sein, dass solche Leute auch mal bei dem Verein intern auf den Tisch hauen. Denn die letzten Jahre kommt auch vom Verein in Sachen Fans und Zusammenarbeit wenig bis nichts mehr nach außen.
Hört auf euch an der neuen Arena hoch zu ziehen, denn es gibt Dinge zu klären welche euch für die Zukunft des Vereins (Sponsoren und Fangewinnung) ansonsten im Wege stehen. Es ist ein Rattenschwanz den ihr sonst in der Zukunft hinter euch herziehen müsst. Keine Sponsoren - keine Gelder, keine Fans - keine Einnahmen, ohne Geld kein Profieishockey in Weißwasser mehr möglich. Und ich glaube kaum das sich Verantwortliche der Füchse sagen lassen wollen, eine Minderheit hat es geschafft den Eishockeysport in Weißwasser zu zerstören weil wir nicht wirklich darauf geachtet haben was da passiert ist und alles laufen lassen haben weil wir dachten das alles in bester Ordnung sei.

Fazit:
Ich bin schon der Meinung, dass jeder mal seinen Arsch in die richtige Richtung bewegen sollte um mal wieder für ein Umfeld in Weißwasser und dessen Fanszene zu sorgen welche unserem geliebten Eishockeysport würdig ist. Es ist kurz vor zwölf und die sogenannte Bombe tickt. Die Polizei und Presse halten noch die Füße still. Sollte dieser Apparat aber einmal in Bewegung kommen, so werden wir alle daran richtig, richtig lange zu knabbern haben. Lasst es uns gemeinsam (denn nur so geht es) anpacken und wir werden uns auch wieder dahin begeben wo wir hingehören: ein Verein und eine dazugehörige Fanszene die einfach etwas Einzigartiges sind. Und um dieses zu erreichen kann jeder, aber auch wirklich jeder, sein Stück zum großen Füchse-Kuchen beisteuern.

T. Lischke
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